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U23
07.03.2017

Dominik Draband: Zehn Jahre TSG

Im Sommer sind es zehn Jahre. Dominik Draband ist der aktuell dienstälteste Spieler der TSG Hoffenheim – und nach Philipp Klingmann (heute SV Sandhausen) der erste, der so lange ohne Unterbrechung dem Klub treu geblieben ist. Höchste Zeit, dem U23-Keeper, der alle Jugendmannschaften durchlaufen hat, eine Geschichte auf achtzehn99.de zu widmen – zumal er heute seinen 21. Geburtstag feiert. Herzlichen Glückwunsch!

Die Torhüter-Laufbahn Drabands begann wie so viele andere. „Eigentlich war ich Feldspieler, aber irgendwann hat sich unser Keeper verletzt. Dann bin ich eben ins Tor, habe meine Sache gut gemacht und hatte Spaß dabei.“ Das war in der F-Jugend seines Heimatklubs TSV Pfaffenhofen bei Heilbronn. Auch danach lief er noch sporadisch im Feld auf, doch zwischen den Pfosten wurde er immer besser. So gut, dass ihn sein Trainer Savo Bozić, dessen Sohn Dejan bereits in der TSG-Jugend kickte, zu einem Probetraining nach Hoffenheim schickte – mit positivem Ergebnis.

Als „Drabi“ am Anfang der Saison 2007/08 zur U12 stieß, spielten die Profis noch in der 2. Bundesliga, die achtzehn99 AKADEMIE steckte in den Kinderschuhen. „Die ersten Jahre haben wir nur auf Turnieren gegen die großen Klubs gespielt. In der Liga hatten wir es nur mit Vereinen aus der Region zu tun“, erinnert sich der 21-Jährige. Das änderte sich in der U15, als es in der neu eingeführten Regionalliga Süd gegen den FC Bayern, den VfB Stuttgart und andere Bundesliga-Klubs ging. Die TSG belegte am Ende Rang drei, aufgrund einer Lendenwirbelverletzung brachte es der gebürtige Heilbronner nur auf wenige Einsätze. Mit Denis Deter, seinem jahrelangen Wegbegleiter und Konkurrenten, verband ihn ein freundschaftliches Verhältnis.

Länderspiele für die U16 und die U17

In der Saison 2011/12 rückte Draband in die U16 auf und stand im ersten Spiel, das Julian Nagelsmann als Cheftrainer bestritt, zwischen den Pfosten. Die Partie beim VfB Stuttgart II wurde zwar 1:3 verloren, doch für Draband ging es in den kommenden Wochen bergauf. 14 Tage später debütierte er in der U16-Nationalmannschaft, vier weitere Länderspiele – zwei für die U16, zwei für die U17 – folgten. Schon in der Rückrunde wurde der ehrgeizige Schlussmann in die U17 befördert und lief noch sieben Mal in der Bundesliga Süd/Südwest auf. „Ich habe mehr trainiert als andere und zu Hause noch Krafteinheiten eingelegt.“

Draband schien auf einem sehr guten Weg zu sein. „Doch genau zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine Schwächephase“, sagt der Keeper – und räumt eigene Fehler ein. „Ich habe meine Ernährung umgestellt und dabei nicht alles richtig gemacht.“ Draband, der als Jugendlicher Oliver Kahn nacheiferte, weil er dessen Siegeswillen und Mentalität bewunderte, verlor an Gewicht, seine Leistungen waren nicht mehr konstant. Das gute Verhältnis zu Deter litt nach und nach unter dem Konkurrenzkampf. „Das war meine Schuld“, gesteht Draband, „weil ich nunmal ein sehr ehrgeiziger Typ bin.“

2013/14 gehörte er erneut zum Kader Julian Nagelsmanns und wurde mit den A-Junioren Deutscher Meister, allerdings nicht als Stammkeeper. Im Finale saß Draband auf der Bank. Ein Jahr später war er jedoch die Nummer 1, als die Nagelsmann-Schützlinge im Endspiel in Wattenscheid den Titel verteidigen wollten. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit lief Draband beim Stand von 1:0 aus dem Tor, um eine Flanke wegzufausten, kam zu spät – und kassierte den Ausgleich. Anschließend unterlagen die Hoffenheimer 1:3. In den Halbfinals gegen RB Leipzig hatte Draband mit starken Leistungen seinen Anteil am Finaleinzug. „Klar wäre ich gerne Meister geworden. Diesen Fehler würde ich gerne rückgängig machen. Es gab aber zu keiner Zeit Vorwürfe. Zudem bin ich selbst mein größter Kritiker.“

Fernstudium neben dem Training

Das Finale 2015 ist abgehakt, die Tage in der Akademie vorbei. „Vor allem die Zeit bei meiner Gastmutter Roswitha Hilscher, bei der ich gemeinsam mit Johannes Kölmel wohnte, möchte ich nicht missen.“ Mittlerweile befindet sich „Drabi“ in seiner zweiten U23-Saison und absolviert seit eineinhalb Jahren ein Fernstudium „Fitness & Health Management“ mit Schwerpunkt BWL. Sollte es nicht mit der Profikarriere klappen, strebt er einen Job in der Athletikschiene an. „Ich könnte mir vorstellen, die Leitung eines Fitnessstudios zu übernehmen“, sagt Draband, der sich in der Zwischenzeit einen entsprechenden Körper antrainiert hat.

In seinem ersten U23-Jahr verletzte sich Draband in der Vorbereitung, verlor in der Folge etwas den Anschluss und blieb ohne Einsatz. Angebote anderer Klubs schlug er im Sommer aus, weil er die hervorragenden Möglichkeiten bei der TSG schätzt und sich nach so langer Zeit hier heimisch fühlt. Sein Debüt im Herrenfußball gab er schließlich Mitte August beim unglücklichen 0:1 der U23 in Elversberg, derzeit steht er bei drei Einsätzen. „Meine Eltern haben mich all die Jahre super unterstützt und viel freie Zeit geopfert, dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, sagt Draband, der, wenn er nicht gerade auf dem Fußballplatz steht, fürs Studium lernt, sich mit Freunden trifft, andere Sportarten, vorzugsweise Boxen, ausübt – oder eben nur seine Freizeit genießt.

„Der Aufwand hat sich gelohnt“

Drabands Vertrag läuft im Sommer aus. „Junge Torhüter haben es nicht leicht, mit Ausnahme von Marvin Schwäbe gibt es in den oberen Ligen keinen jungen Stammkeeper“, sagt der 21-Jährige und fügt selbstbewusst hinzu: „Ich weiß, dass es in der Regionalliga schlechtere gibt als mich und habe den Glauben daran, dass es für eine höhere Liga reicht, noch nicht aufgegeben. Unsere Trainer haben eine hohe Qualität und ich kann noch eine Menge von ihnen lernen.“ Ein ehemaliger Torhüterkollege, der die TSG inzwischen verlassen hat, bestätigte ihm jüngst, dass das Torwarttraining bei seinem neuen Klub dem Vergleich mit dem in Hoffenheim nicht standhalte.

Im Sommer macht Draband also die zehn Jahre Hoffenheim voll. Für den Fall, dass es nicht zur Profikarriere reicht, eine verlorene Zeit? „Überhaupt nicht“, entgegnet er entschlossen. „Der Aufwand hat sich gelohnt. Ich habe viel gelernt, bin meinem Hobby – vielleicht manchmal zu verbissen – nachgegangen und hatte viel Spaß. Ja, ich musste einiges opfern, aber Ich würde alles wieder so machen.“

Hier geht's zum Spielerprofil von Dominik Draband.

Hier geht es zu früheren Personalgeschichten aktueller U23-Spieler bzw. -Funktionäre:

Dehm | Rossipal | Engelhardt | Szarka | Waack | Mees

Wildersinn Ibertsberger | Herdling | Zidek Krebs | Kieffer Heinlein

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