Page 56 - Spielfeld_November_2015
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 PRÄSENTIERT VON
    Lena Forscht hilft im Mädchen- und Frauenförderzentrum der TSG bei Bewerbungen, den Anträgen für Stipendien, bei der Erstellung des Stundenplanes und gibt ständige, beratende Unterstützung. Mit hoher Sozialkompetenz und bemerkenswertem Einsatz ist die Trainerin der Zweitligamannschaft seit 2012 in diesem Bereich tätig. Manchmal fast rund um die Uhr. Eine solche Intensiv- betreuung gehört zum Konzept von „Anpfiff ins Leben“.
„Für uns als Verein ist es ganz wichtig, dass sich die Spielerinnen neben dem Fußball ein zweites Standbein auf bauen. Diese Philosophie wird von allen gelebt, von unserem Team, den Spielerinnen sowie den Trainern“, verdeutlicht Lena Forscht die Philosophie.
Ralf Zwanziger, Leiter des TSG-Zentrum für den weiblichen Fußball in St. Leon-Rot, unterstreicht die Unverzichtbar- keit der dualen Ausbildung. „Es geht beim Frauenfußball nicht nur darum, sportlich optimal ausgebildet zu wer- den, sondern auch eine gute schulische und berufliche
Ausbildung zu bekommen. Fußball ist schön, für uns ist aber enorm wichtig, dass die Spielerinnen auch an ihre Ausbildung und das Leben nach dem Fußball denken.“
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„Es ist enorm wichtig, dass unsere Spielerinnen an das Leben nach dem Fußball denken.“
RALF ZWANZIGER
Frauen- Bundesliga
Offizieller Fitness- und Gesundheitspartner
 Lena Weiss ist bereits seit dem letzten Jahr Sportstipendiatin in Mannheim. Die derzeit verletzte Außenverteidigerin des Erstligateams erfuhr durch Lena Forscht, die in St. Leon-Rot die Spielerinnen in Fragen der dualen Karrieren berät, vom Sportstipendium in Mannheim. Zusammen mit Tabea Waßmuth hatte sie ein Beratungsgespräch bei Sarah Seidl, die in der Uni für die Leistungssportler zu- ständig ist. Tabea entschied sich zunächst für Soziologie, im Nebenfach Geschichte. Mittlerweile hat sie umgesattelt und studiert Geschichte und Deutsch auf Lehramt. „Ich bin froh über den Wechsel“, sagt Weiss. Sie findet das Engagement der Firmen, die das Stipendium unterstützen, sehr gut. „Es sind viele Sportarten vertreten, wo man nebenher studieren sollte. Es wäre super, wenn es das Programm auch an anderen Unis gäbe. Für mich war die Entscheidung jedenfalls klar, nach Mannheim zu gehen.“
Bei der Ungarin Dóra Zeller war zunächst die Hürde zu meistern, dass ihr Abitur in Deutschland nicht anerkannt wurde. 2014 machte sie in Ungarn ihr Abitur, „da wusste ich noch gar nicht, dass ich nach Deutschland gehe“. In den für ihr Studienfach wichtigen Fächern wies sie nur die Mittelstufe auf, brauchte aber die Oberstufe. Daher musste sie nach ihrem Wechsel zur TSG im Sommer 2014 das Studienkolleg in Heidelberg besuchen und eine Deutschprüfung ablegen. „Die war schwer, obwohl ich in Ungarn schon seit der Grundschule Deutsch gelernt habe“, erinnert sich die Mittelstürmerin. Durch Lena Forscht erfuhr sie von den Möglichkeiten an der Uni Mannheim und studiert seit Anfang September Volkswirtschaftslehre. Ein Stipendium hat sie nicht erhalten, aber bekommt wie Waßmuth die sonstige Unterstützung im Studienalltag.
„Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme, aber das kommt mit der Zeit sicher noch.“ Schließlich gehört sie zum Kader der ungarischen Nationalmannschaft und wird durch Lehrgänge und Länderspiele häufig abwesend sein.
„Ich finde es gut, dass es diese Unterstützung gibt, denn die Doppelbelastung Studium und Fußball ist schwierig.“
 




















































































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