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U23
20.12.2017

Marco Wildersinn über Hennef, die Europa League und große Ziele

Die letzte U23-Einheit vor der Winterpause hatte es noch einmal in sich. Beim 11-gegen-11-Abschlussspiel kickten alle Trainer mit. „Wir haben die Teams in ‚Alt gegen Jung‘ eingeteilt. Unnötig zu erwähnen, dass ‚Team Alt‘ deutlich gewonnen hat“, scherzt Chefcoach Marco Wildersinn, der nicht nur deswegen im Interview mit achtzehn99.de zufrieden auf ein sehr ereignisreiches Halbjahr zurückblickt.

Seit April 2014 ist Marco Wildersinn Cheftrainer der U23. In dieser Zeit stand er in 132 Spielen hauptverantwortlich an der Seitenlinie, nur Matthias Mink (TSV Steinbach, 140) und Jens Kiefer (derzeit vereinslos, 141) haben seit Einführung der Südwest-Staffel mehr Partien auf dem Buckel. Was die Punkte angeht, steht Wildersinn mit 224 sogar dicht hinter Kiefer (226) auf Rang zwei. So viel zur Statistik, die für den angehenden Fußballlehrer eine untergeordnete Rolle spielt. Im Vordergrund standen im zweiten Halbjahr 2017 die Doppelbelastung zwischen Hennef und dem Kraichgau, aber auch die Erfolge im mannschaftlichen wie individuellen Bereich.

Herr Wildersinn, mit welchem Gefühl verabschieden Sie sich in die Winterpause?

Marco Wildersinn: Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten, die wir zu Beginn der Regionalliga-Saison hatten, mit einem sehr guten. Die Mannschaft hat sich gefunden und viele Spieler haben sich richtig gut entwickelt.

Nun haben Sie seit Juni die Doppelbelastung mit der Fußballlehrer-Ausbildung und sind in der Regel von Montag bis Mittwoch gar nicht da…

Wildersinn: Das stimmt und ich merke auch, dass mir diese Tage bei der Arbeit mit meiner Mannschaft etwas fehlen. Es ist nicht optimal, dass wir erst donnerstags das Wochenendspiel besprechen. Aber was die Arbeit auf dem Platz angeht, machen die Co-Trainer Andreas Ibertsberger und Kai Herdling einen guten Job.

Die U23 hat Ende November ihr letztes Pflichtspiel bestritten, da sie am darauffolgenden Wochenende spielfrei war und die abschließende Partie in Steinbach dem Wetter zum Opfer fiel. Ist das ärgerlich? Denn eigentlichen hatten Sie ja einen guten Lauf!

Wildersinn: Ja, wir haben von den letzten 14 Spielen nur eines verloren und waren gut drauf. Da Steinbach erfahrungsgemäß ein sehr schwer zu bespielender Gegner ist und die Ergebnisse gegen sie zuletzt nicht immer so ausgefallen sind, wie wir uns das vorgestellt haben, hätten wir uns gerne noch dieses Jahr mit ihnen gemessen. Da es die Witterungsverhältnisse aber jetzt nicht mehr zugelassen haben, werden wir alles daran setzen, beim Nachholspiel in einer noch besseren Verfassung zu sein.

Wenn Sie das Halbjahr Revue passieren lassen: Was waren denn aus Ihrer Sicht die Höhepunkte?

Wildersinn: Das Spiel in Mainz (1:0 gegen die U23 des FSV, Anm. d. Red.) habe ich in sehr guter Erinnerung. Da waren wir richtig stark. Aber auch in Mannheim haben wir – trotz der späten Gegentore, die uns den Sieg gekostet haben – ein tolles Spiel gemacht.

Und was war eher nicht so gut?

Wildersinn: Das 0:0 in Ulm hat jetzt niemanden vom Hocker gehauen, aber solche Spiele hat man immer mal dabei. So ein richtiges Negativerlebnis gibt es nicht, wir haben nur vier Niederlagen kassiert und stehen auf einem sehr guten siebten Platz.

Wird es personelle Veränderungen geben?

Wildersinn: Klar kann immer etwas passieren, aber Stand heute werden wir niemanden dazu nehmen. Unser Kader ist groß genug und qualitativ gut besetzt. Außerdem haben wir mit den Spielern, die am Wochenende aus dem Profikader dazu gestoßen sind, bislang insgesamt 31 Spieler eingesetzt.

Haben Sie auf der Weihnachtsfeier Ziele für das neue Jahr ausgegeben?

Wildersinn: Wir haben Ziele, machen sie aber nicht an der Tabelle fest. Wir möchten einfach die positive Tendenz aufrecht erhalten … und auch mal die engen Spiele gegen Topmannschaften für uns entscheiden. Es ist defensiv wie offensiv noch Steigerungspotenzial vorhanden und wir wollen uns als Mannschaft weiter steigern, sprich: Die Rückrunde besser spielen als die Hinserie.

Trainer heben ungerne einzelne Spieler heraus, machen Sie es bitte trotzdem!

Wildersinn: Robin Szarka. Er ist zum absoluten Führungsspieler gereift, nachdem er in dieser Funktion letztes Jahr noch etwas im Schatten von Marco Engelhardt stand. Über seine fußballerischen Qualitäten müssen wir nicht reden, nicht umsonst hat er bislang nur zwölf Minuten verpasst, außerdem hat er sich als Torschütze und Vorlagengeber hervorgetan.

Gibt es weitere?

Wildersinn: Auch wenn er diese Saison etwas weniger Spielzeit hat, ist Marco Engelhardt absolut wichtig für uns. Auf und neben dem Platz geht er zu jeder Zeit voran. Gemessen an seiner Entwicklung kann man Simon Lorenz nennen. Er war schon in der vergangenen Runde sehr stark und hat sich jetzt noch einmal gesteigert. Über die gesamte Vorrunde hat er auf einem sehr hohen Niveau gespielt.

Simon Lorenz hat genauso wie Johannes Bühler und Alexander Rossipal in der Europa League sein Debüt in der Profi-Mannschaft gegeben. Waren Sie im Stadion?

Wildersinn: Leider nein, aber natürlich habe ich am Fernseher mitgefiebert. Die Jungs haben das sehr ordentlich gemacht. Und „Poschi“ (Stefan Posch, Anm. d. Red.), der ja letzte Saison auch noch bei uns gespielt hat, hat sich mittlerweile oben festgebissen. Das ist echt sensationell. Es freut mich für ihn und für den Verein, denn es zeigt, dass unsere Arbeit Früchte trägt.

Kommen wir auf Ihre Fußballlehrer-Ausbildung zu sprechen. Wie läuft es da?

Wildersinn: Ich war vergangene Woche noch in Hennef, wo wir in Achter-Gruppen noch einmal intensiv an einigen Themen gearbeitet haben. Das neue Jahr beginnt mit einem dreiwöchigen Praktikum, das ich wieder bei unseren Profis absolviere. Und dann sind es nur noch vier Wochen bis zur Prüfungsphase…

In die Sie gelassen gehen!

Wildersinn: Ich habe ein gutes Gefühl. Es war eine intensive Zeit, in der wir viel gelernt haben. Natürlich war es nicht immer leicht, aber auf jeden Fall sehr spannend. Am Anfang war die Idee bzw. der Wunsch, die Ausbildung zu machen, dann die Frage, ob es mit der Zulassung klappt – und jetzt haben wir alle das Ziel, erfolgreich abzuschließen. Dem fiebere ich entgegen. Vor Weihnachten möchte ich noch eine Hausarbeit und einen Praktikumsbericht fertigstellen, dann will ich mit meiner Familie ein paar Tage abschalten.

Wie geht es nach dem Fußballlehrer weiter?

Wildersinn: Ich fühle mich sehr wohl bei der TSG und werde mit Sicherheit nichts übers Knie brechen. Wenn das Drumherum passt, bin ich gerne weiterhin Cheftrainer der U23.

 

Rahmenplanung Winter-Vorbereitung

Montag, 8. Januar 2018: Auftakttraining        

Mittwoch, 10. Januar, bis Freitag, 12. Januar: Wintertrainingslager im Schwarzwald 

Samstag, 20. Januar: Testspiel / U23 – SV Sandhausen II (Oberliga Baden-Württemberg), 12 Uhr, Spielort noch offen

Samstag, 3. Februar: Testspiel / U23 – FSV 08 Bissingen (Oberliga Baden-Württemberg), 14 Uhr, Spielort noch offen

Sonntag, 11. Februar: Liga-Auftakt / TSG 1899 Hoffenheim II – SSV Ulm 1846, 14 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion

Achtung: Änderungen sind jederzeit möglich. Bitte regelmäßig der Homepage die aktuellen Termine entnehmen!

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