Page 86 - Spielfeld_Oktober_2019
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Für viele Gamer war dieses Datum wichtiger als ihr Geburtstag: Am 27. September brachte Hersteller EA Sports die neueste FIFA-Version auf den Markt – und Fans des Fußball-Simulations- spiels kauften weltweit Online-Anbieter und Elektronikhändler leer. Die 28. Ausgabe der FIFA-Reihe besticht durch ihre Grafik und durch VOLTA Football, eine neue Streetsoccer/Futsal-Simulation. eSports hat eine beeindruckende Entwicklung hingelegt: Es gibt Weltmeisterschaften und eine virtuelle Bundesliga. Die TSG Hoffenheim ist auf dem eSports-Sektor ebenfalls aktiv – mit einem eigenen Weg.
Auch rund um die TSG Hoffenheim ist FIFA 20 natürlich derzeit ein leidenschaftliches Gesprächsthema – bei Fans, Spielern und Verantwortlichen. Die Einteilung der Spielerstärken wurde schon vorab veröffentlicht und sorgte in der Kabine für lebhafte Diskussionen: Wer sich korrekt und gut bewertet fühlte, triezte die schlechter ein- gestuften Mitspieler natürlich gern. Wer niedrige Werte zugeteilt bekam, musste sich in der Profi- Kabine einiges an Häme und Spott anhören. Und auch jedem, der nicht seinen eigenen Avatar auf der Konsole steuern darf, ist klar: Eine schlechte öffentliche Bewertung ist nie schön – und schmälert in diesem Falle sogar noch den Spielspaß. Lukas Rupp zockt gern an der Konsole, der TSG-Profi pflegt aber einen lockeren Umgang mit den Werten seines FIFA-Avatars: „Natürlich ist man gespannt auf die Bewertungen, man kann ja nicht abstreiten, dass die Hersteller versuchen, sie so originalgetreu wie möglich zu machen. Wenn man da als sehr langsam oder schlechter Techniker dargestellt wird, ärgert man sich unter Umständen. Man bekommt auf jeden Fall mal `nen Spruch der Kollegen gedrückt. Aber meiner Meinung nach darf man das auch nicht zu ernst nehmen, für uns gilt ja immer noch: Entschei- dend ist aufm Platz.“
Ärger über Profi-Bewertungen
Einige Fußballer aus den europäischen Top-Ligen machten ihren Unmut aber schnell öffentlich, so zum Beispiel Jadon Sancho vom BVB, der seine EA Spielerkarte in den sozialen Medien postete und sich irritiert über den Passwert von 77 zeigte – der jeweilige Bestwert in den insgesamt 35 Kategorien beträgt immerhin 99. Spiele-Entwickler EA Sports antwortete prompt: „Warum passen, wenn Du eine 90 im Dribbling hast.“ Keine zufriedenstellende Ant- wort für den Dortmunder, der umgehend erwiderte: „Beide könnten 90 sein: Eure Bewertung ist zu hart.“ Dass der Frust tief saß, zeigte auch sein Statement nach dem 4:0 gegen Bayer 04 Leverkusen, zu dem er zwei Assists beisteuerte. Nach dem Spiel sagte der Engländer: „FIFA hat heute gelernt, dass eine 77 als Pass-Wert nicht genug für mich sein kann.“
  Reichlich Diskussionsstoff: Die FIFA-Bewertung für Jadon Sancho wurde öffentlich debattiert.
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