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MÄNNER
14.06.2012

Starke: "Ein Verein ist immer größer als seine Spieler"

Am 3. Juli beginnt für Tom Starke die Vorbereitung bei seinem neuen Arbeitgeber FC Bayern München. Doch bevor für den Torhüter eine neue Zeitrechnung in der bayrischen Landeshauptstadt beginnt, verabschiedet er sich in einem offenen Brief bei den Fans der TSG und erläutert seine Sichtweise auf die Geschehnisse rund um seinen Wechsel zum Rekordmeister.

Liebe Fans der TSG,

nach den wirklich sehr aufreibenden und emotionalen Wochen ist bei mir und meiner Familie wieder etwas Ruhe eingekehrt. Meine Familie und ich kommen gerade aus dem Urlaub auf Sardinien. In wenigen Wochen beginnt dann auch für mich wieder die Vorbereitung auf die neue Saison. Da dies aber nun nicht mehr wie in den vergangenen beiden Jahren bei der TSG der Fall sein wird, möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch einige Zeilen zum Abschied zu schreiben.

Vorneweg: Niemand von euch muss Mitleid mit mir haben. Das Engagement beim FC Bayern München ist für mich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich sehr interessant und ich bin unabhängig von allem, was zuvor war, zufrieden mit der Situation. Für meine Frau und meine Kinder wird es anfangs schwieriger sein als für mich. Wieder eine neue Umgebung, wieder neue Leute kennenlernen. Das ist vor allem dann schwierig, wenn man von einem Ort kommt, an dem man sich einfach rundum wohl gefühlt hat. Hoffenheim und die Umgebung hier sind uns in den vergangenen zwei Jahren sehr an Herz gewachsen und ja, keine Frage, der Abschied schmerzt.

Ich bin in den vergangenen Wochen oft darauf angesprochen worden, wie denn das nun alles zustande gekommen ist und warum man mir einen neuen Torwart vor die Nase gesetzt hat. Ich sage euch ehrlich: Wie vielen von euch ist es auch mir nicht ganz klar. Es gibt nicht immer zufriedenstellende Erklärungen, schon gar nicht in diesem Geschäft. Aber das ist auch uninteressant. Die sportliche Leitung hat so entschieden und sie glauben in der neuen Konstellation an einen größeren Erfolg. Das ist legitim und es ist sogar wichtig, denn sie tragen die gesamte Verantwortung.

Das Bundesligageschäft ist nun mal keine Wohlfühloase. Wir Profis werden auch und gerade wegen dieser möglichen, kurzfristigen Veränderungen sehr gut bezahlt und müssen sie einkalkulieren. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich gerne bei der TSG Hoffenheim geblieben wäre und ich denke, die meisten von euch wissen das. Dieser Verein ist etwas Besonderes und was hier geschaffen wurde, ist einzigartig. Es steckt noch eine Menge drin!

Aber ich wünsche mir auch, dass ihr trotz meines Weggangs weiterhin mit ganzem Herzen für diesen Club da seid. Die Mannschaft Samstag für Samstag anfeuert, aber auch eure Meinung sagt. Ein Verein ist immer größer als seine Spieler, die dort spielen. Denn die sind irgendwann weg. Der Verein bleibt. Wir haben es ja alle gemeinsam in den vergangenen zwei Jahren zur Genüge erfahren: es läuft nicht immer rund. Nicht bei der TSG, nicht bei anderen Clubs. Doch genau in diesen Zeiten der Unruhe brauchen die Jungs auf dem Rasen Fans, die an sie glauben und sie bedingungslos unterstützen.

Also, ihr Lieben, denkt dran: man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Und vielleicht sehen auch wir uns noch mal wieder, meine Familie und ich jedenfalls tragen den Verein und diese wunderbare Region hier weiter im Herzen.

Bleibt der TSG treu! Auf bald, euer Tom Starke

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