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MÄNNER
22.08.2017

Pfannenstiel: "Das größte Spiel der Klubgeschichte"

Lutz Pfannenstiel ist auf der ganzen Welt als Fußball-Experte gefragt. Es gibt kaum einen Fußballer, den der "Welttorhüter" nicht kennt. Vor dem Champions-League-Playoff-Rückspiel spricht achtzehn99.de mit ihm über den FC Liverpool, die Anfield Road und die Chancen der TSG auf den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase.

Lutz, hast du das Heimspiel des FC Liverpool gegen Crystal Palace gesehen?

Lutz Pfannenstiel: Klar – Pflichtlektüre! Liverpool ist gegen einen tief stehenden Gegner absolut dominant aufgetreten. Vom Spielverlauf war es dem TSG-Spiel gegen Bremen sehr ähnlich. Letztlich ging es für Liverpool darum, den ersten Sieg in der Liga zu feiern. Man hat ihnen angemerkt, dass Hoffenheim noch oder schon wieder im Kopf und in den Beinen ist. Sie waren aber die deutlich bessere Mannschaft und haben sich den knappen 1:0-Sieg verdient.

Welche Schlüsse können Julian Nagelsmann und sein Team aus dem ersten Heimspiel der "Reds" in dieser Saison ziehen?

Pfannenstiel: Das Spiel am Mittwoch wird einen ganz anderen Charakter haben. Die TSG wird ganz anders auftreten als Crystal Palace. Für Palace ging es vor allem darum, dass Spiel der "Reds" zu zerstören. Die TSG wird aktiver, offensiver und mutiger auftreten. Julian Nagelsmann und sein Team werden sich eher das Hinspiel noch einmal genau anschauen.

Im Hinspiel hatte man das Gefühl, die TSG habe eigentlich alles im Griff. Wie kam es dennoch zur knappen Niederlage?

Pfannenstiel: Die TSG hat stark genug gespielt, um das Spiel zu gewinnen und hätte sich einen Sieg mit dieser Leistung auch verdient gehabt. Aber der Fußballgott war an diesem Abend wohl ein Engländer. Die TSG hat die Schwächen des LFC aufgedeckt, man hat aber auch die Stärken in der Offensive der „Reds“ gesehen. Liverpool war abgezockt und hat mit viel Cleverness und dem nötigen Glück ein sehr gutes Ergebnis geholt, das der Spielverlauf so eigentlich nicht hergab. Mit dem Sieg im Rücken und dem anstehenden Heimspiel werden sie sich gut fühlen. Das ist aber auch eine Chance für die TSG, weil jeder ein Weiterkommen der Klopp-Mannschaft erwartet.

Was muss die TSG tun, um den Rückstand aus dem Hinspiel noch zu drehen?

Pfannenstiel: Das tun, was die Mannschaft auch vergangene Woche getan hat - guten Fußball spielen. Trotz der Hinspiel-Niederlage ist für die TSG auch in Liverpool etwas drin. Liverpool ist der Favorit, das war vor dem Hinspiel so, dass ist nach dem Hinspiel auch so, aber "Hoffe" hat vergangene Woche gezeigt, dass es keinen Unterschied zwischen beiden Mannschaften gibt. Liverpool ist keine Übermannschaft. Es spielt der Vierte der Premier League gegen den Vierten der Bundesliga. Das ist ein Duell auf Augenhöhe. Das Auftreten der TSG im Hinspiel macht große Hoffnung. Die Mannschaft ist für den frühen Zeitpunkt der Saison sehr weit und stabil.

Du hast schon viele Spiele an der Anfield Road gesehen. Worauf muss sich die TSG einstellen?

Pfannenstiel: Es gibt natürlich auch in der Bundesliga Stadien, in denen es dir als Auswärtsteam ganz und gar nicht einfach gemacht wird. Köln, Frankfurt oder vor allem Dortmund zähle ich da beispielsweise hinzu, aber Liverpool ist einfach etwas Besonderes. Ich stand dort nie im Tor, aber habe einige Spiele auf der Ersatzbank erlebt und wenn der Kop dann "You'll never walk alone" singt, bekommt selbst der erfahrenste Profi Gänsehaut. Anfield hat eine unglaubliche Energie. Für unsere Mannschaft wird das ein großes Erlebnis. Die Stimmung wird außergewöhnlich sein. Aber ich glaube nicht, dass die Jungs davon eingeschüchtert sein werden. Man muss diese Energie nutzen. Es ist einfach geil, dort spielen zu dürfen. Ich glaube, das Team wird das genießen. Es wird das bisher größte Spiel der Hoffenheimer Klubgeschichte.

Die TSG-Profis fahren sehr selbstbewusst und mit einer positiven Grundstimmung nach Liverpool. Warum haben sie allen Grund dazu?

Pfannenstiel: Die TSG hatte eine sehr gute Vorbereitung mit einem guten Trainingslager und starken Testspielen. Die Mannschaft ist weiter als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison. Die Spielidee ist gut verinnerlicht. Dazu kommen ein breiter, guter Kader, der es dem Trainer erlaubt, zu wechseln, der Sieg im Pokal, der Auftaktsieg in der Liga und die Top-Leistung gegen Liverpool im Hinspiel. All das spielt zusammen - die Mannschaft hat eine breite Brust. Und das völlig zurecht. In England sagt man: "It ain't over till the fat lady sings."

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