Sarai Linder: „Habe das immer noch nicht realisiert“

Hallo Sarai, vor genau einer Woche hast du dein Nationalmannschaftsdebüt gefeiert. Wie blickst du mit ein paar Tagen Abstand auf dieses Erlebnis zurück?

„So richtig realisiert habe ich das immer noch nicht. Man kommt hier so schnell in den Alltag zurück, deshalb ist das noch gar nicht bei mir angekommen. Es macht mich sehr stolz, dass ich mein Debüt feiern durfte. Dass ich dann noch die Chance hatte, mich eine ganze Halbzeit zu zeigen, war natürlich toll. Ich habe das auch in dem Moment überhaupt nicht realisiert, habe mich einfach warmgemacht. Ich war nicht mal nervös, die Zuschauer nehme ich im Spiel sowieso nicht wahr. Um mich herum hatte ich erfahrene Spielerinnen, sodass ich auch schnell reingefunden habe. Ich habe jede einzelne Minute genossen.“

Vor einem Jahr warst du schon mit den DFB-Frauen beim Arnold Clark Cup, für dich war also bereits die zweite Einladung. Wie hast du den Lehrgang erlebt?

„Die Trainingseinheiten waren sehr intensiv und wir hatten im Vergleich zum Arnold Clark Cup noch mehr Trainingszeit. Es ist alles sehr anspruchsvoll, das Tempo ist nochmal höher als im Verein. Alles ist sehr professionell, wir hatten super Bedingungen.“  

Im Sommer steht die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland an. Spielt das Thema WM eine Rolle für dich?

„Ich würde mich schon sehr freuen, wenn ich nochmal eine Einladung zu einem Lehrgang bekommen würde. Ich würde mich einfach sehr gern nochmal zeigen. Und mal ehrlich: Zu einer WM-Nominierung würde ich auch nicht nein sagen, es würde ein Traum in Erfüllung gehen. Mein Fokus liegt aber ganz klar auf dem Verein. Ich möchte hier bei der TSG meine Leistung bringen und weiter um die Champions League-Qualifikation mitspielen.“

Du hast es schon angesprochen: Bei der TSG stehen wichtige Spiele in der Bundesliga an. Zur Vorbereitung habt ihr am Sonntag ein Testspiel gegen den 1. FC Köln bestritten.

„Für mich hat es sich direkt so angefühlt, als wäre ich nie weg gewesen. Wir haben das Testspiel genutzt, um wieder reinzufinden und Abläufe reinzubekommen. Im Spielaufbau haben wir einige Dinge gut umgesetzt, nach vorne müssen wir unsere Aktionen aber konsequenter ausspielen.“

Am Freitag geht es zum dritten Mal in dieser Saison gegen Leverkusen. Mit welchen Erwartungen geht ihr nach den Siegen im Pokal und im Liga-Hinspiel in die Begegnung?

„Man weiß nie so richtig, wie es gegen Leverkusen läuft. Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen und unsere Chancen nutzen, dann kann es auch mal ein deutlicher Sieg wie im Pokal werden. Aber wenn Leverkusen ins Spiel kommt, wird es schwierig. Abendspiele wie am Freitag sind für beide Mannschaften auch immer nochmal ein besonderer Reiz.“

Anschließend wartet das richtungsweisende Nachholspiel in Frankfurt. Wie schätzt du eure Chancen auf den dritten Tabellenplatz ein?

„Dadurch, dass es bei uns zuletzt sehr gut lief und wir uns viel Selbstbewusstsein erarbeitet haben, gehen wir die nächsten Aufgaben natürlich sehr optimistisch an. Erstmal konzentrieren wir uns auf das Spiel in Leverkusen. Wir wissen, dass die Partie in Frankfurt so oder so nicht vorentscheidend sein wird. Denn man kann sich nie sicher sein und es sind noch ein paar Spiele. Aber das Ziel ist ganz klar, dass wir wieder in die Champions League wollen. Das wäre für den Verein und jede einzelne Spielerin einfach cool.“