Page 101 - TSG_Spielfeld_April_2022
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 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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  WIE SIEHT SEIN ALLTAG AUS?
Natürlich steht die Schule im Fokus des 16-Jährigen und hat absolute Priorität. Im Vergleich zu eSport- lern, die hauptberuflich an der Konsole spielen, hat Fabrice also weniger Zeit. Dennoch versucht er, am Tag etwa drei Stunden zu trainieren. „Es gibt unterschiedliche Phasen. Wenn eine neue Version von FIFA erscheint, kann es auch schon mal mehr werden. Dafür wird zwischen Mai und September nicht viel gespielt, weil sich die Teams kaum mehr verbessern und alle Sehnsucht nach der neuen Version haben“, sagt Fabrice.
Auf der Plattform Twitch streamt er mindestens einmal pro Woche seine Spiele live. Fans haben dann die Möglichkeit, Fabrice zuzuschauen und mit ihm zu chatten. „Bei mir ging alles so schnell. Ich habe erst einen Tag vor meinem ersten VBL-Einsatz erfahren, dass ich spielen werde. Es waren sehr aufregende Wochen und Monate, und es sind in dieser Zeit einige Fans dazugekommen.“
Überraschte
alle Experten: Fabrice Weiß startete für die TSG Hoffenheim in der VBL CC von Beginn an durch.
WIE FUNKTIONIERT DIE NACHWUCHSFÖRDERUNG DER TSG?
Wie im realen Fußball sollen auch im eSports Talente aus der Region früh erkannt und verpflichtet werden. Hierfür wurde zu Beginn der Saison das Scoutingsystem TSG-eChampion ins Leben gerufen, zu dessen Finale sich Spieler über verschiedene Wege qualifizieren können. Mehr Infos unter:
Die jungen Talente werden ganzheitlich gefördert – das heißt nicht nur auf sportlicher, sondern auch auf per- sönlicher und mentaler Ebene. Hierfür arbeitet die TSG eng mit den Sportpsychologen des Vereins zusammen. An der Konsole nehmen die Nachwuchsspieler am Trai- ning der Profis teil, wo sie von unserem eSports-Coach professionelle Trainingsanleitungen und Tipps erhalten, die sie wiederum in Testspielen einsetzen können.
  WAS SIND DIE STÄRKEN
VON ‚WHITEEZZ05‘?
Vielleicht ist es die jugendliche Unbekümmertheit, viel- leicht aber auch einfach das Talent. Der TSG-eSportler überzeugte in der VBL CC vom ersten Spiel an und hatte auch keine Angst vor großen Namen. Mit klarer Struktur und einer eiskalten Chancenverwertung spielte er sich in die Herzen der Fans. „Das war vermutlich meine größte Stärke in der Rückrunde. Ich kann mich kaum an eine hundertprozentige Chance erinnern, die ich vergeben habe.“ Der „kicker“ wählte den Schüler zum „Youngster der Saison“ in der VBL CC. Von insgesamt 26 Duellen verlor das Nachwuchstalent nur vier, 13 Partien vermochte er für sich zu entscheiden.
„Ich baue auf ein kompaktes 4-4-2-System mit einer flachen Vier. Damit habe ich Kontrolle über den Gegner und lasse nicht viele Chancen zu. Sollte ich mal in Rückstand geraten, stelle ich gern auf eine Raute um. Dadurch besetzen nochmal mehr Spieler den Strafraum, und das macht es tendenziell etwas leichter, ein Tor zu erzielen.“





















































































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