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CAMPUS
15.01.2015

Probesitzen im Badewannenlifter

Wie werden pflegebedürftige Menschen gebadet? Wie redet man mit Demenzkranken? Und was passiert überhaupt mit einem, wenn man alt ist und nicht mehr selbstständig leben kann? Beim Besuch in einem Sinsheimer Seniorenheim haben fünf Nachwuchsfußballer der TSG 1899 Hoffenheim einen Eindruck davon gewonnen, wie das Leben im Alter aussehen kann.

Damit die Nachwuchsfußballer aus der achtzehn99 AKADEMIE eine Vorstellung vom Alter und dem Leben in einem Pflegeheim bekommen, hat der Internatsleiter und Sozialpädagoge der Akademie, Rüdiger Becker, gemeinsam mit seinem Praktikanten Moritz Herbinger fünf Jugendliche aus dem Internat mit in den Katharinenstift in Sinsheim genommen. Die Aktion fand bereits in den vergangenen Jahren statt und beinhaltet immer auch einen Gegenbesuch der Heimbewohner in der Akademie.

Dass der TSG-Nachwuchs gerne Einblick in eine für ihn oft noch fremde Welt gewinnt, betont Becker: „Wir zwingen die Jungs nicht.“ Und so saßen die U17-Spieler Dennis Geiger, Hayk Galstyan, Leon Jankowski und Johannes Bender sowie U16-Spieler Domenico Alberico genau eine Woche vor Heiligabend im Speisesaal des Pflegeheims und unterhielten sich mit den älteren Menschen. „Die Jungs haben sich richtig Mühe gegeben und sind auf die Leute zugegangen, um mit ihnen zu reden“, sagt Becker sichtlich stolz.

Rund zwei Stunden verbrachten sie in dem Sinsheimer Seniorenheim. Neben den Einzelgesprächen mit den älteren Menschen erhielten die jungen Fußballer auch eine Führung durch Heimleiter Thomas Mühlhausen, in der ihnen der Alltag im Heim geschildert wurde. Dass sich manch ältere Menschen nicht mehr selbstständig waschen können und daher mittels eines Lifters in die Badewanne gesetzt werden müssen, sei den TSG-Spielern vorher nicht klar gewesen, so Becker. Um einen Eindruck davon zu erhalten, durften sie dann direkt einmal in dem Lifter Probesitzen.

Becker ist sich sicher, dass der Besuch im Katharinenstift bei seinen Schützlingen Wirkung hinterlassen hat: „Da bleibt auf jeden Fall was hängen.“ Und ein wenig fachsimpeln konnten die Nachwuchsfußballer dann auch noch. Heimbewohner Herr Hartmann erhielt als ausgewiesener Hoffenheim-Fan gar ein Trikot als Geschenk von dem Besuch aus der Nachwuchsakademie. „Der hat sich riesig gefreut“, berichtet Becker. Nur bei Heimbewohner Herr Hofmann, mit dem die Spieler ausgiebig über Fußball reden konnten, gab es in Sachen Lieblingsverein noch Verbesserungspotenzial. Aber als Schalke-Fan stimmten bei ihm immerhin schon mal die Farben.

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