Page 68 - Spielfeld_März_2020
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Matto Barfuss behauptet, er sei der verrückteste Sinsheimer. Und tatsächlich macht schon der Name stutzig. Barfuß überquerte er mit 19 Jahren die Alpen, 17 Wochen lang
lebte er als Mitglied einer Gepardenfamilie auf allen Vieren in der Serengeti und später dokumentierte er im Rebellengebiet des Kon- gos das Leben der letzten Berggorillas. Matto ist das italienische Wort für verrückt.
Barfuss öffnet die Tür – in Sandalen und dem obligatorischen Stirnband, die Zehen schwarz lackiert. So wie man ihn aus Film und Fernsehen kennt, wo er in der Regel als „Gepardenmann“ vorgestellt wird. Seine Filme und Bildbände über die Tiere machten ihn popu- lär. 2017 veröffentlichte er mit „Maleika“ einen der erfolgreichsten Natur-Kinofilme des Jahrzehnts.
Seine Katzenliebe reicht bis in die frühe Sinsheimer Kindheit zurück. Barfuss wuchs in den 70er-Jahren auf einem ökologischen Bauernhof im Stadtteil Ittlingen auf. „Oft kamen Katzen zu uns auf den Heuboden, um ihre Babys zu bekommen. Eines Morgens kam ich in mein Zimmer und da lagen all diese Katzenbabys in meinem Bett.“ Durch das gekippte Fenster seien sie zu Barfuss gesprungen, ein enormes Risiko. „Die Katzen haben mich aus- gewählt“, sagt er. „Nicht andersrum.“
Inzwischen lebt der 49-Jährige, wenn er nicht in Afrika ist, in Rheinau, einer Stadt im nördlichen Ortenaukreis an der deutsch-französischen Grenze.
  Ungewöhnlicher Kontakt: Matto Barfuss lebte mit einer Leoparden-Familie zusammen und baute eine Beziehung zu ihnen auf.
REGION
Bild: Maleika Film GmbH/Matto Barfuss


























































































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