Page 55 - Spielfeld_Maerz_2019
P. 55

 ins Stottern geraten einige schon“, erklärt Träber. Brenzlige Fragen provozieren auch mal ein Kopfkratzen oder ein Au- genrollen. In der Videoanalyse erkennen die Spieler dann selbst, dass diese Verhaltensweisen klare Zeichen von großer Verlegenheit sind.
Manchmal fangen Träber und Zurheide die Spieler auch nach einem ihrer TSG-Heimspiele mit dem Mikrofon ab und stellen sie mit unangenehmen Fragen auf die Probe. Möglichst praxis- nah und mit handfesten Tipps zu arbeiten, halten die beiden „Medien-Lehrer“ für wichtig. Damit die Spieler sich regelmä- ßig mit der Wirkung von Medien auseinandersetzen, haben Träber und Zurheide auch eine WhatsApp-Gruppe gegründet. Ihr gehören Spieler an, die die Schulung bereits mitgemacht haben. Sie erhalten dann in unregelmäßigen Abständen Links zu Stories oder Videos, bei denen Spieler oder auch Trainer mit ihren mal unbedachten, aber vielleicht auch bewussten
Äußerungen mediale Wellen geschlagen haben. Beispiele wie Martin Hintereggers süffisante Aussage zum Augsburger Trainer Manuel Baum oder dem Ausraster von Franck Ribéry nach der Kritik an seinem Goldsteak-Auftritt sollen die Spieler sensibilisieren, wie man es nicht machen darf. Aber auch das positive Interview-Verhalten von Sandro Wagner wird ihnen gezeigt, der nach einer Reporterfrage schnörkellos zugab, dass seine Aktion gegen einen Dortmunder beim Betrachten der Fernsehbilder als Foul zu werten sei, auch wenn er das im Spiel nicht so wahrgenommen habe. Die Lehre daraus: Mit Ehrlichkeit und Direktheit begegnet man kritischen Fragen am besten und kann zudem Sympathien gewinnen.
Die Spieler wissen, dass sie diesbezüglich quasi auf Insiderwis- sen bauen können. Schließlich arbeiteten auch Jan Zurheide und Terence Träber zuvor als Journalisten.
U19 TRIFFT IM ACHTELFINALE AUF DYNAMO KIEW
Am 12. März (Dienstag) wird im Dietmar-Hopp-Stadion wieder ein internationales Topspiel angepfiffen: Die U19 der TSG Hoffenheim trifft um 16 Uhr im Achtelfinale der UEFA Youth League auf den ukrainischen Meister Dynamo Kiew. Sollte das Team von Trainer Marcel Rapp das Viertelfinale erreichen, genießt es erneut Heimrecht – und erwartet den Gewinner des Madri- der Stadtduells Real gegen Atlético in der Silbergasse.
Die Spannung im U19-Trainerbüro im Hoffenheimer Leis- tungszentrum war groß, als Andrés Palop (ehemaliger Tor- hüter des FC Sevilla) in der UEFA-Zentrale in Nyon die Lose zog. Es dauerte schließlich bis zur drittletzten Kugel, ehe die Achtelfinalpaarung der TSG feststand. „Dynamo Kiew zählt vielleicht nicht zu den Top-Favoriten wie die spanischen oder englischen Vereine, aber sie sind vor unserem Gruppengegner Schachtar Donezk ukrainischer Meister geworden und haben in den Playoffs Juventus Turin klar 3:0 geschlagen“, stufte Cheftrainer Marcel Rapp die Stärke des Traditionsklubs ein. Die gesamte K.o.-Runde wird in einer Begegnung, also ohne Rückspiele, ausgetragen.
„Wir freuen uns, dass wir ein Heimspiel zugelost bekommen haben“, sagte Direktor Nachwuchs Dirk Mack, der gemeinsam mit Spielleiter René Ottinger als TSG-Vertreter vor Ort war. „Das vereinfacht unsere Planungen, weil die Spieler keine Schul- und Trainingstermine verpassen. Und natürlich ist es schön, wieder ein europäisches Spitzenteam in unserer Region begrüßen zu dürfen. Die Aufgabe an sich wird natürlich alles
Hofft auf den nächsten europäischen Coup: Trainer Marcel Rapp will die U19 der TSG ins Halbfinale der UEFA Youth League führen.
andere als einfach.“ Gewinnt die U19 gegen Kiew, genießt sie am 2. oder 3. April erneut Heimrecht. Gegner ist dann der Sieger der Partie Real Madrid gegen Atlético Madrid.
ALLE ACHTELFINALSPIELE IM ÜBERBLICK:
TSG Hoffenheim – Dynamo Kiew (Ukraine)
Atlético Madrid – Real Madrid (beide Spanien)
Chelsea FC (England) – HSC Montpellier (Frankreich)
FC Midtjylland (Dänemark) – Manchester United (England) Dinamo Zagreb (Kroatien) – Liverpool FC (England) Olympique Lyon (Frankreich) – Ajax Amsterdam (Niederlande) FC Barcelona (Spanien) – Hertha BSC
FC Porto (Portugal) – Tottenham Hotspur (England)
Verein
  SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
55
















































































   53   54   55   56   57