U23
08.07.2025

Alles Wissenswerte über die 3. Liga

„Hoffe zwo“ spielt erstmals in der 3. Liga. Für den Profi-Unterbau der TSG Hoffenheim stehen damit auch zum ersten Mal deutschlandweit Pflichtspiele an – zwischen Aachen im Westen, Cottbus im Osten, Rostock im Norden und München im Süden. Wir haben alles Wissenswerte über die 2008 ins Leben gerufene 3. Liga zusammengefasst.

Die Ewige Tabelle der 3. Liga, die Anfang August in ihre 18. Saison startet, umfasst 68 Teams. Hoffe zwo und der Bayern-Aufsteiger 1.FC Schweinfurt 05 sind somit die Mannschaften Nummer 69 und 70, die seit Einführung der dritten Profi-Liga an diesem Wettbewerb teilnehmen. Den letzten Platz nimmt übrigens der TSV Havelse ein, der in seiner bislang einzigen Drittliga-Spielzeit (2021/22) gerade mal 23 Zähler verbuchte und zum Auftakt 2025/26 in Hoffenheim zu Gast ist. Spitzenreiter der Ewigen Tabelle ist der SV Wehen Wiesbaden, der 14 Saisons – so viele wie kein anderer Klub – in dieser Liga verbracht hat.

Rekordspieler unter den bis heute 3.931 eingesetzten Akteuren ist Robert Müller, der insgesamt 348 Mal unter anderem für Wehen und Unterhaching in der 3. Liga auflief. Präsentester Trainer ist Pavel Dotchev, der nicht nur die meisten Begegnungen als Chefcoach auf der Bank verbracht (366), sondern auch die meisten Punkte geholt hat (550). Der Bulgare stand unter anderem in Aue, Duisburg und Rostock unter Vertrag.

tsg ist achte zweitvertretung

Die TSG Hoffenheim ist der insgesamt achte Klub, der mit seiner U23 in der 3. Liga vertreten ist. Die anderen sind der VfB Stuttgart (zehn Spielzeiten), Borussia Dortmund (8), Werder Bremen (7), Bayern München (5), der SC Freiburg (3), der 1.FSV Mainz 05 (1) und Hannover 96 (1). Aktuell sind es nur der VfB und die TSG. Für die „Zweiten Mannschaften“ ist die 3. Liga der höchste Wettbewerb, ein Aufstieg in die 2. Bundesliga ist nicht möglich.

Beschlossen wurde die Einführung der „3. Bundesliga“, wie sie in der Projektphase noch genannt wurde, im September 2006. Der erste Anpfiff ertönte im Juli 2008 im Erfurter Steigerwaldstadion – Rot-Weiß unterlag Dynamo Dresden vor 12.000 Zuschauern mit 0:1. Ziel dieser zwischen 2. Bundesliga und Regionalliga geschalteten Spielklasse war (und ist) es, eine größere Leistungsdichte und somit bessere Entwicklungsmöglichkeiten für Talente zu schaffen. Erster Meister wurde der heutige Bundesligist 1.FC Union Berlin. Gleich mehreren Klubs gelang es, zwei Mal Drittliga-Champion zu werden: dem VfL Osnabrück, Dynamo Dresden, dem 1.FC Magdeburg und dem aktuellen Meister und Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Neben Union Berlin sind mit RB Leipzig und dem 1.FC Heidenheim noch zwei weitere frühere Drittligisten in der Bundesliga vertreten.

Nur einmal – dem FC Bayern München 2019/20 – gelang es einer U23, die Drittliga-Meisterschaft zu gewinnen. Der SC Freiburg wurde einmal Zweiter, sodass die direkten Aufstiegsplätze in diesem Fall an die nächstplatzierten Teams gingen. Für Zweitvertretungen gelten dieselben Regularien wie schon in der Regionalliga: Nur drei der in einem Pflichtspiel eingesetzten Spieler dürfen älter als 23 Jahre sein. Abstellungen aus dem Profi-Kader sind nur möglich, wenn der betreffende Akteur kein „Stammspieler“ ist, also nach fünf Spieltagen nicht über die Hälfte der möglichen Partien absolviert hat.

vier spieler mit drittliga-erfahrung

Neben der sportlichen Qualifikation müssen Drittligavereine auch wirtschaftliche sowie technisch-organisatorische Vorgaben des DFB erfüllen. Seit der Saison 2022/23 ist etwa eine Stadionkapazität von mehr als 5.000 Plätzen verpflichtend. Darüber hinaus müssen die Spielstätten über Flutlichtanlagen und Rasenheizungen verfügen. Auch auf personeller Ebene gelten klare Anforderungen: Cheftrainer müssen die sogenannte Pro-Lizenz, früher als Fußballlehrer-Ausbildung bekannt, vorweisen.

Seit der Saison 2017/18 überträgt die Telekom alle Spiele per Internet-Livestream für ihre Kunden. Zudem zeigt die ARD-Sportschau Zusammenfassungen ausgewählter Partien, so wie generell eine deutlich gestiegene Medienpräsenz für alle Beteiligten gegeben ist.

In der abgelaufenen Runde haben die durchschnittlichen Zuschauerzahlen einen neuen Rekordwert erreicht (11.560) und dabei erstmals die Zehntausender-Marke geknackt. Damit liegt die 3. Liga sogar über den Durchschnittswerten der Deutschen Eishockey Liga.

Im aktuellen U23-Kader haben nur vier Spieler Drittliga-Einsätze vorzuweisen: Neben Rückkehrer Florian Bähr (16 mit 1860 München) sind das Arian Llugiqi (33 mit dem FC Ingolstadt), Ruben Reisig (4 mit dem VfR Aalen) und Ahmed Etri (2 mit Rot-Weiss Essen).

Zwei frühere U23-Spieler – Dominik Kaiser (RB Leipzig, 2014) und Barış Atik (1.FC Magdeburg, 2022) – wurden jeweils zum Drittliga-Spieler des Jahres gewählt. Eine Auszeichnung, der sich auch Neu-Nationalspieler Nick Woltemade (2023) und Champions-League-Finalist Hakan Çalhanoğlu (2013) einst erfreuten.

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