Freie Fahrt auf dem 1899-Binnenschiff
Im Prinzip war es die Aufstiegssaison, die bei Familie Odenwald die Idee entzündete. "Manche haben vielleicht eine Flagge ihres Lieblingsvereins, aber so etwas wie unsere 'Schadeck' hat keiner auf dem Neckar", sagt der Binnenschiffer. Seit 1992 ist der Lastkahn im Besitz von Martin und Monika Odenwald und seit April 2009 trägt das Schiff nun das Hoffe-Kleid in Blau und Weiß.
Alexander Rosen staunte nicht schlecht. "Ich habe so etwas noch nicht gesehen und bin total begeistert, dass sich Leute so deutlich zu uns bekennen." Der 34-Jährige weiß dies einzuordnen: "Wir sind nach wie vor ein junger Verein und es ist völlig normal, dass andere Clubs eine breitere Fanbasis haben. Aber wir sind überzeugt, dass es immer mehr Hoffe-Anhänger werden, wenn wir unseren Weg so fortsetzen wie in den letzten Monaten."
Alexander Rosen packt mit an
Dann packte der Leiter Profifußball gleich mal mit an. Mit Arbeitshandschuhen ausgestattet hob Rosen das Schiffstau an der Heidelberger Anlegestelle über den Poller und mit einem "Leinen los", gab er das Kommando an den Kapitän weiter, der umgehend den Lastkahn in Richtung Flussmitte manövrierte. Während der Fahrt tauschten sich dann Fan und Sportlicher Leiter über verschiedene Themen rund um ihren Verein aus. (Über was Rosen mit Familie Odenwald sprach, ist am Dienstag ab 17.30 Uhr bei achtzehn99tv zu sehen).
Beispielsweise über die Frage, wie es den Odenwalds täglich mit ihrem "Bekenner-Schiff" ergeht? "Natürlich bekommt man auch mal einen dummen Spruch von Kollegen oder Passanten, aber wir stehen da drüber und zur TSG", sagt der Skipper. Selbst mit dem Disponenten gibt es die klare Regelung, dass Martin und Monika Odenwald zu allen 1899-Heimspielen frei haben. "Dann gibt es zur Not halt mal einen Ausfall-Tag, aber zum Spiel gehen wir immer", sagt der Sinsheimer, der seit der Eröffnung der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena eine Dauerkarte hat und gemeinsam mit seiner Frau aus dem Block T heraus seine Mannschaft anfeuert.