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U23
07.05.2011

U23 gewinnt Riesenspiel in Kassel mit 4:3

In einer denkwürdigen Partie bezwang die U23 in der Regionalliga Süd den KSV Hessen Kassel vor 7.000 Zuschauern mit 4:3 (2:2) und stürzte somit den Spitzenreiter vom Thron. Trainer Otmar Rösch, der zahlreiche Ausfälle zu beklagen hatte, jubelte: „Diese junge Mannschaft hat heute Willen und Charakter gezeigt. Was sie geleistet hat, ist unglaublich.“

Ohne den seit längerem verletzten Torjäger Adam Jabiri und Tabe Nyenty, der sich in der vergangenen Woche im Spiel gegen Freiburg eine Bandverletzung im Knie zugezogen hatte, bereiteten sich die Hoffenheimer auf den großen Auftritt in Nordhessen vor. Kurzfristig fielen auch noch Robin Neupert und Robin Szarka mit Trainingsblessuren aus, während Jannik Vestergaard und Dominik Kaiser zum Bundesliga-Kader beordert wurden. Somit reisten die Hoffenheimer ohne etatmäßigen (U23-)Verteidiger nach Kassel. Aus der U19 rückten Jonas Hofmann und Florian Ruck in die Startelf.

Die Partie begann furios. Vor 7.000 Zuschauern wollte der KSV Hessen einen weiteren Schritt in Richtung Drittliga-Aufstieg machen und gab entsprechend Gas, schon in der dritten Minute mussten die Hoffenheimer eine Riesenchance für Tobias Damm vereiteln. Von ihren Fans angetrieben stürmten die Platzherren nach einer Viertelstunde zur Führung. René Ochs hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und Kai Koitka bedient, der aus sieben Metern zum 1:0 einköpfte. Doch wer nun dachte, die Rösch-Elf würde einbrechen, wurde eines Besseren belehrt. Christoph Hemlein hatte Pech, dass sein Schuss nach Zuspiel Kai Herdlings nur an den Pfosten klatschte (26.). „Wir haben 30 Minuten Anlaufzeit benötigt", resümierte Rösch später. „Aber danach haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten - jeder Einzelne!"

In der 28. Minute setzte Kassels Kapitän Enrico Gaede einen Kopfball ans Lattenkreuz, doch dann kamen die Hoffenheimer langsam in Fahrt. Nach einem herrlichen Spielzug netzte Herdling aus zwölf Metern zum Ausgleich ein (36.) und zwei Minuten später wurde Philipp Klingmann nach schöner Stafette in letzter Sekunde geblockt. Kassels Abwehr wankte nun und ließ vor der Pause einen weiteren Gegentreffer zu, als Hofmann die Kugel in den Winkel zimmerte (42.). Allerdings waren die Hoffenheimer zu lange mit dem Jubeln beschäftigt, denn vom Anpfiff weg kassierten sie das 2:2. Die Innenverteidigung hatte sich noch nicht sortiert, und Damm nutzte ein Zuspiel Gaedes eiskalt aus.

Nach dem Wiederanpfiff ging es in diesem Tempo weiter. Marco Schäfers Distanzschuss nach einer Ecke strich nur knapp über das Gehäuse (47.), Hofmann scheiterte nach sehenswertem Alleingang an Kassels Keeper Pascal Formann (51.), der Nachschuss Hemleins wurde geblockt. Stark, wie diese Hoffenheimer Truppe im Hexenkessel dagegen hielt! Doch dann Glück, dass David Kienast in letzter Sekunde gegen Damm mit Hilfe des Pfostens auf der Linie klärte (57.). Diese Partie war nichts für schwache Nerven, und in der 63. Minute jubelten wiederum die Hausherren: Ochs zwirbelte den Ball von der Strafraumgrenze ins Netz - 3:2. Kaum hatte sich die Lage auf den Rängen wieder beruhigt, wurde Hofmann im Strafraum zu Fall gebracht und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Herdling, der in der Vorwoche gegen Freiburg noch vergeben hatte, traf souverän zum 3:3 (67.) und erhöhte sein Torekonto auf 17. Als Joseph-Claude Gyau in der 77. Minute die Gelb-Rote Karte sah, weil er bei einem Freistoß nicht den nötigen Abstand hielt, deutete sich eine schwierige Schlussphase an. Und in der Tat: Jens Grahl musste einige Male eingreifen und brachte die Hessen zur Verzweiflung. In der 80. Minute aber gelang den Hoffenheimern sogar die zweite Führung. Nach Vorarbeit Hemleins staubte der aufgerückte Kienast zum Entsetzen der 7.000 zum 4:3 ab. Nun warf der KSV alles nach vorn, doch die Abwehr der Kraichgauer stand jetzt sicher und ließ nichts mehr zu. Herdling hatte bei einem Lattenkopfball sogar das 5:3 auf der Stirn (85.) und Hofmann wurde nach einem seiner vielen Sololäufe durchs Mittelfeld erst in letzter Sekunde geblockt (90.).

„Das war eine verdienter Sieg meiner Jungs", war Rösch nach diesem dreifachen Punktgewinn hocherfreut. Die U23 kletterte mit diesem Sieg auf den fünften Rang, der Rückstand auf den neuen Tabellenführer Darmstadt 98 beträgt drei Spieltage vor Schluss acht Zähler.

KSV Hessen Kassel - 1899 Hoffenheim II 3:4 (2:2)
Kassel:
Formann - Grembowietz (68. Neunaber), Ochs, Gaede, Asaeda (59. Brechler), Pokar, Damm, Koitka (79. Bauer), Weigelt, Gundelach, Knipping.
Hoffenheim: Grahl - Klingmann, Ammann (59. Gyau), Ludwig, Herdling, Hemlein (84. Bellanave), Kamavuaka, Schäfer, Kienast, Hofmann, Ruck.
Tore: 1:0 Koitka (15.), 1:1 Herdling (36.), 1:2 Hofmann (42.), 2:2 Damm (43.), 3:2 Ochs (63.), 3:3 Herdling (67., Strafstoß), 3:4 Kienast (80.). Zuschauer: 7.000. Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück). Karten: Gelb für Weigelt / Ludwig, Herdling, Hemlein, Kamavuaka, Schäfer; Gelb-Rot für Gyau (77., Unsportlichkeit).

Daten & Fakten zum Spiel »

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