Page 56 - Spielfeld_Juni_2016
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                  ERFOLGREICH IM ERFOLGSTEAM
Russell Canouse hat eine starke Saison bei der U23 gespielt – und wurde im März mit seinem Profi-Debüt belohnt. Der U20-Nationalspieler der USA ist seit seinem 15. Lebensjahr bei der TSG – und hat den Wechsel seinem Vater zu verdanken, der in Pennsylvania für SAP arbeitet.
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Erfolgsgaranten der U23: Russell Canouse (l.) und Marco Wildersinn.
Russell Canouse hat zwar in dieser Rück- runde Überragendes erreicht, doch der Preis für die spektakulärste Leistung geht
im familieninternen Duell wohl an seinen Vater Gregory. Am Donnerstagabend, den 10. März dieses Jahres, rief der Spieler der Hoffenheimer U23 seinen Vater in Pennsylvania, USA, an und teilte ihm mit, dass er am Samstag erstmals im Profikader stehen würde – mit konkreten Chancen auf sein erstes Bundesligaspiel. Kaum war das Telefonat beendet, war Vater Gregory schon auf dem Weg zum Flughafen. Nach der Überquerung des Atlantiks stieg er in Frankfurt vom Flieger in den Zug, erreichte Sinsheim und lief zur WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Der Einsatz wurde belohnt: Sohn Russell wurde im Spiel gegen den VfL Wolfsburg vor den Augen seines Vaters in der 67. Minute für Fabian Schär eingewechselt, bot eine überzeugende Leistung und trug einen wichtigen Teil zum 1:0-Erfolg gegen den Champions-League-Teilnehmer bei.
Klinsmann gratuliert zum Debüt
Im Anschluss fielen sich beide in die Arme – schwer beeindruckt von der Leistung des jeweils anderen. „Ich hatte ihn vor dem Spiel gar nicht mehr gesehen und habe mich wahnsinnig gefreut. Er hatte nur ein Shirt und eine Zahnbürste dabei, aber noch nicht einmal seinen Laptop“, erinnert sich Canouse junior. Auf dem Rückflug hatte der Vater ein wenig mehr Gepäck: Er nahm das Debüt-Trikot des Sohnes mit in die USA, wo es einen Ehrenplatz im Haus der Familie erhalten hat. In den USA war das Bundesliga-Debüt ein großes Thema, mehrere Zeitungen widmeten Canouse Artikel und Nationaltrainer Jürgen Klinsmann gratulierte per Twitter.
Mit dem ersten Profi-Spiel ging für Russell ein Traum in Erfüllung, den Vater Gregory im Jahr 2010 ermöglicht hatte. Nachdem er das fußballerische Talent seines damals 15-jährigen Sohnes erkannt


























































































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