Page 53 - Spielfeld_Mai_2021
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 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 53
 „EINE SCHÖNE WÜRDIGUNG“
Seit dem Jahr 2012 ist Jörg Albrecht Oberbürgermeister der Stadt Sinsheim. Die Benennung des Peter-Hofmann-Weges ging damit auch über seinen Tisch. SPIELFELD sprach mit dem 53-Jährigen über den Aufwand der Verwaltung,
sein persönliches Verhältnis zum früheren TSG-Vorstand und die Bedeutung der TSG Hoffenheim für die Stadt.
Herr Oberbürgermeister, wie kam es zu der Umbenennung?
„Die TSG Hoffenheim ist in Person von Kristian
Baumgärtner auf mich zugekommen und hat mir diesen Vorschlag unterbreitet. Ich habe ihn von Anfang an voller Überzeugung unterstützt. Entschieden hat es am Ende formal der Hoffenheimer Ortschaftsrat als unser kommunales Gremium, das das Ansinnen ebenfalls befürwortet hat.“
Steckt hinter der Umbenennung einer Straße bzw. eines Straßenabschnitts aber nicht mehr als nur ein einziger Beschluss?
„In der Tat ist es von Seiten der Stadt nicht so simpel, wie man meinen könnte. Am Ende das neue Straßenschild anzubringen, ist da quasi das Einfachste. Es geht ja darum, die neuen Anschriften am Peter-Hofmann-Weg in sämtliche amtliche Ver- zeichnisse zu übernehmen, in jeden Katastereintrag. Im Gegenzug müssen die alten Adressen Silbergasse 43 für das Fairplay-Haus und Silbergasse 45 für das Dietmar-Hopp-Stadion quasi getilgt werden.“
Für die TSG ist die Umbenennung entsprechend auch mit Aufwand verbunden.
„Ja, auch die TSG hat einen echten Mehraufwand, muss sämtliche
Adressen erneuern. Stellen Sie sich das mal für Privatleute oder Unternehmen vor: Letztlich müssen Sie jede Bank, jede Versicherung,
jede Behörde, jeden ih-
rer zahllosen Kontakte
darüber informieren,
dass sie jetzt woanders wohnen.Dasistwieein
Umzug, das kostet Zeit
und auch Geld. Deshalb
war es ja auch so wichtig und
richtig, dass keine Anwohner ohneNotbetroffensind.Ichfinde,
diese schöne Würdigung mit dem Fokus auf die TSG-Stätten wird der Person Peter Hofmann sehr gerecht.“
Wann haben Sie Peter Hofmann kennengelernt?
„Ich kannte Peter ja schon vor meiner Zeit als Oberbürgermeister in Sinsheim durch seine Tätig- keit als Elektro-Unternehmer. Da gab es schon beruflichen Kontakt, als ich noch Bürgermeister in Mauer war. Er hatte das Herz auf dem rechten Fleck, war zudem ein Ur-Hoffenheimer. Als ich in Sinsheim Oberbürgermeister wurde, wurde der Kontakt natürlich erheblich intensiver. Ich erinnere mich gern daran, wie er nach erfolgreichen Spielen der TSG oft bei mir im Büro vorbeikam und mich nochmal beiläufig darauf ansprach, was denn im Ortsteil Hoffenheim von städtischer Seite noch alles so besser gemacht werden könnte. Er war ein liebenswertes Schlitzohr.“ (lacht)
Was bedeutete Peter Hofmann für die TSG Hof- fenheim?
„Er hat sicher seinen Teil dazu beigetragen, den Klub hier fest in der Region zu verankern. Peter war ja schon im und für den Klub aktiv, als dieser sich sportlich noch auf Kreisebene bewegte. Diese Wurzeln hat er bei allem Stolz auf das Erreichte nie vergessen. Er verkörperte die Bodenständigkeit,
die ein Fußballverein gerade in der heutigen Zeit auch braucht.“
Wie sehr ist Ihnen als Ober- bürgermeister an einer er- folgreichenTSGHoffenheim
gelegen?
„Die TSG hat unsere Stadt Sinsheim ja sogar auf die internationale Landkarte gesetzt,übrigensmitdem Frauen-Team ebenso wie mit den Männern. Das Auftreten des Klubs erhöht nicht nur die Bekanntheit, sondern auch den Wohlfühl- faktor dieser Region. Der Fußball ist ein echter Wirtschaftsfaktor. Und als Fan wäre es natürlich mein Traum, dass unsere Stadt international
noch mal vertreten sein darf.“
   Waren stets im Austausch: Peter Hofmann und der Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht (.r.).




































































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