Page 71 - Spielfeld_Maerz_2019
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 Doch Gross erfüllte bisher die in ihn gesteckten Erwartungen – und übertraf sie sogar: Die Adler stellten eine Punkte- Bestmarke auf und schossen die meisten Tore der Liga. Mehr als ein hohes Maß an Selbstvertrauen bringen den Adlern die Top-Werte allerdings nicht, wie Gross klarstellt. „Natürlich ist es der Traum jedes Trainers, den Titel zu holen. Aber sogar der Tabellenzehnte kann in den Playoffs noch Meister werden. Es geht bei null los. Wir haben noch kein Viertelfinalspiel gewonnen, da kann man noch nicht über das Finale sprechen.“
Auf dem Weg dorthin setzt er auf seinen Erfahrungsschatz – und sein Gespür für Spieler. Von völliger Überwachung hält er ebenso wenig wie von totaler Askese. „Die Jungs dürfen nach den Spielen auch gern ein Bier trinken und sollen Spaß haben. Deshalb ist man ja nicht gleich Alkoholiker und ein Bier nach dem Sport ist gar nicht ungesund“, sagt er lächelnd. Er weiß, dass früher zünftiger gefeiert wurde: „Wir hatten damals öfter abends Training, da gab es im Anschluss schon mal ein Kabinenfest, bei dem auch der Trainerstab dabei war. Die Zeiten waren ein bisschen anders.“
Das gilt auch für die Integration von jungen Spielern in die Profi-Mannschaft. Wie auch die TSG Hoffenheim setzen die Adler erfolgreich auf die Talentförderung und versuchen, selbst ausgebildete Spieler zu integrieren. Und der Übergang zu den Senioren gestaltet sich mittlerweile deutlich einfacher als zu Beginn seiner eigenen Karriere: „Damals ging es in den Trainingseinheiten für mich härter zu als in den Spielen“,
erinnert sich Pavel Gross. „Es gab ein großes Konkurrenzdenken und es wurde den jungen Spielern nichts gegönnt. Man musste sich eben durchbeißen und bei den harten Jungs beweisen.“
Pavel Gross ist das gelungen. Zwar hat er es nie in die nord- amerikanische Profiliga NHL geschafft („Die Beine waren zu schlecht“), doch seine Bilanz ist außergewöhnlich: 690 Profi-Spiele (252 Tore) absolvierte der Mittelstürmer, hinzu kommen fast 600 Partien als Coach.
In den am 12. März beginnenden Playoffs möchte er sich nun einen lange gehegten Traum erfüllen: den erstmaligen Gewinn der Meisterschaft als Trainer – 22 Jahre, nachdem er die Adler als Spieler zum ersten Mal zum Titel führte.
PLAYOFF-TERMINE
Viertelfinale (Best of seven)
12./13. März, 15. März, 17. März, 22. März, 24. März, 29. März, 31. März
Halbfinale (Best of seven)
3. April, 5. April, 7. April, 9./10. April, 12. April, 14. April, 16. April
Finale (Best of seven):
18. April, 20. April, 22. April, 24. April, 26. April, 28. April, 30. April
Region
  Pavel Gross (Mitte) feiert 1997 mit den Teamkollegen Rob Cimetta (l.) und Dieter Kalt (r.) den Gewinn der Deutschen Meisterschaft – damals noch als Spieler. SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 71




















































































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