Page 18 - Spielfeld_Oktober_2018
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DIETMAR HOPP ZEIGT SICH BEEINDRUCKT
 Die Hassplakate, Hetzparolen und Beleidigungen durch Anhänger von Borussia Dortmund gegen Dietmar Hopp vor und während der Bundesliga-Partie zwischen der TSG Hoffenheim und Dortmund (1:1) in der WIRSOL Rhein Neckar-Arena haben nicht nur Fassungslosigkeit und Empörung hervorgerufen, sondern auch eine Welle der Solidarität mit dem TSG-Mehrheitsgesellschafter ausgelöst. SPIELFELD dokumentiert die zahlreichen Reaktionen.
In den vergangenen Tagen und Wochen erreichten die TSG Hoffenheim und Dietmar Hopp persönlich hunderte Mails, Anrufe und Briefe, in denen die massiven verbalen
und visuellen Attacken gegen den 78-Jährigen verurteilt werden. Zudem forderten viele Menschen, diese Ereignisse mit Nachdruck zu verfolgen und mit entsprechenden Kon- sequenzen zu ahnden. Viele der Zuschriften stammten auch von BVB-Fans, die sich für die Aktionen „schämen“ und von der Gruppe distanzierten, die diese Schmähungen initiiert und im Stadion umgesetzt haben.
Auch aus der Bundesliga erfuhr Dietmar Hopp enormen Zuspruch. „Ein Schulterschluss in der Liga und Solidarität wären richtig. Man kann nicht jemanden diffamieren, der viel geleistet und sich nichts hat zuschulden kommen las- sen", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich. Dietmar Hopp sei „ein Mensch, der die Region unterstützt und ganz viel tut“. Auch Fortuna Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel war entsetzt: „Es ist ganz schlimm, wie Dietmar Hopp an- gefeindet wird. Er ist ein Mann, der den Fußball liebt, der selbst gespielt hat, der unglaublich viel für soziale Zwecke tut und seine Mittel in der Region zur Verfügung stellt, in der er selbst groß geworden ist. Er ist eben kein Investor
aus China. Jeder würde sich wünschen, einen Dietmar Hopp zu haben.“
Auch Ralf Rangnick war fassungslos: „Ich kenne kaum je- manden, der sich im deutschen Fußball – zumindest nicht, dem ich begegnet bin – uneigennütziger engagiert hat als er“, sagte der 60 Jahre alte Trainer und Sportdirektor von RB Leipzig. „Ich habe selten einen integreren Menschen erlebt.“ Mit einem deutlichen Statement hatte sich auch die Führung von Bayern München zu Wort gemeldet. Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge würdigten nicht nur die zahlreichen Verdienste des „untadeligen Charakters“ Dietmar Hopp, sondern riefen den Fußball dazu auf, „sich gegen Aggressionen dieser Art zu solidarisieren“.
Klar Position bezogen zudem etwa der Bundesverband Deut- scher Stiftungen sowie die DFB-Stiftung Sepp Herberger. Auch „Laureus Sport for Good“, der in jedem Jahr die besten Sportler der Welt mit dem Sport-Oscar auszeichnet, veröffentlichte einen Offenen Brief und veranlasste damit seine Akade- mie-Mitglieder und Botschafter zu „Pro-Hopp“-Reaktionen. Fredi Bobic, Boxer Axel Schulz, Ski-Olympiasiegerin Maria Höf l-Riesch, Turn-Goldmedaillengewinner Fabian Hambü-
 

























































































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