Page 19 - Spielfeld_Januar_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Dietmar Hopp wie Andreas Rettig wissen: Mit dem millionenschweren Einstieg der Investorengruppe Tennor von Lars Windhorst bei Hertha BSC gewinnt die Thematik neue Wucht – und lässt den neutralen Beobachter fragend zurück, wie eigentlich in dieser Gemengelage Dietmar Hopp zum Zerrbild eines Investors stilisiert werden konnte.
Hopp: „Mir ist Ihr Kampf für 50+1 recht. Ich miss- brauche die Ausnahmegenehmigung nicht. Wenn das Financial Fairplay funktionieren würde, wurde es noch schärfer kontrolliert – und alle würden sehen und anerkennen, dass die TSG Hoffenheim und ich mich an alle Regeln halte.“
Abschließende Frage: Wo sehen Sie denn der Fuß- ball in zehn Jahren?
Rettig: „Die Frage muss an den Visionär gehen.“ Hopp: „Bitte keine europäische Superliga oder ein DFB-Pokalfinale auf dem asiatischen Markt.“
Rettig: „Ich wende mich vom Fußball ab, wenn wir aus Vermarktungsgründen von der DFL verpflichtet werden, einen Sumo-Ringer ins Tor zu stellen, weil das für den asiatischen Markt besser ist.“
Hopp: „Aber eines muss immer gleichbleiben, egal wie die Umstände sind, wie viel ein Spieler auch verdient: Wenn der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, konzentrierst du dich auf das Spiel. Dann vergisst du alles andere. Das ist Fußball.“
Andreas Rettig lächelt. Dietmar Hopp nimmt die Hand des jüngeren Gegenübers, drückt fest zu und sagt: „Danke für das angenehme Gespräch. Herr Rettig, wir haben so viele Gemeinsamkeiten, da können wir auch Du zueinander sagen.“ Eine hübsche Pointe eines aufschlussreichen Gesprächs zweier wichtiger Männer im deutschen Fußball.
 

























































































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