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U23
12.01.2024

Noah König: Das Timing stimmt

In seiner dritten Saison in der U23 hat sich Noah König einen festen Platz im „Hoffe zwo“-Aufgebot erkämpft. Nach einer schwierigen Phase in der vorangegangenen Spielzeit zählt der 20 Jahre junge Innenverteidiger mittlerweile zum erweiterten Stammaufgebot und bereitet sich seit Mittwoch mit seinem Team auf die zweite Saisonhälfte in der Regionalliga Südwest vor.

Auf 13 Einsätze bis zum Jahreswechsel in der aktuellen Spielzeit 2023/24 blickt Noah König zurück. Wenn U23-Trainer Vincent Wagner den Defensivakteur aufs Feld schickte, dann stets von Beginn an. Im Abwehrzentrum rissen sich in der ersten Saisonhälfte zumeist drei Spieler um zwei freie Plätze. Jungprofi Joshua Quarshie durfte 18 Mal ran. Tim Drexler bringt es wie König auf 13 Partien. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat König einen großen Anteil daran, dass die U23 der TSG als zweitbeste Abwehr der Liga in die Winterpause gegangen ist. Die 18 Gegentore in der Bilanz des Tabellenzweiten werden lediglich noch durch jenen Wert unterboten, den der Tabellenführer Stuttgarter Kickers (14) vorweisen kann.

König sieht bezüglich der defensiven Stabilität eine Entwicklung im Hoffenheimer Reserveteam. „Zu Beginn der Saison hatten wir einige Spiele drin, in denen wir vorne unsere Chancen nicht genutzt und hinten dann unglücklich einen Gegentreffer kassiert haben“, erinnert sich der 20-Jährige an die drei 0:1-Niederlagen, die „Hoffe zwo“ im September gegen den TSV Steinbach Haiger, beim FSV Mainz 05 II und bei den Stuttgarter Kickers kassierte. Damals fielen die Hoffenheimer im Klassement auf den neunten Rang zurück – dass sie knapp drei Monate später auf der Vizeposition das Weihnachtsfest feierten, bestätigt den positiv verlaufenen Prozess.

Nach hartnäckiger Verletzung zurückgekämpft

König selbst freut sich darüber, dass er sich seit Saisonbeginn mit viel Einsatzzeit einbringen konnte. In der vorangegangenen Saison war er von einer derartigen Stellung im Team noch sehr weit entfernt gewesen. Eine Rückenverletzung hatte den Verteidiger kurz vor dem Start der Spielzeit 2022/23 ausgebremst. Es war die zweite schwere Verletzung in der Karriere des 20-Jährigen, nach einem Mittelfußbruch in der U14 in der Saison 2016/17. Die Läsur im hinteren Körper wog allerdings schwerer, funkte sie doch mitten hinein in eine entscheidende Karrierephase. „Ich war erst mal raus für ein halbes Jahr. Und das bei einem neuen Trainer.“ Eigentlich hatte sich König, wie alle Spieler aus dem Reserveaufgebot, dem aus Essen in den Kraichgau gewechselten U23-Chefcoach Vincent Wagner zeigen wollen. Daraus wurde erst mal nichts. Dass die Hoffenheimer eine starke Saison spielten, die im Mai 2023 nach zwischenzeitlichem Aufstiegskampf im dritten Tabellenplatz mündete, schmälerte zunächst zusätzlich die Einsatzchancen Königs nach dessen Genesung im Frühjahr 2023. „Wenn es im Team läuft, gibt es wenige Gründe, etwas zu ändern. Ich musste mich hintenanstellen, habe aber zumindest noch zwei Spiele von Anfang an bekommen.“ Fünf Einsätze waren es insgesamt bis zum Ende der Saison. Bei den 2:1-Siegen beim FSV Mainz 05 II und am letzten Spieltag gegen den FC Homburg spielte er durch.

„Vor dem Start in die neue Spielzeit war es mein vorrangiges Ziel, verletzungsfrei zu bleiben. Ich musste gesund sein, um meine Chance zu bekommen. Das ist mir zum Glück gelungen“, erinnert sich König an die Vorbereitung im Sommer vor einem halben Jahr zurück, die für das Team unter anderem ein Trainingslager in Salt Lake City in den USA bereitgehalten hatte. König spielte sich nicht nur in den Staaten in den Vordergrund. Der Saisonstart ließ dann keinerlei Zweifel mehr offen, dass Wagner auf den Innenverteidiger setzen kann: In den ersten vier Partien verpasste der 20-Jährige keine einzige Minute, stand auch in der Folge regelmäßig in der ersten Elf, etwa beim 1:0 der Hoffenheimer beim FSV Frankfurt, einer Partie mit Symbolcharakter, wie König findet: „Es gibt in dieser Liga immer wieder diese ganz engen Spiele bei widrigen Bedingungen. Wenn du dann mit 1:0 in Führung gehst, hast du gute Chancen, die Partie auf deine Seite zu ziehen, sofern die Basis in der Verteidigungsarbeit stimmt. Wir sind auf einem guten Weg, sind stabiler geworden, das hat unter anderem das Spiel in Frankfurt gezeigt.“

Akademie-Fundament hält „Hoffe zwo“ zusammen

Einen weiteren „Hoffe zwo“-Pluspunkt in der aktuellen Saison sieht König darin, dass viele Spieler, die in der TSG-Akademie ausgebildet wurden, ein Fundament im Kader bilden. Er selbst durchlief die Jugend gemeinsam mit Nick Breitenbücher, Luka Đurić und Kapitän Valentin Lässig. Insgesamt kamen 18 Spieler aus dem U23-Aufgebot in der Vergangenheit in Hoffenheimer Jugendteams zum Einsatz. „In der Jugend waren die meisten von uns immer gesetzt oder haben zumindest sehr viel gespielt. In der U23 kann es sein, dass man erst mal weniger zum Einsatz kommt. Dass in der U23 ein Kern aus Akademie-Spielern dabei ist, erleichtert dennoch einiges. Man kennt sich, hat über die Jahre gemeinsam sehr viel erlebt. Auch den Neuzugängen hilft diese Basis, um sich schnell einzufinden. Hinzu kommt, dass das Trainer- und Betreuerteam sehr viel auf die Beine stellt, um den Zusammenhalt zu stärken, sei es durch Ausflüge auf die Kartbahn oder in die Therme, um nur zwei Beispiele zu nennen.“

Die Ausbildung in Hoffenheim habe ihm in vielerlei Hinsicht geholfen, verdeutlicht König – nicht zuletzt auch auf dem schulischen Pfad, den der 20-Jährige mit dem Fachabitur an der Max-Weber-Schule in Sinsheim erfolgreich hinter sich ließ. Die Basis auch für eine Laufbahn neben dem Platz ist also gelegt, wenngleich sich der Defensivakteur, der mit seiner Freundin und dem gemeinsamen Hund in Sinsheim-Weiler wohnt, momentan komplett auf den Fußball konzentriert, denn: „Die Saison ist für mich die dritte in der U23 und dementsprechend sicherlich eine richtungsweisende, wie es perspektivisch weitergehen kann.“

Das Talent wurde früh erkannt

Zur TSG kam König als Zwölfjähriger im Jahr 2015. Sein Talent war in der Heimat rund um Karlsruhe bereits Jahre zuvor aufgefallen. „Meine ersten Schritte bin ich noch in einem Käfigbolzplatz rund 500 Meter entfernt vom Elternhaus in Hochstetten gegangen. Ein Ball war eigentlich immer dabei, egal, wohin ich gegangen bin.“ Die regionalen Vereine FV Hochstetten und FV Linkenheim bildeten für ihn letztlich nur Zwischenstationen. Ab der U9 trainierte er beim Karlsruher SC mit, zu dem er zur U10 fest wechselte.

In der U12 traf er mit den Badenern dann öfters auf die TSG. „Ich muss den damals Verantwortlichen in diesem Altersbereich, Trainer Michael Kunzmann und Kaderplaner Emin Birinci, aufgefallen sein, die meine Eltern darauf angesprochen haben, ob ich mir einen Wechsel nach Hoffenheim vorstellen kann. Das Gesamtpaket hat dann einfach gepasst, und für mich war es eine super Sache, in die Jugend eines Erstligisten zu wechseln.“ In Erinnerung geblieben sind ihm in den folgenden Jahren insbesondere die Teilnahmen an internationalen Turnieren, etwa mit der U14 in Katar und der U16 in Südkorea. „Auf internationale Teams zu treffen, ist immer etwas Besonderes, weil du nicht weißt, was dich erwartet.“ In der U15 unter Trainer Wolfgang Heller und der U17 unter Danny Galm habe er die größten Schritte gemacht: „In der U17 war ich zweiter Kapitän und durfte etwas früher in die U19 aufrücken, und später dann auch etwas eher in die U23.“

Besonderer Moment: Kaderplatz bei den Profis

Bereits als Jugendspieler fand er früh seine Position in der Innenverteidigung, „abgesehen von einem Ausflug ins defensive Mittelfeld in der U16. Außerdem habe ich in der Vorbereitung der Profis im Sommer 2021 im Training zeitweise auf der Position des Rechtsverteidigers gespielt.“ Eine Erfahrung, auf die König heute noch gerne zurückblickt und die für ihn ein Ansporn ist. Einmal stand er seinerzeit sogar im Spieltagskader des damaligen Cheftrainers Sebastian Hoeneß, kam in der ersten Runde des DFB-Pokals der Saison 2021/22 beim FC Viktoria Köln (Endstand: 3:2 für Hoffenheim nach Verlängerung) allerdings nicht zum Einsatz.

Um sich wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen, will sich König in den kommenden Wochen und Monaten weiter steigern. „Man kann immer etwas dazulernen, ich bin noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung“, sagt der 20-Jährige. „Insbesondere an meinem offensiven Kopfballspiel muss ich weiterarbeiten“, ergänzt er anschließend mit einem Lächeln, wohl wissend, dass die Statistik diesbezüglich in der Tat noch einen Nachholbedarf ausweist. Als Verteidiger ist König zwar nicht vornehmlich dafür zuständig, vorne die entscheidenden Treffer zu erzielen – dass ihm in 16 Partien in der U17-, 11 Einsätzen in der U19-Bundesliga sowie mittlerweile 36 Partien in der Regionalliga kein einziger Treffer gelungen ist, fuchst den 1,88 Meter großen gebürtigen Karlsruher aber doch spürbar. „Mit meiner Größe zähle ich zwar fast schon zu den kleineren Innenverteidigern, meistens geht es erst bei 1,90 Metern los. Ich mache aber vieles mit Sprungkraft weg, auch das Timing stimmt. Ich hoffe, dass der Knoten vorne bald platzt!“

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