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MÄNNER
19.08.2010

Nächster Gegner: Quo vadis Werder Bremen

Werder Bremen steht vor einer schwierigen Aufgabe: Wer ersetzt Spielmacher Mesut Özil nach dessen Abgang zu Real Madrid. Die Antwort gab Werder Bremen am Mittwochabend in der Champions League-Qualifikation auf dem Platz: Das Kollektiv.

Lange zog sich das Wechselspiel um den Nationalspieler hin. Doch jetzt sind die Fronten geklärt - Mesut Özil wechselte mit sofortiger Wirkung zu den Königlichen und hinterlässt eine große Lücke. "Das ist natürlich schade. Mesut war ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, der speziell im letzten Jahr viele entscheidende Aktionen eingebracht hat. Aber wir müssen unseren Weg weitergehen. Einzelne Personalien dürfen uns ohnehin nicht aufhalten", sagte Abwehrchef Per Mertesacker.

Der Wechsel von Mesut Özil schien keinerlei Spuren beim Team von Thomas Schaaf hinterlassen zu haben. Nach dem 3:1-Erfolg in der Champions League-Qualifikation über Sampdoria Genua steht Werder mit einem Bein in der Gruppenphase. Es war einer dieser Abende, bei dem die Schaaf-Elf zwar überlegen agierte, bis auf einen Latten-Kopfball des Portugiesen Hugo Almeida jedoch keine klaren Torchancen zu verzeichnen hatte. Bis zur 51. Minute, als ein Sonntagsschuss von Clemens Fritz mit dessen schwächerem linken Fuß den Bann brach und Werder sich fortan in einen Rausch spielte. Die bis dahin nahezu gleichwertigen Gäste gerieten daraufhin mächtig ins Schwimmen und kassierten durch Torsten Frings per Foulelfmeter (67.) und Torjäger Claudio Pizarro nur 120 Sekunden später weitere Gegentreffer. Zudem agierten sie in den letzten 23 Minuten nach einer Gelb-Roten Karte gegen Stefano Lucchini in Unterzahl. Einziger Wermutstropfen war daher das 1:3 durch Giampaolo Pazzini in der 90. Minute, bei dem Per Mertesacker im Luftkampf falsch postiert war und den Italiener gewähren ließ. „Ich bin sicher, dass wir auch in Genua ein Tor schießen werden. Aber es ist schon ärgerlich, dass man in Überzahl noch ein Gegentor kassiert", sagte Allofs. Trainer Thomas Schaaf meinte: „Wir sind schwer ins Spiel reingekommen, aber in der zweiten Halbzeit haben wir das gut gemacht - und Gott sei Dank die Tore gemacht."

So rund wie am Mittwochabend lief es in der Vorbereitung für die Werderaner allerdings nicht. Beim Gastspiel im Londoner Südwesten beim FC Fulham setzte es eine deutliche 1:5-Schlappe. Im DFB-Pokal gab man sich bei Rot Weiss Ahlen allerdings keinerlei Blöße. Doch nicht die Leistungen in den Vorbereitungsspielen sorgten für negative Schlagzeilen. Der exzentrische Neuzugang Marko Arnautovic machte bereits in den ersten Wochen an der Weser von sich reden. Trainer Schaaf verdonnerte das Offensivtalent zuletzt im Trainingslager im österreichischen Bad Waltersdorf zu einem Straftraining. Der Sechs-Millionen-Zugang von Twente Enschede, der zuletzt an Inter Mailand ausgeliehen war, hatte eine Schiedsrichter-Entscheidung von Schaaf im Training nicht akzeptieren wollen und den Ball weggeschlagen. Schaaf ließ Arnautovic erst Liegestütze machen, und nachdem der Österreicher diese nur missmutig absolvierte, schickte der Bremer Trainer den aufmüpfigen Spieler auf den Nebenplatz zum Strafrunden laufen. "Nach den Liegestützen hatte er es noch nicht so ganz verstanden. Deshalb ist es dann ganz gut, wenn man mal ein bisschen Zeit für sich bekommt, damit der Puls runter geht und der Kopf frei wird", begründete Schaaf die Maßnahme. Auch beim Rest der Mannschaft scheint Arnautovic nicht besonders gut anzukommen. Kapitän Torsten Frings äußerte bereits deutliche Kritik. "Marko ist technisch gut und schnell, hat aber auch eine eigenwillige Art, die er einen Tick weit ablegen muss - gerade in Bremen", sagte Frings über seinen Mitspieler. "Er muss schauen, dass er weniger arrogant erscheint, das kommt in Bremen nicht so gut an." Wahrlich kein guter Start für den Österreicher, der an der Weser schon vor dem Bundesliga-Start starken Gegenwind verspürt. Dafür jedoch für die Mannschaft, die die beiden ersten Pflichtspiel-Aufgaben der Saison 2010/11 mit Bravur meisterte.

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