Page 57 - Spielfeld_Januar_2018

SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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ihr Vorhaben gelingt, wird auch davon abhängen, auf welcher Position sie eingesetzt wird. Ob Dreierkette, Außenbahn oder Angriff, Sarai Linder hat sich im Saisonverlauf schon nahezu überall wiedergefunden. Dass sie keine feste Position habe, fände sie gut, sagt sie. Nur ins Tor müsse sie nicht unbedingt. Ein festes Revier hat die Hilsbacherin hingegen beim DFB. Von der U15 bis zur U20 – Sarai Linder durchlief alle Juni- orinnen-Nationalmannschaften und war nahezu immer als Außenverteidigerin gesetzt. „Als ich 2013 erstmals in der U13-Verbandsauswahl gesichtet wurde, wusste ich gar nicht, dass es für Juniorinnen überhaupt eine Nationalmannschaft gibt“, sagt Linder und lacht. „Ich war froh, dass zwei Spiele- rinnen aus der Auswahl dabei waren, die ich kannte.“ Nach 37 Einsätzen im DFB-Trikot ist sie nun ein „alter Hase“ und feierte im Oktober ihr Debüt in der U20-Nationalmannschaft. Im nächsten Sommer findet in Frankreich die Weltmeister- schaft dieser Altersklasse statt. Die Teilnahme ist das feste Ziel. Regelmäßig mit dem DFB unterwegs zu sein, ist für das Kraichgau-Gewächs zur Gewohnheit geworden. So hat sie sich auch mit den vielen Fehlzeiten in der Schule arrangiert. Sie kann einschätzen, welches Pensum sie schaffen kann und besucht deshalb nach ihrer Mittleren Reife an der Max- Weber-Schule in Sinsheim, Eliteschule des Fußballs, nun das Berufskolleg für Sport- und Vereinsmanagement, auf dem sie 2020 ihre Fachhochschulreife erlangen will. Die Schule stellt die Juniorinnen-Nationalspielerin in enger Kooperation mit dem Verein für Lehrgänge der Auswahlmannschaften und zu- sätzliche Trainingseinheiten frei. Dass das immer reibungslos klappt, liegt auch daran, dass Linder im schulischen Bereich genauso gewissenhaft und zielstrebig arbeitet wie auf dem Fußballplatz. „Es kommt auf eine gute Organisation an“, er- klärt Linder. „Das fällt mir leicht, und deshalb sind Fußball und Schule eigentlich nie kollidiert.“
Verein, Schule und Nationalmannschaft, Sarai Linder bekommt es meistens unter einen Hut. Aber sie gibt zu: „Es gab auch schon Phasen, in denen ich ein wenig durchgehangen habe und nicht mehr so viel Lust auf den anstrengenden Spagat zwischen den verschiedenen Bereichen hatte.“ Doch sie hat weitergemacht und kämpft nun darum, sich in der Bundesliga zu etablieren. Bei der TSG sind sich alle sicher, dass ihr das gelingen wird. Denn Sarai Linder wird weiter wachsen, nicht unbedingt was die Körpergröße angeht, aber an jeder neuen Herausforderung.