Page 12 - Spielfeld_Januar_2019
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 „ES WAR EIN MEILENSTEIN“
Das Interview mit Dietmar Hopp wird traditionell im Golf Club St. Leon-Rot geführt. Dort hat der 78-Jährige sein Büro. Ob das Golfspiel den Fußball inzwischen abgelöst hat? „Nein“,
sagt Dietmar Hopp und lacht. „Der Fußball ist und bleibt der schönste Sport für mich. Auch wenn ich selbst nur noch auf der Wiese barfuß mit den Enkelkindern spielen kann. Danach tut ja alles weh.“ Die Entwicklung der TSG Hoffenheim dagegen gibt keinen Anlass zum Schmerz. Im Interview mit SPIELFELD spricht der TSG-Gesellschafter über das zehnjährige Jubiläum der Arena, seine Erwartungen für die Zukunft und seinen Blick auf das Fußball-Business.
Im Sommer feierte die TSG ihre zehnjährige Bundes- liga-Zugehörigkeit. Nun, am 31. Januar 2019, ist es exakt ein Jahrzehnt her, dass der Klub in der Arena
in Sinsheim Bundesliga-Fußball spielt. Welche Erin- nerungen verbinden Sie damit?
„Natürlich denke ich an Cottbus, an den 2:0-Sieg, auch wenn man schon erahnen konnte, dass diese Rückrunde nicht so erfolgreich werden würde, vor allem aufgrund der Verlet- zung von Vedad Ibisevic, der in der Hinrunde legendäre 18 Tore geschossen hatte. Aber natürlich war dieser Tag ein absoluter Meilenstein für den Klub.“
Hoffenheim hatte, nach der Übergangsphase in Mann- heim, eine neue Heimstätte gefunden.
„Es war ja allen klar, dass wir nicht in Hoffenheim Bundesliga spielen können. Schon die Zweitliga-Saison haben wir ja nur mit einer Ausnahmegenehmigung im Dietmar-Hopp-Stadion spielen dürfen – und das auch nur, weil wir das Baugesuch für die neue Arena schon eingereicht hatten. Aber vielleicht war ich den Herren bei der DFL auch vertrauenswürdig genug. (lacht)“
Es gab, wie allgemein bekannt, zuvor Überlegungen, nach Heidelberg zu gehen und dort an der Autobahn A5 das Stadion zu bauen.
„Ja, die Überlegung war ganz rational, dass es in Sinsheim schwierig werden könnte, alle 14 Tage so ein Stadion zu füllen. Und in Heidelberg waren zunächst ja alle ganz angetan, sogar der Stadtrat hatte zugestimmt, bis dann eben der Grundstücksbesitzer einen Rückzieher gemacht hat.“
So kam Sinsheim wieder ins Spiel.
„Der damalige Oberbürgermeister Rolf Geinert fragte TSG- Präsident Peter Hofmann, warum wir das Stadion nicht in Sinsheim im Gewerbegebiet bauen wollen? Es gäbe Flächen und keine Probleme mit dem Wasserschutz! Das war eine neue Situation für mich, weil frühere Anfragen wegen des Wasserschutzes rund um die Elsenz, als aussichtslos bezeich- net wurden. Diese Information kam mir sehr gelegen, denn ich brauchte keinen alternativen Standort in Heidelberg zu suchen. Heute, mehr als ein Jahrzehnt später, sage ich: Gut, dass es so gekommen ist. Es war die eindeutig beste Möglichkeit.“
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