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MÄNNER
22.01.2021

Neue Zuversicht nach „Charakter-Sieg“

TSG-Gegner 1. FC Köln befreite sich dank des 2:1-Erfolgs beim Konkurrenten Schalke 04 aus einer Drucksituation und schöpft neue Zuversicht im Abstiegskampf. Die Probleme der Domstädter wurden bei dem überaus wichtigen Sieg ebenso deutlich wie ihre Auswärtsstärke.

Das Urteil der Kölner Boulevard-Zeitungen fiel überraschend gnadenlos aus: „Dass nach diesem unansehnlichen Gewürge nach 90 Minuten drei Punkte mehr auf dem Konto stehen, kommt einem Sechser im Lotto gleich“, schrieb der EXPRESS nach dem 2:1-Erfolg des 1. FC Köln beim Tabellenletzten Schalke 04. Dabei hatte der Auswärtserfolg für den kommenden Gegner der TSG (Sonntag, 18.00 Uhr, Liveticker bei tsg-hoffenheim.de) tabellarisch eminent wichtige Auswirkungen. Acht Punkte beträgt nun der Abstand der Kölner, die auf dem Relegationsplatz 16 liegen, vor den Klubs aus Mainz und Schalke, die derzeit mit jeweils sieben Zählern die direkten Abstiegsränge belegen.

Es war ein Dreier zur rechten Zeit. Vor dem durchaus glücklichen Erfolg in Gelsenkirchen, den der erst 18-jährige Jan Thielmann mit seinem Treffer in der Nachspielzeit sicherstellte, waren den Rheinländern in 26 Liga-Partien lediglich zwei Siege gelungen. Auch der FC-Trainer und frühere Hoffenheimer Übungsleiter Markus Gisdol verspürte nach dem Erfolg beim Kellerkind auf Schalke ein Aufatmen, verbunden mit der Hoffnung auf eine gute Entwicklung. „Das war ein toller Sieg für uns, der der Mannschaft richtig guttun wird“, sagte Gisdol. Einen „echten Charaktersieg“, hatte Sportvorstand Horst Heldt gesehen. „Ich bin froh, dass die Mannschaft dem Druck standgehalten hat.“ Denn der Druck ist spür– und sichtbar. „Zum Anschauen war es kein schönes Fußballspiel“, gab Neuzugang Marius Wolf unumwunden zu. „Aber Woche für Woche ist Abstiegskampf, da ist es egal, wie wir die Punkte holen.“

Das derzeitige Manko der Kölner aber war auch gegen Schalke deutlich erkennbar: Der FC tut sich ungemein schwer, spielerische Lösungen zu finden oder gar offensiv eigene Akzente zu setzen. Vor dem Sieg beim Konkurrenten waren die Kölner zuletzt fünf Mal nacheinander ohne eigenen Torerfolg geblieben. Auf den Abgang von Jhon Cordoba (Hertha BSC) hatten die Kölner im Sommer mit der Verpflichtung von Sebastian Andersson (zuvor Union Berlin) reagiert. Der Schwede aber konnte diese Rolle aufgrund hartnäckiger Knie-Probleme noch nicht adäquat ausfüllen und fällt mit einem Knochenmarködem zudem auf unbestimmte Zeit aus. Markus Gisdol baut, da der frühere TSG-Stürmer Anthony Modeste offenbar nicht den Anforderungen des Trainers genügt, inzwischen zumeist auf das Modell einer „falschen Neun“ und tritt ohne gelernten Angreifer an. Die Rolle in vorderster Front fällt dann wahlweise Mittelfeldspielern wie Ondrej Duda, Dominick Drexler oder Marius Wolf zu.

Eine Stärke aber zeigte sich beim Sieg – der ruhende Ball. Sechs Treffer hat das Geißbock-Team in dieser Spielzeit nun nach einer Standardsituation erzielt, und damit 40 Prozent aller seiner Tore: ein absoluter Spitzenwert. In Gelsenkirchen war es Abwehrspieler Rafael Czichos, der sich nach einem zu kurz abgewehrten Eckball in den Schuss von Drexler warf und per Kopf zur Führung vollstreckte. Die TSG sollte also vor dem Duell gewarnt sein, denn der FC hat zudem bewiesen, dass gerade auswärts mit ihm zu rechnen ist. Alle drei Saisonerfolge (Dortmund, Mainz, Schalke) verbuchten die Kölner abseits des Rheinlands, holten aus den acht Partien in der Fremde satte 12 Zähler. Nun liegt es an der TSG, dass die Kölner diese Bilanz nicht umgehend ausbauen können.

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