Page 38 - Spielfeld_Dezember_2020
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 Sessegnon ist Spieler des Monats November
Die TSG-Fans durften abstimmen – und haben sich für Ryan Sessegnon entschieden: Der Engländer setzte sich bei der Wahl zum Spieler des Monats November mit 81 Prozent deutlich gegen Christoph Baumgartner (11 Prozent) und Munas Dabbur (8 Prozent) durch. Neuzugang Sessegnon erzielte im November sein erstes Bundesliga-Tor (gegen Stuttgart) und bereitete in Mainz zudem einen weiteren Treffer vor. Herzlichen Glückwunsch, Ryan!
  Ryan Sessegnon (rechts) spielte elf Jahre für den FC Fulham, in der letzten Saison 2018/19 zusammen mit seinem Bruder Steven (links) und Cyrus Christie.
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Auch Sessegnon kennt den Wert des Auslands- studiums im Kraichgau genau. „Hoffenheim steht für anspruchsvolles Training und die Entwicklung junger Spieler. Ich hoffe, durch den Wechsel erhalte ich Spielpraxis in einer der besten Ligen der Welt. Die TSG bringt junge, großartige Spieler hervor. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht“, zitierten ihn englische Medien vor seinem Wechsel.
Die Hoffnung auf Spielpraxis klingt nach einem seltsamen Wunsch für einen 20-Jährigen, der vor seinem Wechsel nach Hoffenheim bereits 133 Profi-Spiele absolviert hatte. Dass die vergangene Saison daran den geringsten Anteil hatte, öffnete der TSG die unverhoffte Chance, eines der begehrtesten Talente Europas in den Kraichgau zu lotsen. Nach seinem viel beachteten Wechsel vom FC Fulham nach Tottenham – Manchester United und der FC Liverpool hatten vergeblich um Sessegnon gebuhlt – benötigte der Außenverteidiger Zeit, um sich im Star-Ensemble des damaligen Champions-League- Finalisten einzufinden. Und so machte der hinter Jude Bellingham zweitjüngste (16 Jahre, 2 Monate, 3 Tage) Torjäger der englischen Zweitliga-Geschichte in Tottenham auch aufgrund einer Verletzung eine neue Erfahrung, auf die er gern verzichtet hätte: Sessegnon schaute meist zu.
In Fulham hatte er auch nach dem Aufstieg in die Premier League offensiv wie defensiv auf der Außenbahn geglänzt und erfolgreich an seinem Ruf als „verhasster Gegenspieler“ gearbeitet. Als er zu den Spurs wechselte, wurde er als „Eng- lands Antwort auf Gareth Bale“ bezeichnet. Die walisische Tottenham-Legende ist ebenfalls auf der linken Außenbahn zu Hause und mittlerweile aus Madrid zurückgekehrt. Eine Konkurrenz, auf die sich Sessegnon im nächsten Jahr freut, wenn auch er voraussichtlich wieder beruflich nach London zieht: „Als ich jünger war, habe ich immer zu ihm aufgeschaut. Er hat mir schon immer sehr gefallen, vor allem aufgrund seiner ähnlichen Spielweise zu mir – er ist zwar etwas offensiver, aber wir sind beide auf der linken Seite aktiv. Früher habe ich auch immer versucht, ihn als Spieler zu kopieren und mein Spiel nach seinem auszurichten. Von ihm kann ich bei Tottenham noch viel lernen. Ich möchte vor allem wissen, wie er über Fußball gedacht hat, als er in meinem Alter war.“
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