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MÄNNER
25.01.2012

Bescheidenheit und Warnsignale

Als Borussia Dortmund am 5. August 2011 einen 3:1-Auftaktsieg über den Hamburger SV feierte, war Fußball-Deutschland aus dem Häuschen. Lobeshymnen gab es von allen Seiten, denn der BVB setzte scheinbar nahtlos an der Meistersaison an. Nur eine Woche später kam der Deutsche Meister aber auf dem Boden der Tatsachen zurück, als er 0:1 bei 1899 Hoffenheim verlor. Das soll dieses Mal anders werden.

Auch am ersten Spieltag der Rückrunde brillierte der BVB wieder und gewann beim HSV mit 5:1. Der Sturz aus der Hinrunde soll sich aber nicht erneut wiederholen. "Dieses Mal bleiben die Punkte in Dortmund“, kündigt Kevin Großkreutz an. Vielleicht waren die Stimmen nach dem begeisternden Erfolg in Hamburg auch deshalb eher bescheiden. „Das war schon richtig in Ordnung heute“, sagte Mats Hummels. Dortmund spielte schnörkellos und eiskalt, Jürgen Klopp war zufrieden: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte der Coach. Und das, obwohl Mario Götze nicht an der schwarz-gelben Fußballkunst mitwirken konnte. Der Nationalspieler ist verletzt und fällt sechs bis acht Wochen aus. Für den BVB war es eine Hiobsbotschaft, aber scheinbar können die Dortmunder auch ihren besten Fußballer adäquat ersetzen.

Qualität in der Breite

Gegen den HSV lief Jakub Blaszczykowski anstelle Götzes auf und zeigte sich in Bestform. Zwei Tore erzielte der Pole selbst, eines bereitete er vor und leitete ein viertes ein. „Er kommt über die Lust und über das Gefühl, ein bisschen tricky zu sein und Sachen zu machen, die andere nicht drauf haben. Er ist ein Spaßfußballer“, sagt Klopp über seinen Schützling. Der Spaß war „Kuba“ anzusehen und er fühlte sich auf dem Feld so sicher, dass er dem eigentlichen Elfmeterschützen Hummels den Ball wegnahm und diesen eiskalt versenkte. Blaszczykowski freute sich über das Lob seines Trainers und verriet: „Klopp ist in einer Luxussituation. Wir haben einen Kader mit vielen, vielen guten Spielern.“ Einer davon überzeugte beim HSV einmal mehr. Shinji Kagawa wirbelte im Mittelfeld, war überall auf dem Platz zu finden und hielt die HSV-Defensive unter Dauerstrom.

In der Defensive kann Klopp wieder auf das eingespielte Duo Hummels und Neven Subotic in der Innenverteidigung zurückgreifen. In Hamburg feierte Subotic nach einem Mittelgesichtsbruch sein Comeback. Mit Marcel Schmelzer und Lukasz Piszczek hat Dortmund zwei routinierte Außenverteidiger in den eigenen Reihen, im Mittelfeld den erfahrenen Akteur Sebastian Kehl, die schwungvollen Spieler Sven Bender, Ilkay Gündogan oder Kevin Großkreutz. Der wertvollste Spieler ist aktuell wahrscheinlich Robert Lewandowski. Mit 14 Treffern hat der Angreifer fast die Hälfte aller BVB-Tore erzielt (31). Der Weg in den Strafraum und an den Gegenspielern vorbei scheint für den 23-jährigen Polen eine Leichtigkeit zu sein, gegen den HSV stach er erneut zwei Mal zu.

„Alles in die Waagschale werfen“

Abgesehen von der Champions League, in der Dortmund nach der Gruppenphase schon die Segel streichen musste, kann man dem Revierklub eine hervorragende Saison attestieren. In der Liga liegen sie punktgleich mit den Bayern und Schalke 04 auf Rang zwei, auch im DFB-Pokal sind sie noch vertreten. Vor der dem Spiel gegen Hoffenheim wurden von der Mannschaft aber eindeutige Warnsignale ausgesendet, denn: „Zu Hause haben wir in der Liga gegen Hoffenheim noch nie gewonnen“, sagt Kapitän Kehl und Hummels erinnert sich: „Wenn wir gegen Hoffenheim hinten gelegen haben, haben die gemauert und es uns richtig schwer gemacht. Wir hatten echte Probleme, ihren Abwehrriegel zu knacken.“ Fakt ist, dass Dortmund die vergangenen vier Partien gegen Hoffenheim nicht mehr gewinnen konnte. In der Meistersaison 2010/11 waren die Kraichgauer die einzige Mannschaft, gegen die der BVB nicht gewinnen konnte. Und auch in dieser Spielzeit gab es für die Westfalen noch nichts zu holen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schließt sich der Meinung der Spieler an: „Hoffenheim ist ein Team, das richtig gut Fußball spielen kann. Da müssen wir wieder bereit sein, alles in die Waagschale zu werfen.“

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