Herdling-Elf gewinnt in Gießen

Das Personal

Vier Veränderungen gegenüber dem 0:2 vor einer Woche gegen Aalen: Verletzungs- bzw. krankheitsbedingt Waren Mario Erb und Michael Guthörl nicht dabei, zudem fehlten Niklas Kölle und Mingi Kang. Für sie rückten der Ex-Gießener Marco Boras, Maximilian Zaiser, Gautier Ott und Nick Breitenbücher in die Startelf.

Der Spielfilm

Herdling hatte angekündigt, im Gießener Waldstadion den Schlussstrich unter die Rechenspiele zu setzen, und sein Team legte entsprechend los. Nick Proschwitz hatte nach Zuspiel von Jihad Boutakhrit die erste Gelegenheit bereits nach vier Minuten, doch sein Versuch wurde noch von der Torlinie gekratzt. Im Gegenzug jedoch kam Gießens Dennis Owusu gefährlich über die rechte Seite vor das TSG-Gehäuse, doch Keeper Nahuel Noll war auf der Stelle (5.).

In der 16. Minute gingen die Hausherren unerwartet in Führung. Ryunosuke Takehara setzte sich über die linke Seite durch und flankte scharf in die Mitte, wo Takero Itoi bereits lauerte - doch Max Geschwill nahm ihm die Arbeit ab und fälschte unglücklich ins eigene Netz ab. Gießen verspürte nun Rückenwind, einen Freistoß von Nikola Trkulja aus 20 Metern parierte Noll stark (20.). Dann aber drückte „Hoffe zwo“ wieder aufs Tempo, und als Nick Breitenbücher nach einem Ballgewinn alleine auf Gießens Schlussmann Frederic Löhe zulief, wusste sich der frühere U20-Nationalspieler Marian Sarr nur mit einer Notbremse zu helfen und sah die Rote Karte (19.).

Im zweiten Abschnitt schlugen die Hoffenheimer dann aus der Überzahl Kapital und glichen unmittelbar nach dem Wiederanpfiff aus, als Breitenbücher einen Proschwitz-Pass aus fünf Metern in die lange Ecke beförderte (46.). Die TSG drückte weiter, kam aber erst in der Schlussphase zu nennenswerten Chancen. Zunächst traf Ott mit einem 20-Meter-Schuss die Latte (81.), dann versuchte es Breitenbücher aus zehn Metern mit der Pieke und zwang Löhe zu einem Reflex (83.).

60 Sekunden später war es dann aber soweit. Nach einem Eckball von Robin Szarka hielt Max Geschwill im Fünfmeterraum den Kopf hin und nickte zum 2:1-Siegtreffer ein (84.). Somit machte der Verteidiger nicht nur sein Eigentor wieder gut, sondern auch den Klassenerhalt endgültig sicher.

Die Trainerstimme

„Es freut mich für den Verein und die Mannschaft, dass wir nun endgültig über dem Strich stehen“, so Herdling. „Natürlich wollen wir auch am letzten Spieltag drei Punkte holen, um die Saison auf dem bestmöglichen Platz zu beenden. Heute sind wir gut in die Partie gekommen, mussten dann aber den Rückstand hinnehmen und haben durch die berechtigte Rote Karte wieder Oberwasser bekommen. Danach war es ein Geduldsspiel und ich bin froh, dass die Jungs diese schwierige Situation gemeistert und das Spiel gedreht haben.“

Die Szene

Mit einem Punkt hätte die U23 auch leben können, drei sind besser. Geschwills Kopfballtreffer fünf Minuten vor dem Ende belohnte die Hoffenheimer für ihren ordentlichen Auftritt, vor allem im zweiten Abschnitt.

Die Tabelle

Der SG Sonnenhof Großaspach hat der Überraschungserfolg gegen den SSV Ulm 1846 (3:1) nichts genutzt – aber er hat das Titelrennen entschieden. Denn bei drei Punkten Rückstand und einem um 19 schlechteren Torverhältnis können die „Spatzen“ am letzten Spieltag die SV Elversberg kaum noch von der Spitze verdrängen. Für den ehemaligen Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach geht es hingegen nach zwölf Spielzeiten in der Regionalliga und höher wieder in die Oberliga Baden-Württemberg. Für „Hoffe zwo“ ging es rauf auf Rang zwölf.

Das Stenogramm

FC Gießen – TSG 1899 Hoffenheim II 1:2 (1:0)
Gießen: Löhe – Gaudermann, Öztürk (64. dos Santos), Fink, Takehara, Owusu, Sawada (36. Kling), Münn (64. Fisher), Itoi (74. Sevim), Sarr, Trkulja.
Hoffenheim: Noll – Boras (66. Khan Agha), Hagmann, Boutakhrit (46. Gollnack), Geschwill, Zaiser, Casar (66. Zeller), Breitenbücher (88. Ludwig), Szarka, Ott, Proschwitz (70. Kang).
Tore: 1:0 Geschwill (18., Eigentor), 1:1 Breitenbücher (46.), 1:2 Geschwill (84.). Zuschauer: 300. Schiedsrichter: Dennis Meinhardt (Fulda). Karten: Gelb für Trkulja, Itoi, Gaudermann / Geschwill, Zaiser, Gollnack; Rot für Sarr (19., Notbremse).

Daten & Fakten zum Spiel »