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MÄNNER
06.02.2012

Pokalkrimi: Kramer deckt auf...

Wenn es um die SpVgg Greuther Fürth geht, ist Frank Kramer Experte. Im Dezember 1994 wechselte der heute 39-Jährige zum TSV Vestenbergsgreuth, der zwei Jahre später mit der SpVgg Fürth fusionierte, und blieb den Franken – mit nur kurzer Unterbrechung – in verschiedenen Funktionen, zuletzt als U23-Coach, bis zum Sommer 2011 treu. Auf achtzehn99.de stellt Kramer seinen Ex-Klub vor – und outet sich als Fürth-Fan.

DIE STADT

Ich hatte zu Beginn meines Engagements im Kreis Erlangen meinen Wohnsitz und bin 2007 in den Landkreis Fürth gezogen, weil ich mit meiner Familie dort ein Haus gebaut habe. Durch die Nähe und Rivalität zu Nürnberg haben die Fürther, die sich gerne als „Mir Färdder“ (Wir Fürther, Anm. d. Red.) bezeichnen, einen gewissen Stolz entwickelt. Sie verstehen es, zu feiern, was bei den vielen Kirchweihfesten im Sommer deutlich wird. Als ich bei der SpVgg begann, war Fürth noch eine Industriestadt mit einer relativ hohen Arbeitslosenquote, mittlerweile hat sie sich gemausert und kürzlich sogar den Titel „Wissenschaftsstadt“ verliehen bekommen.

DER KLUB

Greuther Fürth lebt von seiner Jugendarbeit und hält sich als kleiner, überschaubarer Verein im „Haifischbecken“ Zweite Liga erstaunlich gut. Die Möglichkeiten und die Infrastruktur sind im Vergleich zu anderen Standorten limitiert, umso höher muss man die Riesenleistung der Verantwortlichen anerkennen. Die SpVgg ist ein mitarbeiterzentrierter Klub, bei dem sich alle mit dem Verein identifizieren und wissen, dass sie das Maximale aus sich herausholen müssen – das schweißt zusammen. Es herrscht eine familiäre, absolut professionelle Atmosphäre. Und das, obwohl bei der Fusion 1996 mit dem „neureichen“ TSV Vestenbergsgreuth und dem Traditionsverein SpVgg Fürth zwei Vereine zusammengebracht wurden, die auf den ersten Blick nicht zueinander passten. Das war und ist noch immer eine große Leistung des heutigen Präsidenten Helmut Hack. Der Mann hat das Gefühl dafür, die richtigen Leute zu holen, und sieht den Klub als sein sportliches Lebenswerk.

DER KADER

Die Mannschaft aus der Vorsaison ist im Kern zusammengeblieben, lediglich Nico Müller wurde für eine stattliche Ablöse nach Mainz verkauft. Dafür konnten die Verantwortlichen den Kader gezielt verstärken. Es kamen Angreifer Olivier Occean – für den sie die für Fürther Verhältnisse astronomische Ablösesumme von 200.000 Euro hingeblättert haben – und Linksverteidiger Heinrich Schmidtgal. Fürth hat eine homogene Truppe, die ein hohes Tempo gehen kann, schnell in der Umschaltbewegung ist und konzentriert verteidigt. Jeder rennt für jeden und arbeitet für den anderen, und Trainer Mike Büskens hat ein Gespür dafür, das Maximale aus jedem Spieler herauszukitzeln. Er ist der richtige Mann am richtigen Ort und ich hoffe wirklich, dass sie dieses Jahr den Aufstieg in die Bundesliga packen. Wer so lange mit so vielen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs und ohne einen Euro Schulden in der Spitze der Zweiten Liga mitmischt, hat es wie kein anderer Verein in Deutschland verdient! Das ist einmalig. Ich bin ein Fan der SpVgg Greuther Fürth. Und von Präsident Helmut Hack.

DAS SPIEL

Ich bin leider in Namibia, kann mir das Spiel aber hoffentlich im Fernsehen anschauen. Dass Hoffenheim die höhere Qualität hat und die Favoritenrolle annehmen muss, ist keine Frage. Aber wir müssen auf der Hut sein, denn Fürth ist schwer zu bespielen, kann eine brutale Geschwindigkeit vorlegen und sich in einen Gegner reinbeißen. Mit Occean und Christopher Nöthe verfügt das Kleeblatt über brandgefährliche Stürmer, die aus wenigen Chancen ein Tor machen. Und wenn sie einmal führen, wird es brutal schwer. Dann kann es zu einem Ausgang kommen, den wir nicht haben wollen. Wir müssen sie 90 Minuten beschäftigen. Klar ist es eine historische Chance für Hoffenheim, aber eben auch für Fürth! Sie werden über sich hinauswachsen und auf ihren Kampf- und Teamgeist setzen. Ein sehr unangenehmer Gegner…

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