Page 69 - Spielfeld_März_2020

SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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„Einen Moment lang waren wir Nase an Nase, sie schaute mir ganz tief in die Augen. An diesem Tag ging sie jagen und ließ die Jungen bei mir. Sie adoptierte mich. Ich war Teil der Familie.“
Sein „Kunsthaus“, wie er es selbst nennt, ist aus kanadischem Redwood-Holz gebaut, 420 verschach- telte Quadratmeter groß und gefüllt mit Afrika-Lei- denschaft: überall Gepardenmuster – auf Teppichen, Handtüchern, dazu großformatige bunte Ölgemälde sowie Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Löwen, Ge- parden und Elefanten. Während er erzählt, streu- nen zwei Katzen aus der Nachbarschaft durch den Garten, halten vor der Glasfront und starren den Auserwählten an.
Nicht nur die Liebe zu den Katzen, auch die Liebe zur Kunst entdeckte Barfuss in seiner Heimatstadt. Mit zwölf gewann er einen landesweiten Jung- künstlerwettbewerb, mit 14 hatte er seine erste Ausstellung. Von da an übernahm die Kunst sein Leben, die Schule machte er eher nebenbei, sein Abiturzeugnis hat er sich bis heute nicht abgeholt. Dafür hat er gut 6000 Werke gemalt.
1995 erfüllte er sich seinen großen Kindheitstraum: Afrika. Zuerst Kenia, dann Tansania. Eigentlich wollte Barfuss ein Buch über die Serengeti aus der Sichtweise der Massai-Kultur schreiben, doch dann traf er Gepardenmama Diana und ihre fünf Jungen – „Liebe auf den ersten Blick“. Drei Wochen war er mit ihnen unterwegs, begleitete sie mit dem Auto. Die Mutter wurde immer entspannter, die Jungen neugieriger. Sie begannen, mit Barfuss zu spielen, Diana ließ ihn gewähren. „Eines Tages lag ich auf dem Boden, fotografierte und plötzlich stand sie über mir. Ich dachte nur: Oh, jetzt wird es spannend.“ Sie beugte sich zu Barfuss herunter, beschnüffelte und betastete ihn. „Einen Moment lang waren wir Nase an Nase, sie schaute mir ganz tief in die Augen. An diesem Tag ging sie jagen und ließ die Jungen bei ihm. „Sie adoptierte mich. Ich war Teil der Fa- milie.“ Der „Gepardenmann“ war geboren.