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FRAUEN
27.12.2014

Rückblick: München, Fotoshootings, Neulinge

Es war ein intensives Jahr für die Frauen der TSG 1899 Hoffenheim. Ein Jahr voller Emotionen, Rückschlägen, Neulingen und Highlights, viel Spaß und guter Laune. Der Rückblick fasst die besten, schönsten und emotionalsten Momente zusammen.

Das Spiel des Jahres:

Da kann es nur eines geben. Das Spiel beim FC Bayern München am 2. Juni. Endstand: 3:2 für die TSG. Folge: Klassenerhalt. Und: Geschichten, die der Fußball schreibt. Aber von vorne. Die Ausgangslage für die TSG war klar. Mit einem Sieg in München könnte Hoffenheim den Klassenerhalt perfekt machen. Die Motivation war groß, der Willen da, zunächst setzte aber die Ernüchterung ein. Denn die Partie begann nicht nach Plan. Die TSG lag schnell mit zwei Toren zurück, der vorzeitige Klassenerhalt war in weite Ferne gerückt. Bis Mana Iwabuchis Geschichte begann. Die Japanerin traf zum Anschlusstreffer, war auch am Ausgleichstreffer von Sabine Stoller beteiligt und erzielte den 3:2-Siegtreffer wieder selbst.

Der Clou daran? Iwabuchi hatte bereits vor dem Spiel bekannt gegeben, dass sie die TSG zum Saisonende verlassen würde – zum FC Bayern München. Zwei Treffer gegen den zukünftigen Arbeitgeber. Zwei Treffer, die den Klassenerhalt sicherten. Zwei Treffer fürs Geschichtsbuch also. Für Iwabuchis und das der TSG, für die der Sieg in München ein weiteres Jahr Erstklassigkeit bedeutete.

Die Aktion des Jahres:

I: Ein Sprintduell, das sich im Trainingslager ereignete. Es ging um Zeiten, um schnelle Zeiten, als Athletiktrainer Manuel Ruep die Schnelligkeitsfähigkeiten der Spielerinnen auf der kurzen Distanz mit Richtungswechseln auf den Prüfstand stellte. Spielerin für Spielerin sprintete durch den Parcours, schneller als 9,0 Sekunden war aber keine. Bis Lina Bürger startete und die magische 9-Sekunden-Grenze brach. Gleich zwei Mal schaffte sie die Strecke in 8,9 Sekunden. Ihre Mitspielerinnen hatte sie hinter sich gelassen, aber auch einen Trainer? Einer der Trainer nahm die Herausforderung an und wettete, Bürgers Marke zu unterbieten. Vergeblich. Auch er scheiterte an der Bestzeit. Bürger war die „Heldin“ des Tages und wurde von ihren Mitspielerinnen natürlich gefeiert.

II: Fotokalender. In Zusammenarbeit mit der Volksbank Kraichgau, der GRN-Klinik in Sinsheim, Fotograf Horst Hiepe und der TSG 1899 Hoffenheim entstand im Oktober erstmalig ein Fotokalender mit den Spielerinnen der TSG-Frauen. 16 Motive, 15 Monate. Zusammen mit Säuglingen und Kindern zwischen zwei Wochen und zehn Jahren sowie den Maskottchen „Hoffi“ der TSG und „Toni“ von Anpfiff ins Leben stand die Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Ehrmann vor der Kamera. Das Shooting auf dem Rasen und den Tribünen des Dietmar-Hopp-Stadions war ein voller Erfolg. Beide Seiten hatten ihren Spaß. Die Kleinen freuten sich über ihre neuen, wenn auch zu großen TSG-Trikots, die Großen genossen die etwas andere Teamveranstaltung. Der Kalender wurde für den guten Zweck zum Preis von 9,95 Euro verkauft. Drei Euro jedes verkauften Exemplars gingen an das Mutter-Kind-Zentrum der Sinsheimer GRN-Klinik.

Die Pechvögel des Jahres:

Die Wahrscheinlichkeit eines Kreuzbandrisses ist bei Fußballerinnen Xmal höher als bei Fußballern. Die schmerzvolle und langwierige Erfahrung dieser schweren Verletzung mussten im zurückliegenden Jahr leider vier Spielerinnen der TSG machen. Erst riss das Band bei Silvana Chojnowski, nur fünf Wochen später wurde die gleiche Diagnose bei Leonie Keilbach gestellt. Kaum hatten beide den siebenmonatigen Rehaprozess überstanden und standen wieder auf dem Trainingsplatz, riss das Kreuzband bei Katharina Kiel. Fragezeichen in den Gesichtern, wieso, weshalb, warum? Eine Erklärung dafür? Schwierig. Doch mit dreien nicht genug. Vanessa Wahlen, die im September mit einem Kreuzbandriss zur TSG gewechselt war, arbeitete an ihrem Comeback, stand kurz vor der Rückkehr auf den Trainingsplatz. Da passierte es wieder: eine falsche Bewegung, das gleiche Band wieder durch. Seit vier Wochen arbeitet Wahlen nun wieder an ihrer Rückkehr. Keinen Bänderriss, aber dennoch eine schmerzvolle und dauerhafte Verletzung legte Christine Schneider lahm. Eine hartnäckige Entzündung im Fuß machten Einsätze bisher unmöglich und Trainingsanläufe scheiterten leider immer wieder. Bei Schneider ist viel Geduld gefragt und ein Neustart nach der Wintervorbereitung das neue Ziel.

Die Newcomer des Jahres:

Zwei Neuzugänge stießen 2014 zur TSG: Dóra Zeller und Vanessa Wahlen. Zeller kam aus Budapest. „Hier ist alles viel schneller, aber ich fühle mich sehr wohl“, sagte die 20-Jährige nach einem halben Jahr in Deutschland. Ihr Deutsch: fast perfekt. Ihr fußballerischen Fähigkeiten: sehr gut mit Entwicklungspotenzial. Findet sie selbst auch: „Ich bin Stürmerin und möchte natürlich mehr als das eine Tor schießen, das ich bisher erzielt habe. Das ist mein Ziel für das neue Jahr.“ Wahlen muss sich nach ihrem erneuten Verletzungspech noch bis zu ihrem ersten Einsatz im TSG-Trikot gedulden.

Dann waren da noch die jungen Wilden. Franziska Harsch und Judith Steinert zum Beispiel. Zählen zum Kader der zweiten Mannschaft, schnupperten aufgrund der personellen Knappheit aber in die Allianz Frauen-Bundesliga hinein. Und das machten sie gut. Harsch legte ihre Nervosität gegen die Frankfurter Weltklassespielerinnen schnell ab, als sie gegen den FFC Frankfurt zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Auch Steinert nutzte ihre Einsätze, durfte gegen Leverkusen sogar über die volle Spielzeit ran.

Das Highlight des Trainers:

Jürgen Ehrmann: „Das war für mich natürlich der Sieg in München im Juni. Denn an diesem Tag war klar, dass wir ein weiteres Jahr in der Bundesliga spielen würden. Nicht zu vergessen ist auch die anschließende Party danach auf der Heimfahrt im Bus. Es war die kurzweiligste Busfahrt, die ich je erlebt habe. Der Bus war wie ein Partyschiff. Niemand saß, alle haben gesungen, sind gesprungen und die Musik war vier Stunden lang richtig laut. Ich glaube, die Boxen sind sogar durchgebrannt.“

Die Highlights der Spielführerin:

Martina Moser: „Das Spiel in München in der vergangenen Saison ist natürlich eines der Highlights des Jahres. Es war eine Partie voller Emotionen – vom Anfang bis zum Ende und darüber hinaus. Für mich war auch die Qualifikation zur WM 2015 in Kanada mit der Schweizer Nationalmannschaft ein Höhepunkt. Das war einfach nur ein richtig geiles Gefühl. Zum ersten Mal überhaupt hat sich die Schweiz für eine Weltmeisterschaft qualifiziert und ich bin dabei, wenn wir uns mit den besten Teams der Welt messen. Ich freue mich schon sehr auf die Zeit in Kanada.“

Was machte die 2. Mannschaft?

Aufsteigen. In die 2. Bundesliga Süd. Und das ziemlich souverän. In der Regionalliga konnte der TSG niemand das Wasser reichen. Mit 13 Punkten Vorsprung, 16 Siegen, fünf Unentschieden und nur einer Niederlage setzte sich Hoffenheim gegen die Konkurrenz durch. Für die Mannschaft der Trainer Siegfried Becker und Lena Forscht war es ein erfolgreiches Jahr, auch wenn die TSG in der 2. Liga ab und an noch ihre Schwierigkeiten hat. Spielerisch kann Hoffenheim mit allen Teams mithalten. Passiert ein Fehler, wird dieser aber auch schneller bestraft als noch im Vorjahr und auch Torchancen gibt es nicht mehr en masse. Nach der Hinrunde stehen die Kraichgauerinnen auf Platz acht mit zwölf Punkten. Blickt man auf die Spielverläufe, wären mehr Punkte drin gewesen und das eine oder andere Spiel endete für die Hoffenheimerinnen ärgerlich. Das Trainerteam hat dennoch allen Grund, der Rückrunde positiv entgegen zu blicken: „Die Mannschaft gibt immer alles. Leider belohnt sie sich nicht immer, aber sie ist auf einem guten Weg und wo wir in der Hinrunde Pech hatten, wird in der Rückrunde bestimmt auch mal wieder das Glück auf unserer Seite sein“, sind sich Becker und Forscht sicher.

Was gab's sonst noch?

Die Unterstützung der Fans war auch in diesem Jahr wieder erstklassig. Die Fanbasis wird immer größer, die beiden Fanklubs „Kraichgauer Meisterjäger“ und die „Blue Angels“ unterstützen die Mannschaft bei Heim- und Auswärtsspielen. Egal, ob es nach Freiburg, Frankfurt, München oder Potsdam geht - der eine oder andere Fan nimmt jeden Weg auf sich.

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