Page 13 - TSG_Spielfeld_April_2022
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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  Für einen 18-Jährigen war es vermutlich aber kein kleiner Schritt, Stade Rennes zu verlassen und allein nach Deutschland zu ziehen...
„Der Reifeprozess war schon ziemlich groß und mit vielen Umstellungen verbunden. Am Anfang war ich ganz allein und zum ersten Mal von meinen Eltern getrennt. Mein gesamtes soziales Umfeld war plötz- lich nicht mehr da, mein Leben hat sich komplett verändert. Aber das hat mich auf der anderen Seite auch weitergebracht, mich schneller erwachsen werden lassen. Mittlerweile lebe ich gemeinsam mit meiner Freundin in Neckargemünd, und wir fühlen uns hier sehr wohl.“
Was fehlt Dir am meisten aus Deiner Heimat?
„Meine Freunde und Familie, dazu der Strand und das Essen. Meine Mutter ist die beste Köchin der Welt. Sie kocht die leckersten Gerichte und welche, die es in Deutschland gar nicht gibt. (lacht) Aber meine Eltern haben mich schon ein paar Mal besucht. Das ist immer etwas Besonderes und natürlich wird dann auch für mich gekocht.“
Nicht nur kulturell, auch sportlich sind manche Dinge anders. Was ist fußballerisch der größte Unterschied zwischen der französischen und der deutschen Liga?
(überlegt lange) „In der Bundesliga geht es immer hin und her, ein Konter folgt auf den nächsten. Dadurch muss man viel mehr laufen. In Frankreich hingegen wird körperlicher gespielt, da muss man etwas robuster sein, um sich durchzusetzen. Dafür kann in der Bundesliga aber aus jeder Spielsituation viel mehr passieren, die Partien sind immer etwas wild. In Frankreich sagt man ‚folie‘ (wahnsinnig, verrückt, Anm. d. Red.). Es fallen viele Tore und man weiß nie, wer gewinnt.“
Oft übersetzt noch ein Dolmetscher, Du verstehst aber so gut wie alle Fragen. Wie läuft der Sprach- unterricht?
„Zu Beginn hat es eigentlich ziemlich gut geklappt, aber ich habe im Sommerurlaub leider kein Deutsch gesprochen und dann war fast alles wieder weg. (lacht) Ich nehme aber weiterhin fleißig Video-Unterricht und lerne viel. Wenn nicht so schnell gesprochen wird, verstehe ich auch schon fast alles. Es ist wie beim Fußball: Wenn man jeden Tag trainiert, wird man immer besser.“
Maßarbeit: Georginio (links) legt nicht nur auf dem Rasen, sondern auch beim Friseur Wert auf Präzision.
 „Als ich klein war, hatte ich sehr lange Haare, fast schon bis zur Schulter. Ich habe damals geflochtene Zöpfe getragen.“
  






















































































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