Page 56 - Spielfeld_Januar_2018
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AUS DEM KRAICHGAU IN DIE BUNDESLIGA
PRÄSENTIERT VON
   Keine namhaften Verpflichtungen, kaum Spielerinnen aus dem Ausland. Die TSG setzt auf die eigene Jugend. Vielversprechende Talente aus der Region bis in die Bundesliga zu führen, das ist das Ziel. Eine, die es geschafft hat, ist Sarai Linder (18). Die gebürtige Sinsheimerin stammt aus der Hoffenheimer Breitensportabteilung und spielt mittlerweile in der Bundesliga.
Im Sommer rückte Sarai Linder in den Bundesliga-Kader der TSG Hoffenheim – und wurde bereits im Winter auf eine Preisverleihung eingeladen: Von der Rhein-Neckar-Zeitung
und dem Sportkreis Sinsheim wurde sie zur Wahl der Sport- lerin des Jahres 2017 nominiert und landete auf dem dritten Platz. „Für meine erste Auszeichnung ist das in Ordnung“, sagt sie bescheiden.
In den vergangenen Monaten prasselte ohnehin viel auf sie ein, erst im Oktober wurde Sarai Linder 18 Jahre alt – und konnte die Strecke von ihrem Elternhaus in Hilsbach bei Sinsheim zum Mädchen- und Frauenfußballförderzentrum in St. Leon-Rot erstmals allein mit dem Auto zurücklegen. Das war lange anders. Als Zehnjährige wechselte sie von der Breitensportabteilung der TSG in Hoffenheim in den Leistungs- bereich nach St. Leon-Rot. „Das hat sich einfach so ergeben, und ich habe gar nicht wirklich darüber nachgedacht, was das bedeutet“, erzählt sie. In den Juniorinnen-Mannschaften der TSG gehörte Linder fortan mit ihrer zierlichen Statur meist zu den Kleinsten, mitunter auch, weil sie als vielversprechendes Talent oft mit den Älteren spielte. Die Körpergröße von 1,60 Meter, die sie noch vor wenigen Jahren angegeben hat, stimmt aber längst nicht mehr.
„Den entscheidenden Schritt habe ich wohl im Zweitligateam gemacht“, denkt Sarai Linder zurück. Mit dem Sprung in den Frauenbereich schoss die 18-Jährige in die Höhe und wuchs auch an den steigenden Anforderungen im athletischen Be- reich. „Am meisten habe ich im Spielverständnis dazugelernt.“ Zur Saison 2015/16 rückte Linder, eigentlich noch für die U17 spielberechtigt, in den Kader der TSG II und kam auf Anhieb zu 15 Einsätzen in der 2. Bundesliga Süd. Gerade einmal 16 Jahre war sie alt, als sie sich mit dem Zweitligateam ungeschlagen die Meisterschaft sicherte. Auch in der darauffolgenden Saison gehörte Linder dem Kader der TSG II an, trainierte aber bereits regelmäßig mit dem Bundesliga-Team. „Die Spielschnelligkeit ist viel höher und die Qualität ändert sich eigentlich in allen Bereichen“, beschreibt das TSG-Eigengewächs, das im Sommer mit der zweiten Mannschaft erneut Meister der 2. Bundesliga Süd wurde, den Klassenunterschied.
Im Team von Cheftrainer Jürgen Ehrmann ist sie die Zweitjüngste, erzielte in der laufenden Saison in sieben Einsätzen schon ein Tor. „Ich habe mich in der Mannschaft gut eingefunden, in der Rückrunde will ich aber noch mehr Spielzeit sammeln“, sagt sie und fügt an: „Außerdem will ich an mehr Toren beteiligt sein, egal ob ich selbst treffe oder eine Vorlage liefere.“ Wie
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Bereits 37 Einsätze im Nationaltrikot und mittlerweile U20-Nationalspielerin: Sarai Linder (l.)
Frauen- Bundesliga
Offizieller Fitness- und Gesundheitspartner
 






















































































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