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06.07.2015

TSG beim Rollstuhlmarathon: “In zwei Jahren sind wir wieder dabei“

Es ist ein wahrlich heißes Rennen. Der Heidelberger Asphalt brennt bei fast 40 Grad Lufttemperatur, die Arme irgendwann auch. Schließlich benutzen Fußballerinnen in erster Linie ihre Füße, wenn sie ihrem Sport nachgehen. Doch die TSG-Spielerinnen Anne Fühner, Tabea Waßmuth und Emily Evels meistern den Halbmarathon ebenso wie Trainer Jürgen Ehrmann, der zweite Vorsitzende Kristian Baumgärtner, adViva-Chef Klaus Happes mit Mitarbeiter Joachim Stadel und Ex-Spielerin Susi Hartel. Ehrmann und Baumgärtner bleiben sogar deutlich unter einer Stunde. Respekt!

Sonntagmorgen, kurz vor 11 Uhr, in Heidelberg an der Uferstraße, nahe der Theodor-Heuss-Brücke. Direkt an der Startlinie positionieren sich die Stars der Handbike-Szene, jene Spitzenathleten, die den kompletten Marathon in weniger als einer Stunde fahren können. So wie auch Thorsten Purschke vom adViva-Handbike-Team. Die Starter(innen) vom „adViva TSG-Frauen Handbike-Team“ folgen mit gebührendem Abstand. Locker, entspannt und erwartungsvoll liegen sie in ihren Liegebikes. Sie wollen in erster Linie ankommen. Nachdem Jürgen Ehrmann im Training schon tolle Zeiten fuhr, hat er sich eine Zeit unter einer Stunde vorgenommen.

Die Sonne brennt unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel, man schwitzt schon beim Zuschauen. Die Fahrer(innen) bekommen unterwegs willkommene Wasserduschen. Leider gibt es das für die Zuschauer nicht. Der Hoffenheimer Trainer hält Wort. Nach knapp 53 Minuten ist er ein paar Sekunden nach Kristian Baumgärtner im Ziel. Eine tolle Leistung. „Das Feld hat uns nicht überholt“, sagt er voller Genugtuung. Die Strecke hat ihm gefallen, aber „bei dieser Steigung habe ich gedacht, ‚oh Mann‘“. Einige Zeit später kommt Susanne Hartel – nach technischen Problemen zu Beginn – ins Ziel. Und auch die drei TSG-Kickerinnen erreichen das von Emily Evels ausgegebene Ziel, nämlich „unter 1:30 Std. bleiben“. Nach knapp 72 Minuten erreichen sie wieder die Neckarwiese. „Es hat sich gelohnt, es hat total Spaß gemacht“, sagt Evels wenig später, während sie ihr Handbike hinter sich her zieht. 

Kurz darauf stehen die drei zum Interview beim Moderator des Rennens. Nachdem dieser Emily mit der schwierigen Frage konfrontiert, warum die deutschen Frauen bei der WM in Kanada nur Vierte geworden sind, werden die Drei zum Rennverlauf befragt. „Es ist ungewohnt, weil man alles mit den Armen machen muss“, sagt Tabea Waßmuth. Und Anne Fühner meint, dass „die Arme ganz schön brennen, vor allem bergauf.“

Dass sie ihren Trainer nicht abhängen konnten, bedauert der Moderator ganz besonders, für Anne Fühner jedoch keine Überraschung. „Er ist ja im Training schon immer vorneweg gefahren.“ Und dann kommt auch der Coach noch zum Interview, wie vom Moderator prognostiziert mit einem gepflegten Weizen. Allerdings „alkoholfrei“, wie sich Jürgen Ehrmann beeilt zu sagen. Dann beweist er, dass er eine ehrliche Haut ist. „Von den Oberarmen haben wir Männer Vorteile, aber beim Laufen hätten die Mädels mich abgehängt“. Dann sorgt er kurzfristig für etwas geschockte Gesichter, denn er könne sich sehr gut vorstellen, dass das Handbike ein gutes Training für verletzte Spielerinnen, beispielsweise mit Bänderrissen, sein könne. Abschließend lockt der Moderator aus den Spielerinnen noch das Versprechen heraus, beim nächsten Rollstuhlmarathon in zwei Jahren wieder dabei zu sein. „Ich fand es cool, ich würde es nochmal machen“, so Anne Fühner.

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