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MÄNNER
18.09.2010

Sigurdsson rettet Remis – 2:2 in K‘lautern

Er kam, sah und traf: Neuzugang Gylfi Sigurdsson sicherte 1899 Hoffenheim mit seiner ersten Ballberührung am Samstagnachmittag einen Punktgewinn beim 1. FC Kaiserslautern. Luiz Gustavo hatte 1899 in der ersten Hälfte mit seiner Torpremiere in der Bundesliga in Führung gebracht. Erwin Hoffers Doppelschlag brachte zunächst die Wende für den FCK - bis Rangnick ein goldenes Händchen bewies.

Schon vor der Partie war klar: 1899 Hoffenheim erwartet auf dem Betzenberg ein heißer Tanz. Aufsteiger Kaiserslautern, das mit sechs Punkten aus drei Partien einen guten Bundesligastart hingelegt hatte, wollte nach der unglücklichen Niederlage gegen Mainz 05 (1:2) nachlegen und vor allen Dingen aus der Festung „Fritz-Walter-Stadion" keine Punkte herschenken. Von den letzten 13 Heimspielen verloren die Pfälzer nur eins, gingen dabei acht Mal als Sieger vom Platz und trennten sich vier Mal mit einem Remis. Mit drei Siegen aus drei Partien und als Tabellenführer reiste 1899 mit breiter Brust nach Kaiserslautern. Dass es gegen den starken Aufsteiger kein Selbstläufer werden würde, dessen waren sich Trainer Ralf Rangnick und die Mannschaft bewusst: „Die Partie wird eine große Herausforderung für uns werden."

Mit Blick auf die ersten drei Saisonspiele gab es für Rangnick keinen Grund, seine Anfangsformation zu ändern. Mit neun Zählern aus den ersten drei Spielen hatte Hoffenheim die volle Punktausbeute auf dem Konto. Ein kurzfristig diagnostizierter Muskelfaserriss in der Wade von „Hoffes" Nummer 1 Tom Starke zwang den Coach dann aber doch zu einer Änderung. Für Starke rückte Daniel Haas in den Kasten der Gäste. Marvin Compper, dessen Einsatz unter der Woche aufgrund von Rückenproblemen noch mit einem Fragezeichen versehen war, konnte auflaufen. In der Innenverteidigung blieb mit Josip Simunic und Isaac Vorsah alles beim Alten, rechts verteidigte Kapitän Andreas Beck, links Compper. In der Mitte räumte Luiz Gustavo vor der Abwehr auf, Sejad Salihovic auf links und Tobias Weis über rechts sorgten für Druck nach vorne. In der Spitze wirbelten erneut Vedad Ibisevic, Peniel Mlapa und Demba Ba.

Gustavos Torpremiere

Von Beginn an entwickelte sich auf dem Betzenberg die erwartet heiße Partie. Hoffenheim erwischte in dabei den besseren Start und hatte in der ersten Minute Pech, als ein Flankenball von Luiz Gustavo von Lautern per „Brust-Hand" ins Toraus gelenkt wurde. Schiedsrichter Peter Gagelmann hätte auf den Elfmeterpunkt zeigen können, beließ es aber bei einer Ecke. Der Offensivdrang der Gäste hielt an. Nach fünf Minuten verpasste Vedad Ibisevic eine Flanke von Peniel Mlapa in der Mitte nur ganz knapp. Zehn Minuten waren gespielt - Kaiserslautern wachte auf und machte deutlich mehr Druck. Vor allem über die Außenbahnen und durch Standardsituationen kam der FCK gefährlich vor das Hoffenheimer Gehäuse. Die beste Chance zur Führung hatten die „Roten Teufel" als Erwin Hoffer sich auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und das Leder aus spitzem Winkel aufs Tor zog. Kapitän Andreas Beck war hellwach und grätsche den Ball in höchster Not ins Toraus (16.). Das Spiel war jetzt ausgeglichen, auf beiden Seiten gab es gute Möglichkeiten, die Führung zu erzielen. Einen Schuss von Demba Ba in der 23. Minute konnte FCK-Keeper Tobias Sippel nur wegfausten. Die Gastgeber brachten die Defensivabteilung um Josip Simunic mit schnell vorgetragenen Angriffen in Bedrängnis, wurden meist aber rechtzeitig am Torabschluss gehindert. Das Spiel plätscherte in der Folge vor sich hin - bis zur 39. Minute. Ibisevic leitete die Kugel zu Ba weiter, der die Übersicht behielt und flach in den Fünf-Meter-Raum passte. Am langen Pfosten wartete Gustavo, der zu seinem ersten Bundesligator überhaupt einnetzte - 1:0 Hoffenheim und großer Jubel beim Premierentorschützen.

Rangnick hat das goldene Händchen

Unverändert kamen beide Teams aus den Katakomben. Die erste Möglichkeit nach der Pause hatten die Lauterer, die sofort eiskalt zuschlugen und den 1:1-Ausgleich erzielten. Wieder einmal bauten die Hausherren den Angriff über außen auf, Christian Tiffert wurde bei seiner Flanke nicht gestört, in der Mitte stieg Hoffer höher als Beck und nickte ein. Nach dem Ausgleich nahmen die Pfälzer die Partie immer mehr in die Hand, was zum einen daran lag, dass sie ihre Angriffe schnell und direkt aufbauten, zum anderen daran, dass Hoffenheim in der Offensive zu ungenau spielte und den Ball oft schon kurz hinter Mittellinie verlor. 1899 stand tief, Lautern drehte auf und hätte die Führung mittlerweile verdient gehabt. In der 62. Minute hatte Martin Amedick die Chance, sein Team in Front zu bringen. Nach einem Freistoß gewann der Lauterer Kapitän in der Mitte das Kopfballduell - das Leder segelte nur knapp über den Kasten von Haas. Dem Hoffenheimer Offensivfußball fehlte weiterhin der Zug und die gewohnte Spritzigkeit. Zu ungenau waren die Pässe in die Spitze, Lautern wurde zum Kontern eingeladen. Die Quittung bekamen die Gäste in der 75. Minute nach einer Ecke serviert. Im Strafraum stimmte die Zuordnung nicht, Hoffer schob die Kugel freistehend zum 2:1 über die Linie. Doch als Lautern sich noch über den Führungstreffer freute, stand es schon 2:2 - und wie. Gylfi Sigurdsson war noch keine Minute auf dem Platz und schlug sofort zu. Einen Freistoß aus 18 Metern verwandelte der Neuzugang zu seinem ersten Bundesligatreffer ins Torwarteck - mit seinem ersten Ballkontakt. Dank dem goldenen Händchen von Coach Rangnick bei der Einwechslung von Sigurdsson bleibt Hoffenheim ungeschlagen und setzt sich an der Tabellenspitze fest.

Daten & Fakten zum Spiel »

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