Page 47 - Spielfeld_Mai_2020
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         SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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  rungen erfolgreich sein“, betont Dr. Frölich. Wobei die Physiotherapeuten die meiste Arbeitszeit dafür aufwenden, dass Verletzungen gar nicht erst auftreten.
Die Therapie-Räumlichkeiten und medizinischen Geräte befinden sich im Trainingszentrum in aller- nächster Nähe zu den Umkleidekabinen und den Funktionsräumen für Kraft- und Koordinations- übungen. „Es ist ein enormer Vorteil, dass die Wege kurz sind“, sagt Otmar Rösch. Alles befindet sich auf dem neuesten Stand, neben allen erforderlichen Materialien vom Pflaster bis zum Tapeverband verfügt der Physiobereich unter anderem über eine Sauna, Regenerationsgeräte und mehrere Eisbäder. „Wir kümmern uns um alle medizinischen Belange der Spieler und versuchen dazu beizutragen, dass sie auf höchstem Niveau performen können“, sagt Rösch, der früher selbst einmal Zweitligaspieler und Trainer war. Bei jedem Training und meist eine Stunde zuvor und mehrere Stunden danach ist einer der beiden „Docs“ vor Ort, die sich auch bei den Einsätzen für die Heim- und Auswärtsspiele abwechseln. Auch angeschlagene Akademie-Spieler kommen von Hoffenheim zur Sprechstunde nach Zuzenhausen. Die Zusammenarbeit mit den acht Physiotherapeuten und Dr. Yannic Bangert, die in der TSG-Akademie für rund 200 Nachwuchsspieler vom Kinderperspektivteam bis zu der U23 zuständig sind, ist auch seit Jahren eingespielt. „In unser medizinisches Kompetenz-Netzwerk ist auch die Orthopädie der Uniklinik Heidelberg mit Dr. Yannic Bangert integriert“, sagt TSG-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich, der selbst mehr als 20 Jahre beruflich im Management des Gesundheitswesens tätig war und Krankenhäuser geleitet hat.
Sehr wichtig für die medizinische Versorgung sind die ETHIANUM Klinik (siehe S. 48) und die Univer- sitätskliniken in Heidelberg sowie niedergelassene Kooperationsärzte, die ständig für die TSG-Verant- wortlichen erreichbar sind. Diese werden bei Bedarf in die Behandlung eingeschaltet. Ist die Akutphase eines verletzten Profis abgeschlossen, beginnt die Aufgabe der TSG Reha (siehe Seite 50), die personell und organisatorisch eng mit der Medizinischen Ab- teilung verknüpft ist. „Das ist eine sehr harmonische, vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit“, erklärt Rösch. An den wöchentlichen Besprechungen der TSG-Mediziner, der Physios und der Reha-Trainer nimmt immer Bernd Steinhoff, Leiter der TSG Reha, oder einer seiner Mitarbeiter teil. Umgekehrt ist
„Nur wenn das Team funktioniert, kann die Rehabilitation verletzter Spieler ohne Verzögerungen erfolgreich sein.“ DR. THOMAS FRÖLICH
man stets genau informiert, wie im genau dosierten Aufbautraining die Heilung der verletzten Spieler verläuft. Die räumliche Nähe – TSG-Mediziner und -Physios arbeiten in direkter Nachbarschaft der TSG Reha – erleichtert die Kommunikation und ermöglicht eine lückenlose Dokumentation der Ver- letzungshistorie jeden Spielers und der gewählten Behandlungsmethoden durch das SAP-Programm Sports One.
Sind die verletzten TSG-Profis in der Reha soweit vorangebracht worden, dass sie wieder „platzreif“ werden, kommen sie unter die Fittiche des Spezi- alisten Rösch. Der Athletik-Trainer koordiniert das sportartenspezifische Spezialtraining in Kleingruppen, wo jeder einerseits individuelle Trainingsaufgaben erhält, andererseits aber auch schon gemeinsame Übungen absolviert werden. Im April arbeitete Rösch teilweise mit sechs, sieben Spielern – wegen der Corona-Einschränkungen immer unter Einhaltung des Abstands und Hygiene-Richtlinien. „Da können auch Spieler der U19 und der U23 dabei sein, damit wir eine trainingsfähige Truppe, zum Beispiel für Passübungen, hinbekommen“, sagt er. Bei jedem Spieler wird darauf geachtet, dass die Belastung behutsam hochgefahren wird. „Das ist entscheidend für die Rückführung in die große, normale Trainings- gruppe“, weiß Rösch, der auch Sportwissenschaftler ist. Neben seiner persönlichen Erfahrung und den Eindrücken anderer Therapeuten geben verschie- dene Tests darüber Auskunft, welche Fortschritte der Spieler gemacht hat und wann er wieder am Mannschaftstraining teilnehmen kann. Die finale Freigabe erfolgt immer in Anstimmung mit dem behandelnden Arzt. Sehr wichtig ist aber auch die persönliche Einschätzung des Spielers, wie er sich fühlt, obwohl mancher auch etwas gebremst werden muss. Erst wenn alles passt, kann er wieder zum Team zurückkehren.
          


























































































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