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U23
14.10.2022

Bambasé Conté: Alles geben für das große Ziel

Im Alter von 19 Jahren dominiert bei Fußballtalenten für gewöhnlich der Sport, die Auswirkungen der Änderung des Leitzinses dürften aber nur die wenigsten erklären können. Für Bambasé Conté ist das kein Problem – der Flügelspieler der U23 hat einen breiten Horizont und interessiert sich auch für Themen abseits des Fußballs, er legt aber den klaren Fokus auf sein Bundesliga-Debüt.

Es gibt Spiele, in denen einfach alles klappt. So eins erlebte Bambasé Conté für die U23 der TSG Hoffenheim kürzlich beim TSV Steinbach Haiger, als der Flügelstürmer einen Hattrick erzielte und zum umjubelten Helden des Abends avancierte. Schon in den ersten Spielen in der U23 sorgt Conté für Aufsehen – doch das reicht dem 19 Jahre alten Top-Talent nicht: „Ich will irgendwann derjenige sein, der in der Bundesliga für Tore sorgt.“

Zu seinem ersten Einsatz im Oberhaus fehlte nur ein Aufruf des Trainers. Im Februar 2022 wurde er für den Bundesliga-Kader nominiert, beim Spiel in Wolfsburg saß er auf der Bank. „Ich war stolz, erstmals im Kader der Bundesligamannschaft zu sein“, sagte der Sohn einer Deutschen und eines Guineers. „Wir haben den Rückstand gedreht und dann waren eher Abwehrspieler gefordert, deshalb kam Kevin Akpoguma ins Spiel.“

Auf erste Kadernominierung soll mehr folgen

Der Jungprofi ließ sich durch seine Nicht-Einwechslung nicht entmutigen, sie stachelte ihn nur an. Er arbeitet täglich hart daran, auf die große Bühne zu kommen.  Mehrfach trainierte er bei den Profis mit, nach Sebastian Hoeneß beorderte ihn auch Trainer André Breitenreiter zum Bundesliga-Team – sehr zur Freude des 19-Jährigen: „Es ist immer wieder eine – ich muss es so sagen – geile Nachricht, wenn man zu den Profis hochdarf.“ Die anfängliche Nervosität hatte er dabei schnell abgelegt: „Zunächst hat man natürlich großen Respekt, aber die Jungs haben mich direkt unterstützt und geben mir viele Tipps.“

Conté ist ein temporeicher Spieler. Einer, der das Dribbling sucht, der Tore schießen will, Treffer auflegt. „In dieser Saison habe ich mir vorgenommen, 20 Torbeteiligungen zu sammeln“, sagt er – nach sechs Einsätzen steht er bei sechs Scorerpunkten. Seinen Worten lässt er Taten folgen. Contés Talent ist auch dem DFB nicht verborgen geblieben, im September wurde er von Trainer Hannes Wolf für die Spiele der U20-Nationalmannschaft gegen Polen und Rumänien nominiert.

Kein Tag ohne Fußball

Der internationale Fußball begeistert ihn, vor allem Neymar fasziniert ihn: „Was er mit dem Ball kann, ist unfassbar.“ Das TSG-Talent verbringt keinen Tag ohne Fußball, wenn er im TV die Champions League verfolgt, schaut er immer auf die Spieler auf seiner Position und versucht, etwas für sein Spiel mitzunehmen. Nachhilfe holt er sich nicht nur über das Selbststudium der Mega-Stars über Streams und TV-Übertragungen, sondern auch von seinem Nachbarn. Dieser ist Bundesliga-Profi, spielt ebenfalls bei der TSG – und heißt Georginio. Der Franzose wohnt in der Wohnung über ihm, Conté spricht fließend Französisch, das erleichtert ihm zusätzlich die Kommunikation mit dem Stürmer.

Über Neymar, Messi und Co. kann er sich mit so ziemlich jedem aus der Mannschaft austauschen, weniger Gesprächspartner findet der 19 Jahre alte Nachwuchsspieler bei einem anderen Interesse: „Ich bin ein kleiner Freak, was Finanzen angeht“, gesteht Conté. Zwar muss er sich manchmal Kommentare seiner Mitspieler gefallen lassen, wenn er im Bus zum Auswärtsspiel Aktienkurse checkt, das stört ihn aber nicht: „Ich verfolge intensiv die Nachrichten, auch die Leitzinsänderung hat mich wirklich interessiert.“ Keine gewöhnlichen Worte eines Teenagers, aber sie zeigen, dass sein Kosmos schon in jungen Jahren weit über den Fußball hinausgeht.

Aus Saarbrücken über Kaiserslautern zur TSG

Das breitgefächerte Interesse hat er aus Saarbrücken in den Kraichgau mitgebracht. In der saarländischen Landeshauptstadt wurde er geboren und dort entwickelte er früh das Interesse für den Fußball. Aus diesem Grund wurde er von seinen Eltern bereits im Alter von vier Jahren in einem Verein angemeldet, mit seinen Freunden verbrachte er seine Freizeit auf dem Bolzplatz. Früh folgte der Wechsel zum 1. FC Saarbrücken, dem das große Talent auffiel. Schon bald ging das Interesse an ihm über das Saarland hinaus: „Als ich elf Jahre alt war, haben dann die ersten Bundesligisten angefragt. Da wurde mir bewusst, dass ich wohl besser bin als andere.“ Im Alter von 13 Jahren dann der große Schritt: Der Wechsel ins Internat des 1. FC Kaiserslautern, damit einhergehend bedeutete das auch einen Auszug aus dem Elternhaus; eine schwere Zeit. „Das war schon sehr hart für mich, weil ich extrem heimatverbunden bin. Noch immer möchte ich spätestens nach zwei Monaten wieder nach Hause, dort habe ich meine Familie und meine Freunde.“

Die Unterstützung seines Umfelds benötigte Conté, als er mit einer langwierigen Schambeinentzündung fast ein gesamtes Jahr pausieren musste. „Als damals A-Jugendlicher fragt man sich schon, womit man das verdient hat.“ Doch der trickreiche Offensivspieler lernte daraus, Rückschläge zu akzeptieren dann daran zu arbeiten, wieder aufzustehen. „Einfach weiterarbeiten“ war sein Credo in dieser schwierigen Zeit. Auch auf die TSG konnte er sich während seiner Heilungsphase verlassen: „Der Verein hat mir immer das Gefühl gegeben, dass man an mich glaubt und sich um mich kümmert.“ Zugleich tat und tut er persönlich alles dafür, um weiteren Verletzungen gut vorzubeugen und stellte zum Beispiel durch weitgehenden Fleischverzicht seine Ernährung um.

Klare Vorstellung von der Bilanz am Saisonende 

Conté ordnet dem Sehnsuchtsort Bundesliga vieles unter, er fühlt sich bereit für den nächsten Schritt. In der U19 war er Kapitän, auch in der U23 möchte er nun vorangehen: „Ich nehme gerne das Zepter in die Hand, weil ich überzeugt davon bin, den anderen so helfen zu können.“ Sein Blick ist klar, seine Ambition offensichtlich. Seine Wunschthemen für Gespräche am Saisonende hat Conté entsprechend klar formuliert: „Ich möchte gern über mein Bundesliga-Debüt sprechen, 20 Scorerpunkte in der U23, über meine Verbesserungen und über meine Einsätze in der U20-Nationalmannschaft.“

Wer Bambasé Conté in der täglichen Arbeit sieht, weiß, dass aus diesen Zielen Realität werden kann.

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