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AKADEMIE
30.10.2009

Perspektivteamtag: Warum manche Menschen erfolgreich sind – und andere nicht

In den Schulferien wird aus dem Perspektivteamtraining, zu dem 1899-Trainer Alfred Schön in regelmäßigen Abständen einlädt, ein „Perspektivteamtag“. Die talentiertesten Kicker der A- und B-Jugend trafen sich bereits zum gemeinsamen Frühstück und trainierten anschließend nicht nur auf dem Platz, sondern wurden auch mental geschult. Am Abend ging es gemeinsam zum DFB-Pokalspiel der Profis gegen die TuS Koblenz.

Fester Bestandteil der Perspektivtrainings ist der kollektive Start im Seminarraum mit einem Vortrag des Sportpsychologen Prof. Dr. Mayer. Zuvor hatte Bernhard Peters, Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung, die Spieler auf die Hoffenheim-Mentalität eingeschworen und deren wichtigsten Punkte hervorgehoben: „Wir wollen echte Typen und keine Schauspieler mit Rollenwechsel."

Überflieger: Warum manche Menschen erfolgreich sind - und andere nicht. Der Buchtitel des englischen Autors Malcolm Gladwell bildete den Einstieg zu Mayers Vortrag. Der Wirtschaftsjournalist Gladwell behauptet in seinem Buch, dass auch den größten Genies der Erfolg nicht in die Wiege gelegt wurde, sondern sie ihn sich mit der Investition von mindestens 10.000 Stunden hart erarbeiten mussten. Nur zwei Prozent aller B-Jugend-Bundesligaspieler schlagen später eine Profi-Karriere ein - und auch oder gerade für sie gelte jene 10.000-Stunden-Regel. Mayer schloss mit der These: „Erfolgreiche Leistungssportler sind nicht normal!" und verteilte Arbeitsblätter, auf denen die Spieler zu fiktiven Situationen notieren sollten, wie „normale Menschen" und wie - im Gegensatz dazu - sie als Hoffenheimer denken. „Es kommt ein neuer Spieler, der meine Position spielt." So lautete eine dieser Situationen. Normale Reaktion: Beleidigt sein, keine Chance mehr sehen. Hoffenheimer aber denken: „Ein neuer guter Spieler im Training macht auch mich stärker, ich gebe weiter Vollgas und verteidige meinen Platz." Anschließend ging es endlich auf den Platz, wo das Perspektivteam geschlossen verschiedene Spielformen unter der Anleitung Schöns trainierte.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es zunächst wieder im Seminarraum weiter. Bernhard Peters zeigte den Jungs per Videoanalyse anhand von Spielen der Profis mehrere Beispiele zu gruppentaktischem Angriffsverhalten und forderte nach jeder Sequenz die Spieler zur Diskussion auf. „Ihr müsst diese Situationen verinnerlichen und vor eurem geistigen Auge sowie im Kopf immer wieder durchspielen."

In drei Gruppen - getrennt nach Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer - ging es im Rotationsprinzip weiter: Alfred Schön leitete das Techniktraining auf dem Platz, die Athletiktrainer Christof Elser und Kai Kraft machten Stabilisations- und Life-Kinetik-Übungen. Life Kinetik ist ein Bewegungsprogramm zur Gehirnentfaltung. Durch das Ausschöpfen von Reserven im strukturellen, biochemischen und geistigen Bereich werden beste Voraussetzungen für die täglichen Denkprozesse und Aufgaben im Sport und Alltag geschaffen, die letztendlich zu einer Leistungssteigerung beitragen. Dies führt im Sport unter anderem zu beschleunigten Bewegungsabläufen, reduziertem Kraft- und Energieaufwand sowie zu einer Zunahme der räumlichen Wahrnehmung und Orientierung. Die Übungen beginnen recht einfach - etwa mit der Vorgabe, einem Mitspieler den Ball zuzuwerfen und dabei den eigenen Namen zu nennen - und enden schwer, da plötzlich drei Bälle im Spiel sind und weitere geistige Aufgaben zu bewältigen sind. Eine andere Übungsform besteht darin, den Fußball seinem Gegenüber zu passen und dabei mit einem Badminton-Schläger einen kleinen Schaumgummiball hochzuhalten. Einfach in der Theorie, schwierig in der Umsetzung.
Nach dem Abendessen ging es gemeinsam in die Rhein-Neckar-Arena, um den 4:0-Pokalsieg der Profis gegen die TuS Koblenz zu bejubeln.

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