Page 58 - Spielfeld_Dezember_2016
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                  Ralf Zwanziger
mit TSG-Kapitänin Martina Moser.
DER WEG NACH OBEN
Seit nunmehr zehn Jahren kümmert sich Ralf Zwanziger bei der TSG verantwortlich um den Frauenfußball. Der heute 43-Jährige hat dabei von Anfang an den Aufstieg bis in die nationale Elite mitgestaltet.
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In der Erinnerung wirkt es leicht skurril: „Vor zehn Jahren war ich wohl weltweit der einzige Hauptamt- liche bei einer Frauen Landesliga-Mannschaft.“ Ralf
Zwanziger kann herzlich darüber lachen. Er weiß ja, dass es sich ausgezahlt hat, dass ihm die Geschichte recht gegeben hat. Damals, im Spätsommer 2006 aber, da war nur zu erahnen, dass der Frauenfußball bei ‚Anpfiff ins Leben‘ und der TSG 1899 Hoffenheim zu einer großartigen Erfolgsgeschichte würde. „Hier war noch freies Feld. Der heutige Kunstrasen war eine Wiese und im Winter dann ein Acker“, sagt Ralf Zwanziger, wenn er aus seinem Büro am Mädchen- und Frauenförderzentrum St. Leon-Rot blickt. Er schmunzelt. Der gebürtige Westerwälder saß damals noch in Zuzenhausen – ausgestattet mit dem Auftrag, zu ermöglichen, was sich TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp und Anton Nagl, damaliger Vorsitzender von ‚Anpfiff in Leben‘, als Ziel gesetzt hatten: In der Re- gion hochklassigen Mädchen- und Frauenfußball zu
etablieren, verbunden mit erstklassiger schulischer und beruf licher Perspektive. Nicht nur die männliche Jugend sollte Zugang zur ganzheitlichen Förderung, nach dem Konzept von ‚Anpfiff ins Leben‘ erhalten.
Ralf Zwanziger war begeistert von der Idee: „Vielleicht nicht im ersten Moment, aber nachdem ich mehr und mehr von Anpfiff und der Jugendarbeit der aufstreben- den TSG Hoffenheim erfahren habe, hat es mich total gereizt“, sagt der Vater von zwei Jungs, der nun, am 1. Dezember 2016, exakt zehn Jahre in Diensten von ‚Anpfiff ins Leben‘ ist und solange den Mädchen- und Frauenfußball bei der TSG leitet. „Ich war begeistert vom Projekt, auch wenn ich wusste, dass es einige Jahre dauern wird, bis man ganz oben angesiedelt ist.“ Die erste Frauenmannschaft war 2006 noch als Spielge- meinschaft des VfB St. Leon und der TSG Hoffenheim an den Start gegangen – mit engagierten Trainern, Ehrenamtlichen und Eltern, die den professionellen


























































































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