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MÄNNER
16.11.2009

„Ohne meine Familie wäre ich nichts“

Seit Anfang Juli befindet sich Maicosuel Reginaldo de Matos, wie er mit kompletten Namen heißt, bei 1899 Hoffenheim. Es ist an der Zeit Ihnen den dribbelstarken Brasilianer etwas näher vorzustellen.

Knapp vier Monate sind seit seinem Wechsel von Botafogo Rio de Janeiro in den Kraichgau vergangen. Die ersten Wochen in Deutschland sind dem Mittelfeldspieler nicht leicht gefallen. „Ich hatte einen schwierigen Start in Deutschland. Sowohl außerhalb, als auch auf dem Platz musste ich mich an viele neue Dinge gewöhnen und lernen was es heißt, in einem fremden Land zu leben", erklärt Maico, wie ihn seine Mitspieler nennen und fügt an: „Das Spiel in Deutschland ist schneller, dynamischer und vor allem gibt es deutlich mehr Zweikämpfe. In Brasilien agiert man noch mit mehr Ballkontakten. Dies war eine große Umstellung für mich."

In Brasilien zählte Maicosuel zu den Stars der Liga. Gleich mehrere Auszeichnungen heimste „Maicoshow" oder „Maicocruel", wie er von diversen Medien genannte wurde, ein. Er wurde zum besten linken offensiven Mittelfeldspieler gewählt, aber auch zum besten Spieler überhaupt der Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro 2009. Zudem holte er sich mit zwölf Treffern in 18 Spielen die Torjägerkanone. Auf dem Rasen oder im Kraftraum arbeitete Maicosuel an sich und verrät auch sein Geheimnis, wieso er immer besser in Fahrt kommt. „Ich habe mir viel von meinen Mitspielern abgeschaut. Darüber hinaus habe ich viel verbessert. Ich habe dem Trainer und meinen Mitspielern viel zugehört und verstanden wo ich meine Mannschaft unterstützen soll. Dies trägt so langsam Früchte und vor allem meine Familie hilft mir sehr. Sie fühlen sich hier sehr wohl und somit kann ich mich ganz auf den Fußball konzentrieren."

Dies war in Brasilien nicht immer so, wie der 1,78m große Mittelfeldmann zugibt. „In Deutschland ist es sicherer, man muss nicht ständig Angst um sein Leben haben." Der in Cosópolis geborene Brasilianer lernte in den Großstädten Rio de Janeiro und Sao Paulo auch die dunklen Seiten der Weltmetropolen kennen. Seit vier Jahren ist er mit Mari verheiratet, beide haben die kleine Tochter Eduarda, die er liebevoll „Dudinha" nennt. „Ohne meine Familie wäre ich ein Nichts. Diese beiden bedeuten alles in meinem Leben. Jedes Tor widme ich meiner „Dudinha", die ich über alles liebe", schwärmt Hoffenheims Nummer sieben. Neben seiner Familie helfen ihm vor allem die Brasilianer Carlos Eduardo, Luiz Gustavo und Torwarttrainer César Thier. „Wir treffen uns sehr häufig. In kurzer Zeit sind wir gute Freunde geworden. Bei Problemen hilft jeder dem Anderen und wir unternehmen in unserer Freizeit viel miteinander", schildert Maicosuel das Verhältnis zu seinen Landsleuten. Gemeinsam mit den beiden Brasilianern hat Maicosuel auch wöchentlich bei Deutschlehrerin Raquel Rosa Zembrod Unterricht und erzählt über Fortschritte. „Mein Deutsch macht langsame Fortschritte, aber ich bin mir sicher, dass ich dies hinbekomme."

So wie auf dem Platz. Mit einem Funkeln in den Augen berichtet der Brasilianer von seinem ersten Bundesligatreffer gegen Borussia Mönchengladbach. „Carlos hat den Ball in die Mitte getrieben und den Pass dann genau in den Rücken der Abwehr gespielt. Salihovic legt den Ball quer, ich stehe goldrichtig und muss den Ball nur noch ins Tor schieben" und fügt weiter an: „Mein Tor war eine riesige Erleichterung. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich war vor allem darüber glücklich, dass ich der Mannschaft etwas Gutes tun konnte." Gespannt ist Maicosuel auf den ersten Schnee im Kraichgau „Ich kenne solche Temperaturen wie sie momentan herrschen, aber ich habe noch nie Schnee gesehen. So Langsam wird es unangenehm für mich, aber ich werde mich damit schon zu Recht finden." Viel Lob findet Maico für die 1. Liga und die Bedingungen. „In der Bundesliga ist alles sehr gut organisiert. Selbst die kleinen Vereine sind gut strukturiert. Die Bundesliga gehört zu einer der besten Ligen der Welt. Es macht Spaß jede Woche in schönen und vor allem ausverkauften Stadien zu spielen." Hoffentlich noch oft und erfolgreich für 1899 Hoffenheim.

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