Page 45 - Spielfeld_Maerz_2021
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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  Spaß ist ein bestimmender Faktor in der Zusam­ menarbeit dieses ungewöhnlichen Duos, das sich schon vor vielen Jahren kennenlernte. „Wir sind Seelenverwandte“, sagt Jürgens. Das gemeinsame Projekt für die TSG Hoffenheim nahm aber erst im vergangenen Sommer Formen an. Das Hoffenhei­ mer Trainingslager am Tegernsee führte die TSG in das Seehotel Überfahrt in Rottach­Egern mit dem gleichnamigen Restaurant, in dem Jürgens seit 13 Jahren die Sterne vom Himmel kocht. Dabei lernte der Fußball­Fan Jürgens („Ich war ein Sechser, Typ Kettenhund“) den TSG­Tross kennen und schätzen. „Ich suche nicht, ich finde“, sagt Jürgens in Anleh­ nung an das Bonmot von Pablo Picasso.
Und so beschlossen die Verantwortlichen der TSG um Geschäftsführer Denni Strich, ihr ohnehin geplantes Ernährungsprojekt um diese Erfolgsrezepte zu er­ weitern. Achim Sam, 40, arbeitet in Zusammenarbeit mit dem TSG ResearchLab an einer umfangreichen Studie über Ernährungstypen. Ziel sei der Nachweis, dass jedes Individuum Ernährung gesondert verstoff­ wechselt, dass das gleiche Lebensmittel sogar bei eineiigen Zwillingspaaren unterschiedlich wirkt und verarbeitet werden kann. Daraus folgt ein Paradig­ menwechsel einer viel größeren Notwendigkeit eines zielgerichteteren, individuelleren Ernährungsplans zum Erreichen der besten Leistung.
„Jeder Hochleistungsmotor braucht das richtige Benzin,
die richtigen Schmierstoffe.“ Christian Jürgens
Daran, dass der Faktor Ernährung die Leistungs­ fähigkeit beeinflusst, gibt es ja ohnehin keinen gut begründeten Zweifel. Als Vergleich wählt Sam einen allseits bekannten Effekt: Der Traubenzucker vor einer wichtigen Prüfung. „Daran erkennt auch der Laie, wie eng Ernährungsprozesse die Denkprozesse und damit die Leistungsprozesse beeinflussen“, sagt Sam. Und, kein Zweifel, bei Sportlern ist diese Komponente noch ausbaufähig. Jürgens beschreibt es gewohnt bildreich: „Jeder Hochleistungsmotor braucht das richtige Benzin, die richtigen Schmierstoffe.“
Und jene Stoffe kennt Achim Sam besser als die meis­ ten. Der diplomierte Ernährungswissenschaftler und Autor kann wortreich und amüsant über Ernährungs­ themen referieren, er schäumt fast über vor Begeis­ terung – und gibt augenzwinkernd Tipps zur gesunden Ernährung: „Wenn du mal wieder Äpfel klaust, dann pflück dir lieber einen tiefroten vom Baum.“
    „Diese Gerichte funktionieren für jeden, sie schmecken und tun jedem Körper gut.“ Achim Sam


























































































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