Page 8 - Spielfeld_Oktober_2019
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 Kinder, wie die Zeit vergeht
 Kopfball ins Glück: Gerd Strack (links) erlöst die DFB-Elf mit seinem Kopfballtreffer. Karl-Heinz Rummenigge (2. v.r.) schaut noch gebannt.
Im Jahr 1983 war die Qualifikation für die Fuß- ball-Europameisterschaft noch simpel – zumin- dest rechnerisch: Es gab acht Teilnehmer, neben
Gastgeber Frankreich qualifizierten sich die Sieger der sieben Qualifikationsgruppen für die EM 1984. In Gruppe 6 hatte Deutschland, der WM-Finalist von 1982, vermeintlich wenig Konkurrenz: Nordirland, Österreich, Türkei und Albanien hießen die Gegner.
Härringers Ecke
Doch nachdem die Mannschaft von Jupp Derwall sensationell beide Duelle mit Nordirland 0:1 verloren hatte, wurde der Abschluss der Qualifikation gegen Albanien zum Endspiel: Das DFB-Team benötigte einen Sieg, um doch noch dank des besseren Tor- verhältnisses an den Nordiren vorbeizuziehen.
Doch vier Tage nach dem blamablen 0:1 gegen Nordirland zeigte das deutsche Team gegen die zuvor sieglosen Albaner erneut eine schwache Vorstellung – und lag nach 23 Minuten durch den Treffer von Tomori 0:1 zurück. Die EM-Qualifi- kation schien plötzlich ganz weit weg. Doch die Schockstarre betraf nur die Zuschauer und Fans an den Bildschirmen, denn das DFB-Team wachte durch den Gegentreffer kurzzeitig auf: Karlheinz Rummenigge erzielte postwendend den Ausgleich. Souveränität und Dominanz blieben aber weiterhin Fehlanzeige. Das Zittern wurde in der Schlusspha- se immer größer – doch dann erlöste Libero Gerd Strack Mitspieler und Fans: In der 79. Minute traf er im Saarbrücker Ludwigspark per Kopf zum 2:1. Es war der einzige Länderspieltreffer des Kölners, der den DFB somit zur Endrunde köpfte. Dort lief es allerdings auch nicht viel besser: Deutschland schied beim Triumph der Franzosen bereits in der Vorrunde aus.
  © 2019 Christoph Härringer, www.facebook.com/Spottschau
MIXED ZONE

























































































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