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U23
08.05.2010

1:0 in Walldorf / U23 macht Regionalliga-Aufstieg perfekt

„Teamgeist, Siegeswillen, geniale Typen.“ Der Aufdruck auf den knallorangenen Aufstieg-T-Shirts brachte die Gründe für den Erfolg auf den Punkt: Die U23 feierte nach einem 1:0 (1:0)-Erfolg beim schärfsten Verfolger FC-Astoria Walldorf vier Spieltage vor Saisonende die Oberliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga. Und das ziemlich ausgelassen. „Eine absolut perfekte Saison“, jubelte der sektgeduschte Trainer Markus Gisdol.

Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme, und alle Spieler stürzten sich zunächst auf einen Mann: Keeper Jens Grahl. Der 1899-Schlussmann bot eine überragende Vorstellung und entschärfte mehrere „Unhaltbare". Wohin der Ball auch flog, Jens Grahl war schon da. „Das war eine Weltklasse-Leistung", sagte Torwart-Trainer Oliver Tuzyna.

Jabiri trifft per Kopf

Eines stand vor der Partie bereits fest: Mit einem Sieg würden die Korken knallen. Entsprechend fahrig verlief dann auch die Anfangsphase. Die Platzherren wollten unbedingt ihre letzte Minimalchance wahren, doch nach einer knappen Viertelstunde nahm der Hoffe-Zug - begleitet von rund 100 stimmungsvollen Anhängern - Fahrt auf. Denis Thomalla verzog nach schöner Ablage Philipp Klingmanns nur knapp (18.), acht Minuten später war es aber soweit: Nach schöner Flanke Andreas Ludwigs stellte Torjäger Adam Jabiri per Kopf mit seinem 15. Saisontreffer die Weichen auf Aufstieg. Bis es allerdings soweit war, mussten die Hoffenheimer noch die ein oder andere Schrecksekunde überstehen. In der Schlussphase des ersten Abschnitts legte Grahl Glanzparaden im Zwei-Minuten-Takt hin. Erst verzweifelte Michael Kettenmann nach präzisem Kopfball (35.), dann konnte es der technisch starke Nicolai Groß nicht fassen, dass sein trockener Schuss aus kurzer Distanz nicht im Netz zappelte (37.). Als auch sein Hammer aus 16 Metern Grahls Beute wurde (39.), rieben sich die Zuschauer auf der Haupttribüne verwundert die Augen. Die Führung hing nun am seidenen Faden, Tabe Nyenty klärte in letzter Sekunde gegen Kettenmann (41.). In der Nachspielzeit hätte Thomalla für das beruhigende 2:0 sorgen können, doch Thomas Hillenbrand war auf dem Posten.

Walldorf, der spielerisch stärkste Gegner in dieser Saison, versuchte auch nach der Halbzeit alles. Die Elf von Trainer Roland Dickgießer spielte absolut gefällig, hatte aber nun nicht mehr ganz so viele Möglichkeiten. Marcel Löbich scheiterte mit einem seiner gefährlichen Freistöße an Grahl (67.), der zudem in der 82. Minute einen abgefälschten Schuss aus dem Toreck fischte (82.). Auf Hoffenheimer Seite hatten Ludwig (54.) und Jabiri (78.), dem ein weiterer Kopfballtreffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung verweigert wurde, noch nennenswerte Möglichkeiten, doch in der hektischen Schlussphase ging es nur noch darum, den Sieg und den Aufstieg über die Zeit zu retten. Um 20:42 Uhr nahm der Unparteiische Tobias Schmitz schließlich die Pfeife in den Mund - der Rest war grenzenloser Jubel.

Geschäftsführer und Präsident gratulieren

„Nie mehr Oberliga!", skandierten Fans und Spieler gleichermaßen. Trainer Markus Gisdol ließ alle in den vergangenen Wochen zurückgehaltenen Emotionen aus sich heraus und stimmte im Kreis seiner Jungs eine Humba an, der Rasen war zu diesem Zeitpunkt längst sektgetränkt. Die Walldorfer Spieler und Funktionäre waren die ersten Gratulanten, und auch 1899-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus ließ es sich nicht nehmen, die Spieler noch auf dem Rasen zu beglückwünschen. Präsident Peter Hofmann sagte: „Nach dem Aufstieg der Frauen letzte Woche jetzt der Aufstieg der U23 - und kommende Woche das DFB-Pokal-Finale der A-Junioren. Die Saison ist super gelaufen."

Dietmar Hopp: „Ein sehr wichtiger Aufstieg"

Als das Flutlicht ausging, waren die Jubelszenen noch lange nicht vorbei. „Wir haben's geschafft", schrie der überglückliche Siegtorschütze Adam Jabiri und Kai Herdling meinte: „Das ist das schönste Gefühl seit langem. Ich habe noch nie in so einer Mannschaft gespielt. Vom Trainer bis zur Putzfrau hat einfach alles gepasst und ich bin stolz und dankbar, ein Teil dieses Teams zu sein." Dann zog der Kapitän weiter zum nächsten Jubelfoto - mit Dietmar Hopp. „Das ist ein sehr wichtiger Aufstieg, damit unsere Zweite näher an die Bundesliga-Mannschaft heranrückt", sagte der 1899-Gönner und stimmte in die allgemeine Euphorie ein: „Nie mehr Oberliga!"

15 Punkte Vorsprung auf Rang zwei sprechen in der Tat eine deutliche Sprache. „Die Saison ist genauso verlaufen, wie wir es uns gewünscht haben", ließ Gisdol die letzten elf Monate Revue passieren. „Nach den erwarteten Startschwierigkeiten haben wir schnell in die Spur gefunden. Man hat in jedem Training gemerkt, dass die Mannschaft extrem lernwillig ist und sich Woche für Woche weiterentwickelt. Wir haben hervorragende Charaktere im Team und es hat einfach jeden Tag Spaß gemacht, sie zu trainieren", nannte der Coach das Erfolgsrezept. „Wir haben seit Ende Oktober eine fantastische Serie hingelegt", verwies er auf zuletzt 18 Spiele ohne Niederlage mit nur vier Gegentreffern -ein Freistoß, ein Eigentor und zwei Elfmeter. „Das spricht doch für sich."

Und wie sieht die Zukunft aus? „Jetzt müssen wir erst einmal die Saison zu Ende spielen. Es wird aber keinen großen Umbruch geben und ich freue mich sehr auf die kommende Saison. Viele unserer Spieler haben eine tolle Perspektive für den Profi-Bereich." Naturgemäß wollte Gisdol keinen Akteur aus seinem Team herausheben. „In erster Linie möchte ich mich bei Ralf Rangnick bedanken. Die Kooperation mit der ersten Mannschaft hat hervorragend funktioniert." Zuletzt verzichtete der 1899-Chefcoach sogar im Training auf einige Leistungsträger. „Das ist absolut branchenunüblich", so Gisdol.

Aus der Kabine im FC-Astoria-Stadion hallten noch zu vorgerückter Stunde die Jubelgesänge. Der Abend war noch lange nicht vorbei. Gegen Mitternacht ging es noch in eine Heidelberger Diskothek, wo der U23-Tross die Nacht zum Tag machte. „Wir werden es so heftig krachen lassen wie die 15 Punkte Vorsprung, die wir haben", versprach Gisdol. „Heute geht keiner vor mir nach Hause", so Gisdol. Sein besonderer Dank galt Bernhard Peters, Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung, und Ernst Tanner, dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, die „uns mit voller Kraft unterstützt haben".

FC-Astoria Walldorf - 1899 Hoffenheim 0:1 (0:1)
Walldorf: Hillenbrand - Hofmann, Löbich, Daub, Reiners - Kretz, Weimer, Stenzel, Groß (66. Hiller) - Kettenmann (79. Mühlbauer), Jaizay.
Hoffenheim: Grahl - Klingmann, Nyenty, Neupert, Schäfer - Rosen - Ludwig (69. Kamavuaka), Kaiser - Herdling - Thomalla, Jabiri (82. Hemlein).
Tor: 0:1 Jabiri (26.). Zuschauer: 950. Schiedsrichter: Tobias Schmitz (Edingen-Neckarhausen). Karten: -.

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