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U23
04.05.2021

Herdling-Elf rettet in Unterzahl einen Punkt

Im sechsten Heimspiel in Folge ist die U23 im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion ungeschlagen geblieben. Gegen Aufsteiger Hessen Kassel gab es am Abend ein 1:1 (0:0). Die Gäste waren nach einem Handspiel von TSG-Verteidiger Deji Beyreuther auf der Torlinie per Elfmeter in Führung gegangen und fortan in Überzahl, doch der eingewechselte Fabian Rüth sorgte mit seinem Treffer kurz vor Schluss noch für den mehr als verdienten Punkt.

Das Personal

U23-Chefcoach Kai Herdling wirbelte seine Anfangsformation kräftig durcheinander. Im Vergleich zum 2:1-Erfolg bei Eintracht Stadtallendorf am vergangenen Samstag standen gleich sieben neue Spieler in der Startelf. Lediglich Gabriel Haider, Melayro Bogarde, Alfons Amade und Semih Şahin spielten drei Tage nach Stadtallendorf erneut von Beginn an.

Herdling ließ sein Team in einer 3-5-2-Grundordnung anfangen. Im Tor stand diesmal Philipp Pentke aus dem Profikader der TSG. Die Dreierkette davor bestand aus Haider, Bogarde und Philipp Strompf. Als Sechser im defensiven Mittelfeld und mit der Kapitänsbinde am Arm lief Mario Erb auf. Die beiden Achter vor ihm hießen Şahin und Amade. Die Flügel waren die Aufgabenbereiche von Luis Görlich, der die rechte Seite, und Deji Beyreuther, der die linke Flanke beackerte. Das Sturmduo bildeten Meris Skenderović und Maximilian Beier. 

Der Spielfilm

Alles andere als angenehme und für einen Mai-Spieltag äußerst ungewöhnliche Bedingungen herrschten an diesem Dienstagabend. Sturmböen peitschten den Regen durchs Dietmar-Hopp-Stadion, doch obwohl „Hoffe zwo“ in den ersten 45 Minuten gegen den Wind anspielen musste, beherrschten die Kraichgauer im ersten Durchgang über weite Strecken Ball und Gegner. Kassel verlegte sich aufs Verteidigen, machte dies jedoch gut. Und so sah es meistens so aus, dass die TSG anlief, die KSV-Abwehr aber spätestens in der letzten Linie ein Bein dazwischenbekam.

Erstmals  gefährlich wurde es in der 22. Minute, als Görlichs Hereingabe bei Skenderović landete, dessen Abschluss aus halbrechter Position im Strafraum aber am Außennetz landete. In der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöhten beide Teams dann noch einmal die Schlagzahl und es kam zu mehr Torraumszenen: Erst bekam Amade nach Ablage von Beier aus 15 Metern nicht genügend Druck hinter den Ball (41.), dann setzte Kassels Rechtsverteidiger Ingmar Merle bei der einzigen Chance der Nordhessen in der ersten Halbzeit einen Freistoß aus 25 Metern knapp neben den Pfosten (44.) und in der Nachspielzeit flog ein Kopfballaufsetzer von Bogarde nach Şahin-Ecke knapp über das Tor.

Auch in der zweiten Halbzeit gab „Hoffe zwo“ den Ton an, doch diesmal entwickelte die Herdling-Elf auch noch deutlich mehr Torgefahr. Nachdem eine Direktabnahme von Beyreuther am Außennetz gelandet war (47.), musste sie jedoch zunächst eine kleine Schrecksekunde überstehen, als Kassels Lukas Iksal plötzlich frei im TSG-Strafraum aus zehn Metern zum Schuss kam, aber etwas überhastet abschloss und den Ball so über das Tor setzte (52.).

Danach drückte jedoch sofort wieder „Hoffe zwo“ auf die Führung. Ein Schuss von Görlich aus 16 Metern strich leicht abgefälscht knapp über das Kasseler Tor (54.), einen gefährlichen Abschluss von Skenderović von der Strafraumgrenze parierte KSV-Keeper Maximilian Zunker (57.) und der kurz danach für Skenderović eingewechselte Fisnik Asllani verfehlte nach starker Einzelaktion ebenfalls knapp das Gäste-Gehäuse (70.).

Die Schlussviertelstunde war gerade angebrochen, da drohte das Unheil aus TSG-Sicht seinen Lauf zu nehmen. Bei einem Kasseler Angriff fiel der Ball als Kerze an der Fünfmeterlinie herunter. Keeper Pentke boxte die Kugel leicht bedrängt vom KSV-Toptorjäger Mahir Sağlık nach vorne, aber genau vor die Füße des eingewechselten Leonardo Zornio, der abzog und auf der Torlinie Beyreuthers Brust anschoss, von wo aus der Ball an den Arm prallte. Schiedsrichter Manuel Digeser wollte zunächst weiterspielen lassen, doch sein Assistent zeigte ihm das Handspiel an und so gab es nicht nur Strafstoß, sondern auch noch die Rote Karte für Beyreuther. Sağlık ließ sich die Chance aus elf Metern nicht nehmen, schickte Pentke in die falsche Ecke und markierte sein 15. Saisontor.

Wer nun dachte, die TSG sei in Unterzahl geschlagen, sah sich jedoch getäuscht. Die Herdling-Schützlinge starteten auch zu zehnt eine wütende Schlussoffensive. Allein Beier hätte bei zwei hundertprozentigen Chancen, bei denen er jeweils frei vor Kassels Torhüter Zunker auftauchte, für das 1:1 sorgen können (80./82.). Kurz danach fiel es aber dann doch, weil die TSG einfach nicht lockerließ. Eine Hereingabe des zur Halbzeit eingewechselten Robin Szarka landete über Umwege beim unmittelbar zuvor ins Spiel gebrachten Fabian Rüth, der sich die Kugel kurz zurechtlegte und sie dann mit einem trockenen Flachschuss ins linke Eck jagte (83.). Der hochverdiente Ausgleich – und gleichzeitig der Endstand.  

Die Trainerstimme

Mit einem Sieg hätte „Hoffe zwo“ den Klassenerhalt bereits sicher und wäre an Kassel vorbeigezogen. Obwohl beides verpasst wurde, war Herdling mit der Leistung seines Teams nicht unzufrieden: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und müssten viel früher und vor allem öfter treffen als nur einmal. Aber großes Kompliment an meine Mannschaft, dass sie nach dem 0:1 noch mal zurückgekommen ist.“ Gegenüber den letzten Auftritten sah der TSG-Coach jedoch eindeutig einen Positivtrend: „Das war definitiv eine Steigerung. Wir haben gegen einen tiefstehenden Gegner gut von hinten rausgespielt und müssen hier eigentlich vier, fünf Tore machen.“

Die Szene

Es war beeindruckend, wie die TSG den Rückschlag mit dem Platzverweis und Gegentreffer wegsteckte und in Unterzahl eine wütende Schlussoffensive einläutete. Der Lohn war schließlich der Ausgleich in der 83. Minute. Als die Kasseler Defensive dem Dauerdruck der TSG erlag und den Ball nicht mehr geklärt bekam, war Fabian Rüth zur Stelle und sorgte mit seinem ersten Tor im TSG-Trikot für den hochverdienten Ausgleich. Da durfte der einstudierte Jubel mit Rui-Jorge Monteiro Mendes nicht fehlen.

Die Tabelle

Ganz oben bleibt die Lage auch nach dem 36. Spieltag unverändert, da sowohl Spitzenreiter SC Freiburg II (3:1 gegen den VfB Stuttgart II) als auch die Offenbacher Kickers (3:2 gegen den FC Homburg) ihre Spiele gewannen. Somit haben die Breisgauer weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf den OFC und noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Im Tabellenkeller ließ das bereits abgestiegene Schlusslicht Eintracht Stadtallendorf mit einem 4:0-Sieg bei der TSG Balingen aufhorchen. Da Bayern Alzenau gegen den FC Gießen nicht über ein 1:1 hinauskam, ist mit dem Punkt in Hoffenheim nun Hessen Kassel bereits sicher gerettet. Die TSG braucht dafür aus den verbleibenden sechs Spielen noch einen Punkt.

Das Stenogramm

TSG 1899 Hoffenheim II – KSV Hessen Kassel 1:1 (0:0)
Hoffenheim: Pentke – Bogarde (82. E. Lässig), Haider, Strompf (82. Rüth) – Görlich, Erb (46. Szarka), Beyreuther – Amade, Şahin (82. Monteiro-Mendes) – Beier, Skenderović (58. Asllani).
Kassel: Zunker – Merle (59. Mißbach), Urban, Nennhuber, Naijer – Kahraman, Brill – Pichinot (28. Meha), Iksal (68. Zornio) – Durna (68. Mogge), Sağlık.
Tore: 0:1 Sağlık (76., Handelfmeter), 1:1 Rüth (83.). Zuschauer: nicht zugelassen. Schiedsrichter: Manuel Digeser (Starzach). Karten: Rot für Beyreuther (75., Handspiel); Gelb für Erb / Sağlık.

Daten & Fakten zum Spiel »

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