Page 65 - Spielfeld_April_2019
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                                Es war das größte Spiel der TSG-Frauen seit dem Bundesliga-Aufstieg am 26. Mai 2013. Das Halbfinale im DFB-Pokal wurde am 31. März zwar zunächst zu einem kleinen Fußballfest im Dietmar-Hopp-Stadion, aber am Ende herrschte große Enttäuschung: Der SC Freiburg gewann verdient 2:0 (1:0) und trifft somit am 1. Mai im Endspiel in Köln auf den VfL Wolfsburg.
Die Hoffnungen, den sonnigen Tag mit einem einzigartigen Erfolg zu krönen, waren groß. Die Partie wurde sogar live vom SWR-Fernsehen übertragen und 2.060 Zuschauer waren mehrheitlich ins Dietmar Hopp-Stadion gekommen, um einen Triumph der
Frauen der TSG Hoffenheim zu erleben. Doch nach 90 Minuten plus Nachspielzeit überwog der Frust, niedergeschlagen saßen die Hoffenheimer Spielerinnen auf dem Rasen. „Die Köpfe meiner Spielerinnen hängen natürlich tief. Es ist schwierig, sie zu trösten. Die Mannschaft ist sehr traurig, auch ich bin niedergeschlagen“, sagte TSG-Trainer Jürgen Ehrmann. Es gehört zur Hoffenheimer Fairness, dass niemand anzweifelte, dass der Sieg der Freiburgerinnen nach Toren von Janina Minge (26.) und Giulia Gwinn (49.) völlig verdient war.
Dem Gäste-Team gelang Historisches: Nach sechs Halbfinal-Niederlagen zog Freiburg erstmals in das Pokalfinale ein.
„Ausgeträumt“. Die Überschrift der Meldung, die aus der TSG-Frauenabteilung nach dem Abpfiff an die Medien verschickt wurde, sprach Bände. Dabei schienen die Voraussetzungen aus TSG-Sicht gut zu sein. Acht Tage zuvor war schließlich ein 2:1 im Liga-Spiel gegen den badischen Konkurrenten aus Freiburg gelungen. Allerdings war der Erfolg etwas glücklich erkämpft worden, Jürgen Ehrmann hatte feststellen müssen, dass der Gegner „die gefähr- lichere Mannschaft war“.
Und dies veränderte sich auch nicht im Pokal. Gleich mit dem Anstoß war der TSG die Nervosität deutlich anzumerken. Die Freiburgerinnen, in der Bundesligatabelle ein Rang hinter Hoffenheim platziert, dominierten die Partie und wirkten leichtfüßiger. Offenbar spielte ihnen die Erfahrung in die Karten, schon mehrfach ein Halbfinale bestritten zu haben. „Manche von uns hatten vielleicht doch Angst und die Anspannung war zu groß“, erklärte TSG-Spielführerin Leonie Pankratz.
Alle Anweisungen halfen nichts. Auch TSG-Trainer Jürgen Ehrmann musste anerkennen, dass die Gäste aus Freiburg an diesem Tag einfach besser waren.
 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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 Verein
„AUSGETRÄUMT“
  Freud und Leid auf einem Bild: Die Freiburgerinnen bejubeln ihren ersten Einzug in das DFB-Pokalfinale, während TSG-Spielerin Anne Fühner enttäuscht ins Leere blickt.
 






















































































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