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MÄNNER
26.11.2018

Vogt: "Wir wollen den historischen Sieg"

Vor dem letzten Heimspiel der Gruppenphase in der UEFA Champions League gegen Schachtar Donezk spricht TSG-Kapitän Kevin Vogt über die bisherige Ausbeute, das angestrebte Überwintern im Europapokal und die fantastische Unterstützung der Fans.

Kevin, im Herbst habt Ihr in der Bundesliga eine Siegesserie hingelegt. International und national steht Ihr bis zum Jahresende vor wichtigen Aufgaben, was sind die Ziele?

"Wir haben uns in der Liga deutlich verbessert, das wollen wir natürlich weiter ausbauen. Wir wollen nachlegen, so dass wir uns bis zum Winter oben festsetzen – dann ist vieles möglich. Es muss unser Maximalziel sein, uns wieder für die Königsklasse zu qualifizieren. Das Potenzial dafür haben wir und ich finde, man sollte groß denken. Wenn man das nicht macht, kommt auch nicht viel dabei rum. Entsprechend gehen wir die verbleibende Saison an. Wir alle wissen jetzt, was es heißt, in der UEFA Champions League spielen zu dürfen: Dass es ein Privileg ist, dass Atmosphäre und Stadien außergewöhnlich sind. Für uns Spieler aber auch für die Fans ist es etwas ganz Besonderes, deswegen streben wir nach der erneuten Qualifikation. Und in dieser Saison soll das Abenteuer im Dezember natürlich noch nicht enden."

In den bisherigen vier Partien habt Ihr stark gespielt, ein Sieg fehlt aber noch…

"Das Spiel in Lyon war Mentalität pur. Dass wir da nochmals zurückgekommen sind, war eine große Leistung, die unsere Chance auf das Weiterkommen offengehalten hat. Aber ja, der Dreier fehlt noch. Wir haben gute Auftritte auf dieser großen Bühne hingelegt, uns aber noch nicht in Form eines Sieges belohnt. Das wollen wir nun zu Hause gegen Schachtar Donezk ändern und den historischen Sieg endlich einfahren."

"Die Ergebnisse sind das Resultat der Klasse der Gegner"

Ihr habt Führungen verspielt, Rückstände aufgeholt, späte Tore erzielt und kassiert. Ist die bisherige Punkteausbeute verdient oder überwiegt der Ärger über die bisherigen Resultate?

"Die Ergebnisse sind das Resultat der Klasse der Gegner. Es ist internationales Spitzenniveau, das sieht man an der Chancenverwertung: Unsere Konkurrenten brauchen – auch wenn sie gefühlt gar nicht so im Spiel sind – zwei Möglichkeiten, um zwei Treffer zu erzielen. Das ist der große Unterschied, auch zur Bundesliga. Dort wird es auch oft teuer, einige Mannschaften lassen diese Chancen aber auch mal aus. In der UEFA Champions League wurden wir bislang böse für jeden Fehler bestraft, es klingelt jedes Mal sofort. Das ist ein Lernprozess. Aber auch wenn wir im Hinspiel gegen Donezk das Spiel für uns entscheiden müssen, hat man am Ende gesehen, was für eine Wucht sie entwickeln können. Es sind gemischte Gefühle: Dass wir in Lyon mit zehn Mann zurückkommen, war Wahnsinn und der Lohn für eine aufopferungsvolle Mentalitätsleistung. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir so gekämpft, noch einen Punkt geholt und uns damit die Chance auf Platz zwei gewahrt haben."

Unmittelbar nach dem 2:2 in Lyon war die Stimmung jedoch deutlich angefressen. Warum konntet Ihr Euch in dem Moment nicht über den späten erkämpften Punkt freuen?

"Wir wollten vor dem Spiel unbedingt drei Punkte holen, um das Weiterkommen selbst in der Hand zu haben. Wir mögen es nicht, Dinge nicht selbst entscheiden zu können, das hat man uns nach dem Spiel angemerkt. Rückblickend kann man sicher sagen, dass wir unmittelbar nach dem Spiel in der Kabine sehr negativ waren. Aber das spricht ja auch dafür, dass hier niemand schnell zufrieden ist und die Erwartungshaltung innerhalb der Mannschaft sehr hoch ist. Und das ist auch das, was uns voranbringt. Aber man hätte nach dieser riesigen Schlacht und dem in Unterzahl aufgeholten 0:2-Rückstand schon auch ein wenig stolz sein dürfen."

Als Kapitän und Abwehrchef bist Du eine wichtige Stütze der Mannschaft. Wie blickst Du bislang auf Deine erste Spielzeit in der UEFA Champions League?

"Man sieht schon, dass die Stürmer enorme Qualität haben. Bei City sowieso, aber auch zuletzt bei Lyon mit Spielern wie Fekir oder Depay und nun bei Donezk mit Angreifern wie Taison oder Marlos. Das sind Kaliber, die da auf einen zukommen. Aber es macht unheimlich Spaß und ich merke, dass ich auf diesem Top-Niveau mithalten kann. Man will sich mit den Besten messen und deswegen finde ich es überragend, auf dieser Bühne zu spielen. Bis auf den Fehler im Heimspiel gegen Lyon sehe ich mich bislang auch gut aufgestellt. Aber ich bin jemand, den so ein Fauxpas erst im Nachhinein nervt. Im Spiel selbst kann ich das schnell abhaken und spiele weiter meine Bälle – auch mit Risiko. Das darf ich mir nicht nehmen lassen, das hat mich hier stark gemacht, auch in der Königsklasse."

"Wir sind extrem motiviert"

Was erwartest Du für das Heimspiel gegen Donezk und wie schätzt Du den Gegner ein?

"Wir hatten in Lyon schon Endspiel-Stimmung, so wird es nun wieder sein. Wir wissen, dass wir mit einem Sieg im Europapokal überwintern, das war unser Minimalziel. Zudem würden wir uns dadurch auch die Chance offenhalten, uns in Manchester am letzten Spieltag noch für das Achtelfinale der UEFA Champions League zu qualifizieren. Wir sind extrem motiviert und haben im Hinspiel gesehen, dass wir uns gegen Donezk viele Chancen erspielen können – aber auch, welche offensive Power sie entwickeln können. Es wird ein großer Kampf, aber ich bin absolut optimistisch, dass wir den ersten TSG-Sieg in der UEFA Champions League holen werden."

Überwiegt der Druck oder die Motivation?

"Für mich ist das nur positiver Druck. Druck ist immer gut, auch wenn das einige Spieler vielleicht anders sehen. Man darf nicht vergessen, dass wir in der Königsklasse spielen – und das genießen dürfen und auch müssen: Weil wir uns das hart erarbeitet haben und es eine Belohnung ist für das, was wir in der vergangenen Saison geleistet haben. Deswegen sollten wir uns an der Situation hochziehen, Spaß daran haben und mit einem Lächeln ins Spiel gehen, statt sich tagelang den Kopf zu zerbrechen."

Die Zuschauer fiebern dem Spiel ebenfalls entgegen. Hast Du eine Botschaft an sie?

"Ich bin mir sicher, dass unsere Fans es von der Stimmung genau so als K.o.-Spiel angehen wie wir auf dem Platz. Und wenn wir das zusammen hinbekommen – sie auf den Rängen und wir auf dem Rasen – werden wir den historischen Sieg in der Königsklasse holen. Die Zuschauer haben uns zu Hause und auswärts bislang phänomenal unterstützt und wir wollen zusammen mit ihnen dafür sorgen, dass wir noch ein paar besondere Nächte in Sinsheim erleben. Wir werden alles dafür tun und freuen uns sehr."

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