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MÄNNER
28.04.2010

Nächster Gegner: Frankfurt auf dem richtigen Weg

Experten könnten Eintracht-Trainer Michael Skibbe Schwarzseherei vorwerfen oder ihm gar unterstellen, er habe das Potenzial seiner Spieler falsch eingeschätzt. Doch diese Beurteilungen würden dem Fußball-Lehrer nicht gerecht. Skibbe denkt langfristig, möchte mit der Eintracht noch einiges erreichen – mit Mittelmaß möchte er sich nicht zufrieden geben.

„Es ist mein Wunsch, lange bei der Eintracht zu bleiben", sagte Skibbe zuletzt. Bei Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen stieß Skibbes Bekenntnis zum Club auf Wohlwollen. „Es ist bekannt, dass ich in diesem Punkt immer schon für Kontinuität stehe", sagte Bruchhagen. „Ich werde alles dafür tun, dass Michael Skibbe lange Trainer von Eintracht Frankfurt bleibt." In der Vergangenheit hatten Bruchhagen und der seit dieser Saison in Frankfurt tätige Coach nicht immer auf einer Wellenlänge gelegen. Vor allem Skibbes offensive Art, neue Spieler zu fordern, war dem Vorstandsvorsitzenden übel aufgestoßen. Der Trainer wiederum hatte fehlende Risikobereitschaft im Club beklagt und angemahnt, man müsse sich ohne Neuverpflichtungen auch mit den unteren Regionen der Tabelle beschäftigen. Dass die Eintracht sogar lange Zeit an den internationalen Plätzen schnuppern durfte, dürfte wohl selbst Skibbe überrascht haben.

Doch er hat recht, wenn er sagt, dass diese Saison im nächsten Jahr aufgrund der finanziellen Situation nur schwer zu toppen sei. Für den Trainer hat deshalb im Blick auf die kommende Runde Priorität, „unser Niveau irgendwie zu konservieren. Der eine oder andere Spieler hat ja noch Entwicklungspotenzial." Das Potenzial die Großen zu ärgern ist zweifellos vorhanden, um ihnen eine gesamte Bundesliga-Saison Paroli zu bieten, dafür reicht das Spielermaterial am Main noch nicht aus. Punktuelle Verstärkungen sind von Nöten - eine Verpflichtung Halil Altintops über die Saison hinaus ist unumgänglich, denn seit Wochen spielt der 28-Jährige auf gutem Niveau und sorgte für eine sichtliche Belebung des Frankfurter Angriffsspiels. Kommt Martin Fenin verletzungsfrei durch die Vorbereitung hat Skibbe eine Alternative mehr. Und ein Langzeitverletzter kehrt zur neuen Saison auch wieder zurück: Ioannis Amanatidis. Ein Spieler, wie ihn Skibbe im Angriff gut gebrauchen könnte.

Zuletzt setze die Eintracht bei ihren Transfers auf kampfstarke Spieler wie Pirmin Schwegler, Maik Franz oder Selim Teber - ein Neuzugang für die Kreativabteilung würde den Hessen gut zu Gesicht stehen und die Mannschaft noch einen weiteren Schritt nach vorne bringen. Zwar hat der Eintracht-Coach den Brasilianer Caio mittlerweile soweit, dass er eine feste Größe im Frankfurter Spiel werden könnte, die fehlende Konstanz macht jedoch einen weiteren Kreativspieler nötig. Doch zunächst muss Skibbe wohl nach einem neuen Linksverteidiger Ausschau halten. Kapitän Christoph Spycher zieht es zurück in die Heimat und würde eine große Lücke hinterlassen, die nur schwer zu schließen sein dürfte. Der Schweizer gehörte nicht nur auf dem Platz zu den wichtigen Säulen der Eintracht. Dem Kapitän liegt ein Einjahresvertrag vor, der sich um ein weiteres Jahr verlängert, wenn Spycher eine bestimmte Anzahl von Pflichtspielen bestreitet. Darauf hat sich der Schweizer Nationalspieler, dem ein Angebot von Young Boys Bern vorliegt, bisher nicht eingelassen. Probleme, wie es sie zu jeder neuen Saison wieder aufs Neue gibt. Aber auch in der nächsten Saison werden Skibbe und Bruchhagen die Eintracht wieder in ruhigem Fahrwasser halten können.

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