Page 58 - Spielfeld_Juli_2020
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Auch Nachhilfe gehört für die Spieler des Wohnheims zum Tagesprogramm. Lehrer Klaus Sütterlin unterrichtete vor einigen Jahren auch Dennis Geiger, Domenico Alberico und Furkan Cevik (von links).
 In den zehn Jahren gab es zwei Konflikte und daran waren nicht mal Jungs beteiligt, die hier gewohnt haben“, sagt Becker. Noch nie musste einer rausge- worfen werden. „Wir kommen alle gut miteinander aus.“ Die Jungs der aktuellen Zeit seien angepass- ter und einfacher zu führen als die aus den ersten Generationen, die „ab und zu mal einen Ausreißer hatten“. Natürlich wird immer mal versucht, die bestehenden Regeln zu umgehen. „Manchmal muss man streng sein. Wenn sie um 22 Uhr hier zu sein haben und sie kommen um 23 Uhr und erzählen ‚Mir ist der Zug vor der Nase abgefahren‘ – dann gibt es eine Ansage. Geschichten wie diese kennen wir alle schon.“ Der Besuch der Freundinnen ist nicht gestattet, „nur das Zimmer der Jungs dür- fen sie sich mal ansehen“. Und dennoch kam es
vor, dass sich einer mit zwei vollen Gläsern in den Händen auf dem Weg in sein Zimmer ertappen ließ. „Rumgedruckst hat er und ganz schön verlegen ist er geworden“, sagt Becker.
Ehemalige Jungs aus dem Spielerwohnheim denken auch als gestandene Profis meist noch gerne an ihre Hoffenheimer Zeit zurück. In einem Interview auf der TSG-Homepage bezeichnet Niklas Süle die Jahre im Haus am Ortseingang gegenüber der AVIA-Tankstelle als „die schönste Zeit meiner Kindheit“. Auch andere ehemalige Bewohner melden sich gelegentlich bei Becker: „Wenn ich sie dann mal wieder treffe, sind sie für mich aber nicht die etablierten Profis von heute, sondern kommen mir noch immer vor wie die Jungs von früher.“
Wie wird eine Melone geschnitten? Die Sozialpädagogen Julia Jäger und Rüdiger Becker gehen mit den Spielern (hier von links Bambasé Conté, Rolands Bočs und Lars Funk) ab und an auch mal in die Küche.
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