Page 86 - Spielfeld_April_2021
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„WIR SIND SEHR ZUFRIEDEN MIT DEN ERGEBNISSEN“
Denni Strich (54), Geschäftsführer der TSG Hoffenheim, verantwortet neben seinen Hauptaufgabenfeldern Sales&Marketing sowie Kommunikation auch das Themen- gebiet eSPORTS. Nach Abschluss der Saison zieht der frühere Direktor des Deutschen Fußball-Bundes eine Bilanz der Hoffenheimer Premieren-Saison in der Virtual Bundes- liga (VBL) und nimmt Stellung zu weiteren Fragen des eSPORTS-Engagements.
 In der ersten Saison der Virtual Bundesliga der Hoffenheimer eSPORTS-Geschichte gelang dem Team der Einzug ins Grand Final. Wie bewerten Sie das Ergebnis?
„Das ist ein überragender Erfolg, der unsere Erwar- tungen an die Debüt-Saison bei weitem übertroffen hat. Mit ein bisschen Glück hätte unser Team ja sogar das Halbfinale erreichen können. Sich unter 26 Vereinen für die Runde der besten acht zu qua- lifizieren, ist eine hervorragende Leistung.“
Welche Ziele verfolgt die TSG Hoffenheim mit der Entwicklung einer eSPORTS-Abteilung?
„Wir wollen mit diesem Schritt eine junge Zielgrup- pe ansprechen und sie mit der TSG in Verbindung bringen. Die Deutsche Fußball Liga möchte mit der VBL neben der Bundesliga und 2. Bundesliga eine dritte Marke aufbauen, und das Ziel möchten wir unterstützen. Zudem können wir für unsere Partner, die sich für die junge Zielgruppe interessieren, mit eSPORTS ein adäquates Angebot schaffen.“
„Sich unter 26 Vereinen für die Runde der besten acht zu qualifizieren, ist eine hervorragende Leistung.“
Bei der TSG wird eSPORTS schon länger gespielt. Schon vor der VBL-Teilnahme gab es den TSG-Fan eCup. Lässt sich schon ein Zwischenfazit ziehen, ob das eSPORTS-Engagement lohnend ist? „Studien beweisen, dass das Potenzial des eSPORTS groß ist und die Profifußball-Klubs, die ihn anbieten, eine große Anziehungskraft auf junge Gamer aus- üben. Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen unseres Engagements.“
Welche Bedeutung hat eSPORTS für die klassische Fußball-Abteilung der TSG Hoffenheim?
„Vor dem Grand Final der VBL haben wir Inter- views mit Sebastian Rudy, Luca Philipp und Kevin Akpoguma geführt und erneut festgestellt, wie groß das Interesse und die Nähe unserer Bundesliga- Profis zum eSPORTS ist. Sie wird bei uns auch ganz besonders deutlich dadurch, dass Munas Dabbur dem Kader unseres eSPORTS-Team angehört. Ich bin überzeugt davon, dass eSPORTS auch Amateur- vereinen die Chance bietet, neue junge Mitglieder zu gewinnen, wenn sie dafür eigene Abteilungen gründen würden.“
Wie sollte die TSG Hoffenheim zukünftig die Spieler des eSPORTS-Teams rekrutieren? Wäre ein Akademie-Modell denkbar?
„Wir haben dieses Modell eigentlich schon, auch wenn wir es nicht so genannt haben. Denn wir haben ja zwei unserer vier eSPORTS-Kadermit- glieder über den TSG-Fan eCup entdeckt, der für uns ein Talente-Pool ist. Wir folgen im eFootball dem gleichen Akademie-Gedanken wie bei unseren Fußball-Talenten. Wir bilden unsere Spitzenspieler möglichst selbst aus, es ist nicht unser Anliegen, Spieler von außen zu verpflichten.“
Wo liegen die Grenzen des eSPORTS-Engagements der TSG?
„Wir werden keine verrückten Sachen machen. Und wir werden uns nur auf eFootball, aktuell nur auf FIFA, konzentrieren. Die Teilnahme an Ligen für League of Legends oder andere strategische Spiele schließen wir grundsätzlich aus.“
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