Page 15 - TSG_Spielfeld_Oktober_2021
P. 15

SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
15
 Kind der Region: Dennis Geiger
Du meinst die Zeit nach der Diagnose?
„Ja, als es im Dezember diagnostiziert wurde. Ähnlich schlimm war es dann im Februar, als klar war, dass ich operiert werden muss, weil es einfach keinen Sinn mehr ergeben hat. Mit einer konserva- tiven Behandlung konnte die Verletzung nicht mehr heilen. Meine Karriere wäre dann vorbei gewesen. Es ist dann, glaube ich, auch normal, dass man sich viele Gedanken über sich selbst macht. Über die eigene Leidenschaft, die man eigentlich als Beruf ausüben will. Ob weitermachen noch sinnvoll ist, weil es schon der dritte, vierte Rückschlag war.“
Hast Du mal an der fußballerischen Zukunft ge- zweifelt?
„Ich bin ehrlich mit der Situation umgegangen und wusste, was die Verletzung für mich bedeutet. Ich spiele erst seit vier Saisons in der Bundesliga und habe davon zusammengerechnet zwei Jahre verletzt gefehlt. Und zwar nicht mit irgendwelchen kleinen Blessuren, sondern mit zwei schweren Oberschen- kelverletzungen und einer Schambeinentzündung. Dann ist es aus meiner Sicht normal, dass man als Spieler auch solche Gedanken hat oder vor allem als Mensch. Die Zweifel an einem selbst sind dann einfach menschlich.“
Was hat Dir in der Zeit Mut gegeben?
„Ich wurde super unterstützt vom Verein, meiner Familie und meiner Freundin. Sie haben immer wieder zu mir gesagt: ‚Du hast es schon zweimal geschafft, das klappt auch noch ein drittes Mal!‘ Sie standen immer zu mir und waren eine starke Schul- ter an schlechten Tagen. Sie haben mich dazu motiviert, die Reha auch in dunklen Momenten durchzuziehen. Das hat mir viel Kraft gegeben. Aber ich wusste natürlich auch selbst, nachdem dann die ersten zwei, drei Wochen vorbei waren, dass ich es schon mal geschafft habe, auf das Level zu kommen. Und ich wusste auch, dass mir eigentlich nichts anderes übrigbleibt, als jeden Tag in der Reha alles zu geben und an das Gefühl zu denken, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen. Ich glaube, dass mir das am meisten Kraft gegeben hat. Ich bin froh und dankbar, dass ich jetzt wieder zurück bin und machen darf, was ich am meisten liebe.“
„Ich wurde super unterstützt vom Verein, meiner Familie und meiner Freundin. Sie haben immer wieder zu mir gesagt: ‚Du hast es schon zweimal geschafft, das klappt auch noch ein drittes Mal!“
  
























































































   13   14   15   16   17