Page 67 - Spielfeld_Dezember_2018
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 TSG-FRAUEN IM POKAL-VIERTELFINALE
Was den Männern nicht gelang, schafften die Frauen der TSG Hoffenheim: Das Bundesliga-Team erreichte durch einen 2:1 (1:1, 0:1)-Sieg nach Verlängerung gegen den SC Sand den Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals. Den Gegentreffer aus der 20. Minute glich Nicole Billa in der 76. Minute zum 1:1 aus, dann erzielte die österreichische Nationalspielerin in der 98. Minute auch noch den umjubelten Siegtreffer. „Wir haben eine riesige Energie in der Mannschaft, wir hatten zu jedem Zeitpunkt den Willen und den Glauben, das Spiel noch zu gewinnen“, lobte Trainer Jürgen Ehrmann sein Team, das in dieser Saison auch in der Bundesliga eine ausgezeichnete Rolle spielt. Die Auslosung des Viertelfinales, das auf den 13. März angesetzt ist, findet am 10. Februar im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund (ab 18 Uhr live auf ARD) statt.
Willkommen zurück: Maximiliane Rall und Lena Lattwein wurden von Jürgen Ehrmann (l.) und Ralf Zwanziger (r.) für ihre Länderspieldebüts beglückwünscht.
Verein
   „Das Flutlicht, das bis in den Tunnel strahlt, in dem man wartet, dann die Einlaufmusik und die Hymne, das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, berichtet Rall. „Deshalb war ich in der Anfangsphase schon sehr nervös, aber mit zu- nehmender Spieldauer bin ich gut reingekommen und hatte riesigen Spaß.“ Für die Flügelspielerin war die Partie gegen Italien der erste Auftritt im DFB- Trikot überhaupt. Nie war die gebürtige Rottweilerin zu einem Lehrgang einer U-Nationalmannschaft eingeladen worden. Sie sei schon froh gewesen, wenn sie früher in die Verbandsauswahl berufen wurde, gibt sie zu. Noch vor gut einem Jahr ackerte die Psychologie-Studentin dafür, den Sprung vom Zweitligateam in den Bundesliga-Kader der TSG zu schaffen. Das tat sie – und spielte sich mit Fleiß und Kämpferherz in der vergangenen Saison im Oberhaus fest. „Ich bin anscheinend ein Spätzünder“, sucht Rall lachend nach einer Erklärung für ihre rasante Entwicklung.
Im Sommer 2017 wechselte Lena Lattwein mit 17 Jahren vom Zweitli- gisten 1. FC Saarbrücken zur TSG. „Ich wollte die ersten Schritte in der Bundesliga machen“, erzählt die Studentin der Wirtschaftsmathematik. Schon in ihrer Premieren-Saison deutete sich an: Bei der TSG wächst
mit der wissbegierigen, talentierten und ehrgeizigen Lattwein eine herausragende Fußballerin heran. Ab der U16 hatte die Saarländerin freiwillig auf Lehrgänge mit den U-Nationalmannschaften verzichtet und
sich auf ihr Abitur und später auf ihr Studium an der Universität Mannheim konzentriert. „Die Nominierung vom Bundestrainer kam auch deshalb sehr überraschend für mich“, gibt die zentrale Mittelfeldspielerin, die mit 18 Jahren im Bundesligateam der TSG bereits Leistungsträgerin ist, zu.
Im November bestritten die deutschen Frauen die letzten Länderspiele unter der Leitung von Horst Hrubesch, der im Frühjahr als Nachfolger von Steffi Jones interimsweise den Posten des Bundestrainers übernommen hatte. Die Vorbereitung auf die WM 2019 in Frankreich liegt nun in den Händen von Martina Voss-Tecklenburg. Für Lena Lattwein und Maximiliane Rall, die beim torlosen Hrubesch-Abschied gegen Spanien eingewechselt wurden und so zu ihren zweiten Einsätzen im DFB-Trikot kamen, liegt das große Turnier noch in weiter Ferne. „So weit kann man noch gar nicht denken“, erklären die Neu- Nationalspielerinnen. „Bis zur Winterpause arbeiten wir mit der TSG am Erreichen unserer Ziele, sodass wir die Weihnachtstage genießen können. Erst dann ist Zeit, sich Vorsätze für das neue Jahr zu machen.“
Mit nur 18 Jahren kam Lena Lattwein zum Debüt bei der deutschen National- mannschaft, dem Olympiasieger von 2016. Sie gilt als eines der größten Talente des deutschen Frauen-Fußballs.
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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